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Blutorangentorte mit Thymian – ein Sonnengruß

Blut­oran­gen­torte – ein Sonnengruß

Geht es Ihnen auch so? Im Februar wird die Sehn­sucht nach Licht, Wärme und Farbe immer größer. Die Sonne versteckt sich allzu oft hinter schweren Wolken, aus denen Regen­fäden fallen, die alles grau aqua­rel­lieren. Ich beob­achte die Tropfen, die an meinem Fenster hinab­rollen, wieder und wieder…

Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen,
Im dunklen Laub die Gold­orangen glühen,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
Kennst du es wohl? Dahin! (…)”

aus “Mignon” von Johann Wolf­gang von Goethe

Ach ja, Sehn­sucht kann ja auch etwas Schönes sein. Aus ihr entstehen oft genug gute Ideen. Und wenn sich an manchen Tagen dann doch die Sonne zeigt, taucht sie die Natur in zartes Rosa und die Vorfreude wächst.
Während in meinem Garten die Schnee­glöck­chen mit ihren Köpfen im Wind wippen und Scharen von Meisen munter auf den kahlen Ästen spielen, backe ich in meiner Küche eine Blut­oran­gen­torte – ein guter Anfang, das Leben wieder in bunteren Farben zu malen. Denn jetzt lieben wir, was die Seele erfreut, was duftet und schmeckt.

Blutorangentorte – Sehnsucht nach Frühling

Sonne zum Naschen

Blut­orangen haben genau jetzt Hoch­saison. Zwischen Dezember und Anfang April werden sie geerntet und nun finden wir die schmack­haften Früchte mit dem roten Frucht­fleisch auf Wochen­märkten, in Bioläden und Supermärkten.
Ihre große Menge an immun­stär­kenden Vitaminen C, B und E sowie die Mine­ral­stoffe Kalium, Calcium, Magne­sium und Phos­phor machen sie gerade in den letzten Winter­wo­chen so wert­voll.  Blut­orangen sind etwas kleiner und süßer als normale Orangen und haben ein nahezu beer­iges, inten­sives Aroma. Damit sind sie für meine Blut­oran­gen­torte perfekt! Es gibt aller­dings auch Früchte, die außen rötlich und innen gelb sind. Die Farbe des Frucht­flei­sches offen­bart sich erst, wenn man die Blut­orangen schält.

Blutorangentorte – ein Sonnengruß

Betö­rend – der Duft von Blutorangen

Um ihre Farbe zu bilden, brau­chen Blut­orangen große Tempe­ra­tur­un­ter­schiede. Sie werden im Mittel­meer­raum ange­baut. Beson­ders mögen sie das Klima auf Sizi­lien. Hier ist es tags­über schön warm und nachts recht kalt. Bei Tempe­ra­tur­schwan­kungen zwischen 0°C und 20°C entsteht der purpurne Pflanzenfarbstoff.
Ich hatte eine genaue geschmack­liche Vorstel­lung von meiner Blut­oran­gen­torte und habe lange kompo­niert, bis sie weder zu süß noch zu weich, aber schön fruchtig und aroma­tisch war. Dazu habe ich einen Sirup aus dem Saft der Blut­orangen und etwas frischem Thymian gekocht. Eine Quark-Sahne­creme mit Sirup und Blut­oran­gen­fi­lets ist das Herz meiner Torte.

Blutorangentorte – ein Sonnengruß

Blutorangentorte – ein Sonnengruß

Blut­oran­gen­torte – rosa­rote Frühlingsgefühle

Vom Markt habe ich frische Bio-Blut­orangen mitge­bracht. Die Früchte aus dem Süden leuchten, als tanzten Sonnen­strahlen auf dem Tisch. Und wie sie duften!

(…) „Warum haben Gerüche eigent­lich keine Namen?” Linus saß auf der Laden­theke und nahm eine Apfel­sine aus der Kiste, die neben ihm stand. Je öfter er sie in die Luft warf und wieder auffing, desto mehr duftete es im Raum nach Apfel­sine. (…) „Das ist doch seltsam?” Linus legte seine Hände um die Apfel­sine und schnup­perte konzen­triert. “Farben haben Namen, aber Gerüche nicht. Wie diese Apfel­sine riecht, zum Beispiel. ” Linus hielt sie hoch. „Dafür gibt es kein Wort.” (…)

(Aus dem Roman Apfel­sinen für Mister Orange von Truus Matti)

Blut­oran­gen­torte – das Rezept 

Zutaten für eine Torte mit Ø 18–20 cm:

Rezept zum Ausdrucken

Für den Keksboden:
  • 120 g Butterkekse
  • 60 g Butter
Für die 2 weiteren Böden:
  • 150 g zimmer­warme Butter
  • 50 g Zucker
  • 2 Eigelb
  • 1/2 Vanil­le­stange oder 1 Pck. Bourbon-Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 150 g Weizenmehl
  • 1/2 TL Backpulver
Für den Sirup:
  • 4 Blut­orangen 
  • 60 g Zucker
  • 1 ‑2 Zweige Thymian
Für die Quarkcreme:
  • 1 gehäuften TL Agar Agar (oder 3 TL gemah­lene Speisegelatine)
  • 250 g Sahne­quark (40%)
  • 75 g Zucker
  • Mark einer 1/2 Vanilleschote 
  • Saft einer 1/2 Zitrone
  • 4 Blut­orangen (Filets)
  • 2 Eiweiß
  • 200 ml Sahne
Für das Frosting:
  • 200 g Mascarpone
  • 100g  Creme Fraiche
  • 2 EL Puder­zu­cker (mehr oder weniger – je nachdem wie süß Sie es mögen)

Außerdem brau­chen Sie eine Spring­form Ø 18–20 cm, einen Torten­ring und Backpapier

Zube­rei­tung:

Am Vortag: Für den Keks­boden die Butter­kekse in einen Gefrier­beutel geben und mit einem Nudel­holz fein zerbrö­seln. Die Butter schmelzen und gut unter die Keks­brösel rühren. Die Spring­form mit einem Back­pa­pier auslegen und die Keks­masse einfüllen, schön fest­drü­cken, abde­cken und über Nacht in den Kühl­schrank stellen.

Für den Sirup eine der vier Blut­orangen waschen und mit einem Zesten­reißer die Schale dünn abreißen. Anschlie­ßend alle Orangen pressen und den Saft mit den Zesten, dem Zucker und dem Thymian in einen Topf geben. Den Saft zum Kochen bringen und 20–25 Minuten leicht köcheln lassen, so dass ein Sirup entsteht. Den Sirup durch ein Sieb in ein Schäl­chen gießen.

Den Keks­boden aus der Form lösen und auf eine Torten­platte legen.
Den Back­ofen auf 180 °C Ober-/Unter­hitze vorheizen.

Für die weiteren Böden Butter, Zucker, Eigelb, Vanille und Salz ausdau­ernd schön schaumig rühren. Mehl und Back­pulver dazu sieben und alles zu einem streich­fä­higen Teig verrühren. Den Boden der Spring­form mit Back­pa­pier auslegen. Ein Back­blech mit Back­pa­pier auslegen und den Torten­ring auf Ø 18 oder 20 cm einstellen. Den Ring auf das Back­blech setzen und jeweils die Hälfte des Teiges in die Formen geben und glatt strei­chen. Ca. 20–25 Minuten backen. Nach dem Backen sofort einmal vom Back­pa­pier lösen.

4 Orangen schälen, file­tieren und die Filets halbieren. (Ein Anlei­tungs­video finden Sie z.B. hier ).
Abtropfen lassen.

3 gute Esslöffel des Sirups in einen kleinen Topf geben. Das Agar Agar nach Packungs­an­gabe einrühren und für eine Minute köcheln lassen. Dabei gut umrühren. Beiseite stellen.
Den Quark mit Zucker, Zitro­nen­saft und Vanille gut verrühren. Den Sirup mit Agar Agar gut einrühren. Das Eiweiß sowie die Sahne steif schlagen und mit den halbierten Blut­oran­gen­fi­lets unter die Quark­creme ziehen.

Den Torten­ring um den Keks­boden legen. Die Hälfte der Creme auf den Boden geben. Einen der Böden auflegen und mit der anderen Hälfte der Quark­creme bede­cken. Den letzten Boden auflegen. Mit Frisch­hal­te­folie abde­cken und für mindes­tens 4 Stunden in den Kühl­schrank stellen.

Deko­ra­tion: Für das Fros­ting Mascar­pone, Creme Fraiche und Puder­zu­cker gut verrühren. Den Torten­ring entfernen. Zum Einstrei­chen des Torten­randes hilft es, den Boden der Spring­form auf die Torte zu legen und das Fros­ting von unten nach oben um den Rand zu strei­chen. Die Kante des Spring­form­bo­dens verhin­dert, dass die obere Teig­platte bricht. Zum Schluss die Torte oben mit Creme bestrei­chen. Nach Belieben mit zarten Thymi­an­zweigen dekorieren.

Tipp: Wenn Sie die Orangen vor dem Schälen gut waschen, können  Sie die Schalen  mit einem Messer vom rest­li­chen Frucht­fleisch befreien und in kleine Stücke schneiden. Auf einem Back­blech mit Back­pa­pier im Ofen bei 50°C trocknen (ca. 1 Stunde).
Nun lässt sich die Oran­gen­schale mit Teeblät­tern (Darjee­ling, Assam, Grüner Tee) mischen und zu einem köst­li­chen Tee aufbrühen.

Blutorangen – Rezept für Torte und Tee

Blutorangentorte + Buchempfehlung

Rosa­rote Frühlingsgefühle

Egal, ob es draußen grau ist oder rosa leuchtet – wenn Sie den Kaffee­tisch mit hellem Leinen decken und ein paar Kirsch­zweige oder rosa Hyazin­then in die Vase stellen, wird das Warten auf den Früh­ling sicher leichter!

Überall will man nicht länger warten,
Schneck und Bien­lein drängen sich zum Licht,
Vögel spielen: Komm, du kriegst mich nicht,
Und dem Winter, der noch schläft im Garten, 
Schwebt ein Früh­lings­traum auf dem Gesicht.”

S.T. Coler­idge

Blutorangentorte – ein Sonnengruß

Blutorangentorte – ein Sonnengruß

Empfeh­lungen:

Buch­tipp:

Apfel­sinen für Mister Orange von Truus Matti ist ein Buch Kinder ab 10 Jahren. Leider gibt es dieses Buch zur Zeit nur gebraucht (z.B. bei Medimops).
Blutorangentorte + Buchempfehlung1943: Der 13-jährige Linus lebt mit seiner Familie in New York. Seine Eltern führen einen Obst- und Gemü­se­laden, und als sein großer Bruder Albert in den Krieg ziehen muss, über­nimmt Linus dessen Aufgaben. Mit einem Karren streift er durch die Straßen Manhat­tans und liefert Bestel­lungen aus. Alle zwei Wochen liefert er eine Kiste an einen Maler, dessen Namen keiner so richtig verstanden hat. So tauft er ihn Mister Orange.
In dessen Wohnung ist alles so anders. Alles ist weiß, hell, einfach und klar, dennoch aber nicht unge­müt­lich. An den Wänden hängen Bilder mit Quadraten und Recht­ecken. Rot, Blau, Gelb – “die Farben der Zukunft” erklärt Mister Orange Linus.

Es geht um die eigene Fantasie, den Kriegs­ein­satz junger Ameri­kaner im Zweiten Welt­krieg und die persön­liche Entwick­lung eines Drei­zehn­jäh­rigen. Dass es sich bei Mister Orange um Piet Mondrian handelt, der 1940 ins Exil nach New York ging, wird dem erwach­senen Leser schnell klar. Durch Mondrian lernt der Junge etwas über den Rhythmus der Kunst, des Lebens und die Macht der eigenen Vorstellungskraft.
Ein wunder­bares Buch – beson­ders zum gemein­samen Lesen mit Kindern!

Blutorangentorte – ein Sonnengruß

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Winterzeit – wenn Stille einkehrt

Winter­zeit – wenn Stille einkehrt

Winter­zeit – ich mag diese Jahres­zeit, wenn an manchen Tagen die Stille sichtbar wird. Die Natur ruht und zeigt uns Bilder, die auch uns, unsere Augen und unseren Geist, entspannen. Die Bäume, die im Winter­schlaf ihre kahlen Äste in den Himmel recken. Die Wiesen, die unter Schnee oder Frost schlafen. Der Nebel, der über dem See und dem Wald­boden aufsteigt und alles zu einem Geheimnis macht.

Winter­zeit, du bist voller Wunder! Und dann gibt es da die Immer­grünen, die Tannen, Fichten und Kiefern, die ihr grünes Kleid behalten und schüt­zend über dem Wald­boden ausbreiten. Zuhause für allerlei Getier, Gebor­gen­heit in kalten Zeiten. Wer braucht das nicht?  Der Wald ist ein wunder­barer Ort, um die Gedanken schweifen zu lassen und Ruhe und Inspi­ra­tion zu finden. Die Natur buhlt nicht um unsere Aufmerk­sam­keit – sie ist einfach. Ich atme tief ein. Der Duft der Nadel­bäume ist betö­rend. Winter­zeit – Zeit zum Spazie­ren­gehen, Lesen, Teetrinken, Backen, Malen. Kommen Sie mit mir zur Ruhe und lassen sie sich inspi­rieren von der winter­li­chen Natur.

Winterzeit – wenn Stille einkehrt

Lesen in der Winterzeit 

Ich möchte Ihnen eines meiner Lieb­lings­bü­cher ans Herz legen. Eine kleine Novelle, die Sie auch wunderbar verschenken können. Eine zarte Liebes­ge­schichte, die das Herz berührt. Ein Buch über eine Zunei­gung, die ganz behutsam wächst. Eine Geschichte, in der der Begriff Zuhause greifbar wird  – und das, während sich die Schlinge des 2. Welt­krieges mehr und mehr zuzieht…

(…)Der Duft der Kräuter, der wärmende Ofen, die Petro­le­um­lampe. Auf dem Boden ein grau­haa­riger Hund. Ein Ort aus den Geschichten der Großmutter. (…)”

Protek­torat Böhmen und Mähren 1942/43. In der Novelle “Der Mann aus Želary” von Kvĕta Legá­tová, gerät die junge Ärztin Eliška durch ihren Einsatz für eine Wider­stands­gruppe in Lebens­ge­fahr. Ein rascher Iden­ti­täts- und Orts­wechsel, durch die Heirat eines ihr nahezu unbe­kannten Mannes, soll die junge Frau retten. Gemeinsam ziehen Eliška und ihr Mann Joza in das einsame, archai­sche Berg­dorf Želary. Eine neue Welt für die moderne junge Ärztin.

(…)Ich war eine glück­liche Ärztin. Nun war ich die glück­liche Haus­frau eines Dorftrottels.(…)”

Gemeinsam mit Eliška entde­cken wir den Wert der Mensch­lich­keit, des Einfa­chen, des Ehrli­chen und der kleinen Dinge, die in unseren Herzen ein Zuhause wachsen lassen.

(…) Bevor ich morgens in die Küche ging, schüt­telte ich das Bett­zeug auf, öffnete die Fenster weit und ließ den Wind bei uns spielen. (…).”

Ich finde, das Buch steckt voller kost­barer Momente. Lesen Sie es einmal! Und verschenken Sie es weiter! Es ist ein wunder­bares Buch für die Winterzeit.
“Der Mann aus Želary” von Kvĕta Legá­tová ist aus dem aus dem Tsche­chi­schen von Sophia Marzolff über­setzt. 160 Seiten, dtv.

Alle in diesem Beitrag verwen­deten Zitate stammen aus diesem Buch.

Winterzeit - Lesezeit. Buchempfehlung

Winter­zeit – all überall auf den Tannenspitzen…

Nadel­bäume haben im Winter Haupt­saison. Mich haben die male­ri­schen Bäume zu winter­li­chen Geschenk­an­hän­gern oder Lese­zei­chen inspiriert.
Aus hand­ge­schöpftem Aqua­rell­pa­pier können wir kleine Anhänger oder läng­liche Lese­zei­chen “reißen”. Hierzu werden die “Schnitt­stellen” gefaltet, gefalzt und anschlie­ßend an einem Metall­li­neal entlang gerissen. So entstehen die typi­schen, unre­gel­mä­ßigen Kanten.

Nun können wir mit Aqua­rell­farbe schicht­weise Tannen­bäume aufs Papier bringen. Mit einem Pinsel Tannen­bäume zu malen ist wirk­lich sehr einfach. Wenn wir eine Reihe Bäume gemalt haben, lassen wir sie trocknen und setzten die nächste Reihe davor. So entsteht ein dichter Tannenwald.
Durch ein Loch an der oberen Kante können wir eine Kordel oder ein Satin­band ziehen. Wer mag, verziert das Loch mit ein wenig Gold (Acryl oder Goldstift).

Winterzeit – Geschenktipps und DIY-Ideen

Winterzeit – Geschenktipps und DIY-Ideen

Wenn wir das Lese­zei­chen zu einem Buch verschenken, können wir ein kleines Zitat aus dem Buch  über die Wipfel­kante schreiben.

Die Bäume bogen sich und knackten unter der weih­nacht­li­chen Schneebescherung. (…)”

Winterzeit – Geschenktipps und DIY-Ideen

Winterzeit – wenn Stille einkehrt

Winterzeit – Geschenktipps und DIY-Ideen

Hand­ge­schöpftes Aqua­rell­pa­pier gibt es z.B. im gutsor­tierten Papier­wa­ren­laden, bei boesner.de  oder bei gaerstecker.de.

Winterkekse mit Tannenhonig. Ein Rezept

Winter­zeit – Honigzeit

Auf dem Wochen­markt habe ich ein Glas Tannen­honig gekauft. Welcher Honig könnte besser in diese Zeit passen? Mit seinem herben, würzigen Geschmack und seinen harzigen Aromen ist er etwas ganz Beson­deres. Tannen­honig wird aus Honigtau gewonnen, der nur unter ganz bestimmten klima­ti­schen Bedin­gungen an den Spitzen der Tannen­na­deln entsteht. Der gute Duft der Tannen entsteht durch den hohen Anteil äthe­ri­scher Öle in den Nadeln. Diese Öle finden sich auch im Honigtau wieder. Daher hat der Tannen­honig wohl auch seine beson­ders heil­same Wirkung.  Ob als Brot­auf­strich, zu Scones, zu Joghurt oder im Tee – der köst­liche Tannen­honig darf im Winter nicht fehlen.
In diesem Jahr habe ich Mürbe­teig­plätz­chen mit Tannen­ho­nig­fül­lung gebacken.

Winterzeit - Tannenhonigkekse zum Tee

Tannen­honig-Plätz­chen

Zutaten:
  • 300 g Mehl
  • 100 g feiner Zucker (oder halb Puder­zu­cker, halb feiner Zucker)
  • Mark einer Vanilleschote
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei
  • 150 g kalte Butter
  • für die Füllung: 50 g Tannen­honig + 20 g weiche Butter
Zube­rei­tung:

Für den Mürbe­teig die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und in Frisch­hal­te­folie gewi­ckelt für ca. 1 Stunde in den Kühl­schrank legen.
Den Ofen auf 150°C (Umluft) vorheizen. Ein Back­blech mit Back­pa­pier auslegen. Den Teig auf einer Back­matte oder einer bemehlten Fläche dünn ausrollen (ca. 2 mm dick) und kleine Tannen­bäume ausste­chen. Die Bäum­chen auf das Blech legen und auf der mitt­leren Schiene ca. 15 Minuten backen. Wenn sie hell­braun sind, sind sie fertig. Abkühlen lassen.
Für die Füllung den Honig und die weiche Butter verrühren.  Die Hälfte der Kekse damit bestrei­chen und die rest­li­chen Kekse auflegen. Die fertigen Kekse in den Kühl­schrank stellen, damit die Butter-Honig-Mischung fest wird. Wer mag, glasiert die Kekse noch dünn mit zart­grünem Zucker­guss. Kühl aufbewahren.

Die Tannen­honig-Kekse passen so herr­lich in die Winter­zeit, zum Beispiel zu einem heißen Tee mit Tannenhonig.

Hier gibts das Rezept zum Ausdrucken

Winterzeit ist Honigzeit. Ein Rezept.

Der Geschmack der Natur

Eine köst­liche vegane Alter­na­tive zu Honig ist der Tannen­spit­zen­sirup aus der Manu­faktur Sonnen­kiefer. Tannenspitzensirup – perfekt für die WinterzeitAus  frischen, hand­ver­le­senen Maiwip­feln wird der Sirup nach einem alten Schwarz­wälder Haus­re­zept von der kleinen Manu­faktur nach­haltig produ­ziert. Geerntet wird in einem biozer­ti­fi­zierten Misch­wald in der Nähe von Lübeck. Den Grün­dern der Manu­faktur, Andreas Kiefer und Jan Solle, ist es sehr  wichtig, dass ihre Tannen­spitzen aus einem gesunden Wald kommen und dass die Bäume, von denen sie ernten, in ihrer Entwick­lung nicht gestört werden.
Mit seinem fruch­tigen Aroma und dem Geschmack nach Tanne passt der Tannen­spit­zen­sirup nicht nur zu frischem Weiß­brot oder Bröt­chen. Er eignet sich zum Süßen von Tee, Pfann­ku­chen, Joghurt mit Früchten oder gar zum Verfei­nern herz­hafter Speisen.
Und natür­lich eignet sich der Tannen­spit­zen­sirup sehr gut als winter­li­ches Mitbringsel.

219 ml Tannen­spit­zen­sirup von Sonnen­kiefer, ca. 7 Euro, erhält­lich z.B. bei Leni & Hans oder bei Mutter­land.

Winter­zeit – Tannen­grün & Kerzenlicht

Machen wir es uns gemüt­lich! Tanken wir neue Kraft im Wald, und entspannen wir am knis­ternden Ofen oder mit dem Blick in eine flackernde Kerze. Am besten mit Menschen, die wir lieben! Ich wünsche Ihnen eine besinn­liche, geheim­nis­volle Weih­nachts- und Winterzeit!

(…) „Soll ich dir sagen, was mir aufge­fallen ist?” fragte Joza verlegen.
„Natür­lich.”
„Mir ist aufge­fallen, dass es immer da, wo ich mit dir bin, drum herum schön ist.(…)”

Winterzeit – wenn Stille einkehrt

 

Weitere weih­nacht­liche und winter­liche Themen auf dem Blog:

 

 

 

 

 

Quittentarte - so schmeckt der Herbst

Quit­tent­arte – so schmeckt der Herbst

Quitten: Ich kann mich nicht satt­sehen an ihnen! Wäre ich eine Malerin, gehörten die stein­harten Frücht­chen mit ihren wunderbar rund­li­chen Rubens­fi­guren gewiss zu meinen Lieb­lings­mo­tiven. Ihr sonniges Gelb scheint zu sagen: keine Angst vor Herbst und Winter! Wir schaffen das! So war die sehr halt­bare, gesunde Quitte früher tatsäch­lich eine wich­tige Vitamin-C-Liefe­rantin bis in den Januar hinein. Warum wird sie heute nur so stief­müt­ter­lich behan­delt? Kaum jemand kauft heute mehr Quitten. Das dauer­haft üppige Angebot an Früchten aus aller Welt hat die Quitte wohl in den Schatten gestellt.
Gut, die Früchte machen es uns nicht leicht mit ihrem harten, holzigen Frucht­fleisch. Wohl dem, der ein scharfes, großes Küchen­messer hat! Und roh kann man nur ganz verein­zelte Sorten genießen. Aber das Aroma ist einfach zu verlockend!

Man muss sich einfach nur ein wenig bemühen, um vom beson­deren Geschmack der Quitte belohnt zu werden. Oder man kauft sich einfach einige hübsche Exem­plare, legt sie in eine Schale im Wohn­zimmer und genießt den vorzüg­li­chen Duft, der schon bald durch das Haus zieht, sowie den Anblick der leuch­tenden Schönen. So habe ich es die letzten Jahre stets gemacht.
Aber jetzt will ich mehr! Ich lade Sie herz­lich ein, eine feine, herbstliche
Quit­tent­arte mit mir zu backen…

Quittentarte - so schmeckt der Herbst

Lasst uns den Herbst begrüßen,
der uns den süßen Augen­blick der Früchte schenkt.
Lasst uns das warme Gold des Lichts genießen,
das mit dem starken Duft der Wälder uns umfängt.

Carl Peter Fröh­ling, Germa­nist, Philosoph 

Quittentarte – so schmeckt der Herbst

Quittentarte – so schmeckt der Herbst

Herbst: Zeit Quittentarte zu backen. Ein Rezept.

 

Quittentarte - so schmeckt der Herbst

Der Geschmack des Herbstes

Der Herbst ist so herr­lich würzig und aroma­tisch! Das Licht fällt in einem tieferen Winkel ein und taucht alles in ein warmes Gold. Es ist eine Freude, an einem trockenen Herbsttag über den Wochen­markt zu schlen­dern. Während der Wind mit den herab­fal­lenden Blät­tern seinen Scha­ber­nack treibt, lockt an den Markt­ständen ein reiches Angebot an Köst­lich­keiten. Hier finden wir auch die Quitten, die wir für unsere Quit­tent­arte brau­chen. Es sei denn, in Ihrem Garten steht ein Quit­ten­baum. Das wäre natür­lich auch wunderbar! Quit­ten­bäume wachsen recht langsam und tragen erst nach zwei Jahren Früchte. Die Geduld lohnt sich aber: Ihre Blüten im Früh­ling sind – ebenso wie die Früchte im Herbst – zauberhaft.

Quittentarte - so schmeckt der Herbst

Quit­tent­arte mit Apfel- oder Birnenquitten?

Man teilt die zahl­rei­chen Quit­ten­sorten, die es welt­weit gibt, grob in zwei Gruppen: die Apfel- und die Birnen­quitten. Unter­scheiden können wir sie an der Form. Die einen ähneln eher Äpfeln, die anderen verjüngen sich birnen­gleich zum Stängel hin. Das Duft­aroma der Birnen­quitte ist etwas intensiver.
Ich habe ein wenig expe­ri­men­tiert. Eigent­lich finde ich beide Sorten für die Tarte sehr lecker. Wichtig ist, dass wir die Quitten erst garen, bevor wir sie weiter zur Quit­tent­arte verar­beiten. Es ist Herbst! Wählen wir Zimt, Stern­anis und Vanille für den Sud, in dem die Frucht­scheiben eine Weile köcheln. Auch ein Schuss Weiß­wein passt sehr schön zum Aroma der Quitte. Hmm…alleine für den Duft, der dabei die Küche durch­strömt, lohnt es sich.

Apfelquitte oder Birnenquitte? Egal, auf dieser Tarte schmeckt beides köstlich!

Apfelquitte oder Birnenquitte? Egal, auf dieser Tarte schmeckt beides köstlich!

Na, erkennen Sie die Apfel- und die Birnenquitte?

Rezept für eine Quit­tent­arte (Ø: 28 cm)

Zutaten:
  • 225 g Mehl
  • 150 g kalte Butter
  • 2 Esslöffel Puderzucker
  • Prise Salz
  • 1 Eigelb
  • 1 Esslöffel Wasser
  • 4–6 Quitten (je nach Größe)
  • 1 Zitrone
  • 2 Stern­anis
  • 2 Zimt­stangen
  • 1 Vanil­le­schote
  • geho­belte Mandeln
  • optional: 1 Schuss Weißwein

Quittentarte. Ein feines Herbstrezept.

Zube­rei­tung:

Für den Mürbe­teig erst das Mehl und dann den Puder­zu­cker in eine Schüssel sieben. Die kalte Butter in kleinen Würfeln darauf verteilen. Die Prise Salz hinzu­fügen und alles mit den Händen verkneten. Wenn alles schön krümelig ist, Wasser und Eigelb verrühren, mit einer Gabel einar­beiten und dann mit den Händen zu einem schönen Teig kneten. Als Kugel in Frisch­hal­te­folie für mindes­tens 30 Minuten in den Kühl­schrank legen.

Quittentarte: Mit einem Tuch kann man den bitteren Flaum von der Quitte reiben.

Mit einem trockenen Tuch den Flaum der Quitten gründ­lich abreiben. Er ist bitter! Danach die Früchte waschen und auf einem Brett mit einem scharfen, großen Messer vier­teln. Die Viertel in ca. 8 mm breite Scheiben schneiden. Kern­ge­häuse aus den Scheiben entfernen. Ich finde es so recht einfach, da die Quitte sehr hart ist. Aus den dünnen Scheiben lässt sich das Kern­ge­häuse gut herausschneiden.

Die Scheiben in eine Pfanne legen, Stern­anis und Zimt hinzu­geben. Das Vanil­le­mark und die Schote eben­falls zu den Früchten geben. So viel Wasser hinzu­gießen, dass die Quit­ten­scheiben bedeckt sind. Wer mag, gibt noch einen (oder zwei) Schuss Weiß­wein dazu. Nun alles einmal aufko­chen, und die Früchte dann ohne Deckel so lange köcheln lassen, bis die Flüs­sig­keit fast verdampft ist.

Zim, Vanille und Sternanis passen ganz wunderbar zu Quitten. Rezept Quittentarte

Den Ofen auf 170° Umluft vorheizen. Eine Tarte­form dünn buttern. Den Mürbe­teig dünn ausrollen und die Form damit auskleiden. Die Quit­ten­scheiben auf den Boden geben und den Rest des Sirups, der noch in der Pfanne ist, über die Früchte gießen. Den Rand, der hoch steht, falte ich zur Mitte um – so lässt sich die Quit­tent­arte später besser schneiden. Einige Mandel­blätt­chen aufstreuen und die Tarte 30 – 40 Minuten backen.
Die Quit­tent­arte am besten noch warm mit halb­steifer Schlag­sahne oder Vanil­leeis servieren.

Hier gibt es das Rezept zum Ausdrucken 

Quittentarte - so schmeckt der Herbst

Orange bis Pink – beim Backen verän­dern die Quit­ten­scheiben ihre Farbe

Back­lust im Herbst

Gesät­tigt von der frischen Herbst­luft und all den bunten Zauber­bil­dern der Natur, macht das Werkeln in der Küche beson­ders Spaß. Und wenn es draußen grau und verregnet ist? Auch nicht schlimm. Schöne Musik, flackernde Kerzen, der köst­liche Duft aus dem Ofen, viel­leicht ein damp­fender Tee und die Vorfreude auf die leckere Tarte – so können wir uns den Herbst schme­cken lassen!

Quittentarte - so schmeckt der Herbst

Herbst: Zeit Quittentarte zu backen. Ein Rezept.

Auch schön im Herbst:

 

Quit­ten­bäume verschie­dener Sorten in Bioland­qua­lität können Sie übri­gens z.B. in der “Bioland Baum­schule Pflanz­lust”  oder beim “Biogar­ten­ver­sand – Hof Jeebel” bestellen.

 

 

 

 

 

 

Pasta mit Garnelen in Anissoße. mit frischem Baguette

Feines Aroma: Pasta mit Garnelen und Anislikör

Pasta und Wein – klingt das nicht poetisch? Pasta steht für italie­ni­sche Lebens­freude, die Zube­rei­tungs­weisen sind uner­schöpf­lich und – nicht zu vergessen – Pasta ist schnell gekocht.  Kaum jemand zählt Nudeln nicht zu seinen Lieblingsspeisen.
Und allein die verschie­denen Nudel­formen und Namen können kind­liche Freude hervor­rufen: Farfalle – Schmet­ter­linge, Capel­lini – Engels­haar, Conchi­glie –  Muscheln und viele mehr. Es gibt wohl an die 600 Formen. Wie kreativ sind bitte die Nudel­crea­teure? Toll!

Unkom­pli­ziert, dennoch elegant und mit einem über­ra­schenden Twist sorgt dieses cremige Pasta-Gericht für Vorfreude während der Zube­rei­tung und Genuss beim Verzehr. Der groß­zü­gige Schuss Anis­likör verleiht dieser Pasta­sauce einen genialen Akzent. Und ich habe sogar eine ganz vorzüg­liche vege­ta­ri­sche Alter­na­tive für Sie – mit gebra­tener Papaya statt Garnelen.
Frisches, duftendes Baguette – am besten selbst geba­cken  – darf nicht fehlen (dazu finden Sie unten den Link zu einem sehr einfa­chen und tollen Rezept!).
Nun fehlen nur noch ein kühler Ries­ling  und ein paar Kerzen, und einem genuss­vollen Abend steht nichts im Wege.

Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen”

Dalai Lama

Pasta mit Garnelen in Anissoße. mit frischem Baguette

Mini-Tisch­teich: In einer mit Wasser gefüllten Schale schwimmen ein Teelicht und einige Hortensienblütenblätter.

Pasta mit Garnelen in Anissoße. mit frischem Baguette

Was für ein Aroma!

Beim Kochen können wir wunderbar all unsere Eindrücke verar­beiten. Kräuter und Gewürze duften nach Erin­ne­rungen und Sehn­süchten. Und während wir die Zutaten schneiden, kochen oder braten, freuen wir uns auf das Beisam­men­sein und den gemein­samen Genuss. Schon beim Kochen verführen uns die Aromen.
Abschme­cken – noch ein wenig Cayenne­pfeffer? Eine Prise Salz? Es macht doch Spaß zu expe­ri­men­tieren, neue Gerichte auszu­pro­bieren oder Rezepte abzu­wan­deln. Mögli­cher­weise sind wir viel­leicht sogar einmal am Ende enttäuscht…. Aber wenn das Ergebnis mundet, dann durch­strömt uns dieses tiefe Gefühl der Zufrie­den­heit. Kennen Sie das?

Anis und Cayennepfeffer schmeicheln der Pasta auf eine feine Art

Anis und Cayenne­pfeffer – Gewürze, die sich gut verstehen.

Liebe auf den ersten Biss

Mögen Sie den Geschmack von Anis? Anis gehört zu den ältesten Gewürzen der Welt und sein Geschmack erin­nert an Lakritz. Anis und Stern­anis stammen von unter­schied­li­chen Pflanzen. Stern­anis ist kräf­tiger und schärfer (Anisée – Anis­likör, wie z.B. Pernod, erhält sein Aroma vom Stern­anis). Bei Anis, den Früchten einer Pflanze aus dem Mittel­meer­raum hingegen, über­wiegt der süßliche Geschmack. Gerne verar­beiten wir Anis und den deut­lich kräf­ti­geren Stern­anis im Weih­nachts­ge­bäck. Aber auch in herz­haften Gerichten kann Anis eine wunder­bare Rolle spielen. In meinem Pasta-Rezept schmei­chelt das Anis­aroma den gebra­tenen Garnelen aufs Feinste.

Meinen ersten bewussten Kontakt mit Anis hatte ich übri­gens mit kleinen runden Lutsch­pas­tillen in hübschen ovalen Döschen. Les Anis de Flavigny. Die weißen, matten Kügel­chen gibt es in verschie­denen Geschmacks­rich­tungen und in der Mitte wartet ein Anis­samen darauf, sein Aroma zu entfalten. Die Bonbons haben eine lange, sehr inter­es­sante Entste­hungs­ge­schichte und werden immer noch in dem geschichts­träch­tigen mittel­al­ter­li­chen Dorf Flavigny-sur-Ozerain in Frank­reich in einer Bene­dik­tiner Abtei  herge­stellt (hier der Link: Les Anis de Flavigny).

Les Anis de Flavigny

Pasta passt immer

Gerade habe ich in einem Schreib­wa­ren­laden eine Post­karte mit der Aufschrift “Manchmal sollte man sich statt Sorgen lieber Nudeln machen” gesehen. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass viel Futtern gegen Sorgen hilft, aber so ein Teller mit guter Pasta schenkt Wärme und schmei­chelt dem Gaumen – und dann werden die Sorgen viel­leicht ein Stück kleiner oder es werden am Tisch sogar Lösungen gefunden, wer weiß…
Auf jeden Fall macht es großen Spaß, Freunde und Familie mit einer guten Pasta zu verwöhnen!

Pasta mit Garnelen und Anislikör

Zutaten für 4 Personen:
  • 1–2 Knob­lauch­zehen
  • 1/2 Zwiebel 
  • 300 ml Sahne
  • 1/2 Dose Toma­ten­mark (ca. 70 g)
  • Anis­likör (z.B. Pernod Anisée)
  • Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer
  • Basi­likum oder etwas Fenchelgrün
  • ca. 20 Riesen-Garnelen, entdarmt und geschält 
  • Spaghetti
Zube­rei­tung:

Die Spaghetti al dente kochen.
Die halbe Zwiebel fein hacken. Die Knob­lauch­zehen pressen und beides in etwas Olivenöl 2–3 Minuten glasig dünsten. Das Toma­ten­mark hinzu­geben und verrühren. Nun die Sahne einrühren. Einmal aufko­chen lassen und mit Pfeffer, Salz sowie Cayenne­pfeffer abschme­cken und einen Schuss Anis­likör hinein­geben. Probieren, ob es viel­leicht noch etwas mehr sein darf. Das Anis­aroma sollte gut zu schme­cken sein.
In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Garnelen von beiden Seiten je ca. 2–3 Minuten braten. Mit etwas Cayenne­pfeffer würzen.
Die Spaghetti mit der Soße mischen, auf Tellern anrichten und die Garnelen darauf plat­zieren. Mit etwas Basi­likum oder Fenchel­grün deko­rieren (Der Geschmack von Fenchel ist ähnlich wie der von Anis).

Fertig ist ein Pasta-Gericht, das mit seiner aparten Anis­note überrascht.

Pasta mit Garnelen in Anissoße. mit frischem Baguette

Pasta mit Garnelen in Anissoße. mit frischem Baguette

Perfekte Liaison: Spaghetti umhüllen sich gerne mit cremigen Soßen.

Vege­ta­ri­sche Alternative:

Wunderbar schme­cken die Spaghetti auch mit gebra­tenen Papa­ya­scheiben statt der Garnelen! Dazu einfach die Papaya (ich kaufe gerne die läng­liche Riesen­pa­paya, sie ist aroma­ti­scher) halbieren, von Schale und Kernen befreien und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Even­tuell die großen Scheiben noch einmal teilen. In etwas Olivenöl von beiden Seiten anbraten und mit etwas Salz und Cayenne­pfeffer würzen. Auf den Nudeln anrichten (pro Portion ca. 5 Scheiben).

Hier finden Sie das Rezept zum Ausdrucken

Knusp­rige Begleiter

Ein einfaches Baguette-Rezept. So köstlich!

Ein einfaches Baguette-Rezept. So köstlich!

Frisches Baguette zur Pasta?

Ich habe lange nach einem guten Rezept gesucht und auf dem Blog FRANZÖSISCH KOCHEN  von Aurélie Bastian bin ich fündig geworden. Aurélie zeigt sogar in einem Video, wie der Teig auf beson­dere Art gefaltet wird (la faconnage), damit ein rich­tiges Baguette entsteht. Ich war sehr begeis­tert von meinem Back­ergebnis und es gelingt recht leicht und unkom­pli­ziert (Gehzeit 1 Stunde 20 Minuten). Es ist unbe­dingt einen Versuch wert!
Passend zu meinem Pasta-Rezept habe ich dem Teig noch gemah­lenen Anis beigemischt. Die Note steht dem Baguette ganz ausgezeichnet!

Hier geht es direkt zum Rezept “Une petite Baguette magique” von www.französischkochen.de

Lassen Sie uns die hellen Tage genießen!

Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!

Pasta mit Garnelen in Anissoße. mit frischem Baguette

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Waxprints – ein XL-Taschen DIY

Waxprints: Starke Muster, fröh­liche XL-Taschen

Raus aus der Grau­zone! Es ist Sommer! Zeit für Eyecat­cher im Ethno-Stil, die unser Fernweh stillen. Zeit für Taschen, so bunt wie das Leben, mit viel Platz für unsere Sommer­träume. XL-Taschen aus Waxprints. Das sind farben­frohe Baum­woll­stoffe, deren Muster durch aufwen­digen Batik­druck entstehen. In Afrika tragen Frauen und Männer die Wax-Stoffe als Tücher oder als geschnei­derte Kleidungsstücke.

Waxprints - die bunten Stoffe Afrikas.

Stoff­händler auf dem Markt von Braz­z­aville, Repu­blik Kongo, 2004. Foto: Bernard Collet, aus “WAX-Die Farben Afrikas”/Gerstenberg (siehe unten)

Holländer brachten im späten 16. Jahr­hun­dert die  java­ni­sche Batik aus Indo­ne­sien nach Europa. Ende des 19. Jahr­hun­derts begann man in Holland mit der Produk­tion von Waxprints und verkaufte diese vor allem nach West­afrika. Dort gehören die bunt gemus­terten Waxprints zu den belieb­testen Stoffen. Sie sind fester Bestand­teil sowohl des alltäg­li­chen als auch des kultu­rellen und zere­mo­ni­ellen Lebens geworden. Oft erzählen die Muster eine Geschichte oder tragen Botschaften in sich.
Neben afri­ka­ni­schen Produ­zenten gibt es noch heute die tradi­tio­nellen Produk­ti­ons­stätten in den Nieder­landen.  Daher stammen auch die Waxprints, aus denen ich meine XL-Taschen genäht habe.

DIY-Taschen aus Waxprintstoffen. Inspired by Africa

Warum WAXprints?

Der Name “Waxprints” leitet sich aus dem Herstel­lungs­ver­fahren der Stoffe ab. Durch Auftragen von Bienen­wachs oder Harz werden Muster auf die gewebten Stoffe aufge­bracht. Beim anschlie­ßenden Färben bleiben diese Stellen frei, man nennt das Reser­ve­fär­bung. Anschlie­ßend wird das Gewebe gewa­schen und das Wachs entfernt. Um verschie­dene Farben zu erhalten, kann dieser Vorgang mehr­mals wieder­holt werden. Durch kleine Risse und Blasen, die im Wachs entstehen können, bilden sich unvor­her­seh­bare feine Linien oder Bläs­chen­muster auf dem Stoff, die das eigent­liche Muster nochmal berei­chern. So hat jede Stoff­bahn eine ganz eigene Anmutung.
Beson­ders schön finde ich, dass das Muster und die Farb­bril­lanz bei dieser Technik auf beiden Seiten des Stoffes glei­cher­maßen zu sehen ist.
Ursprüng­lich dauerte es sehr lange, die Stoff­bahnen in Hand­ar­beit herzu­stellen. Mitt­ler­weile werden die Stoffe maschi­nell bedruckt.

Waxprints – Stoffe in den Farben Afrikas. Ein DIY

Waxprints - kunterbunte Baumwollstoffe, die für Sommerlaune sorgen. Ein DIY

Ein Fest der Farben und Muster

Ich habe die leuch­tenden Stoffe auf einem Markt in Hamburg entdeckt. Die Muster fallen auf! Dem Sog an Farben, Mustern und Eindrü­cken kann man kaum entgehen. Die Stoffe sind hinrei­ßend lebendig.  Genau richtig für große, unkom­pli­zierte Taschen, die wir für einen Tag am Strand, ein Pick­nick auf der Wiese, einen Bummel durch die Stadt oder ein Yoga­wo­chen­ende packen können. Bei der Muster­viel­falt ist es gar nicht so leicht, sich zu entscheiden. Ich habe mir drei Waxprints herausgepickt.

Sommerliche Taschen aus Waxprints. Ein DIY

Waxprints: welt­offen, opti­mis­tisch und fröhlich

Der Grund­schnitt der Tasche ist einfach und kann durch fanta­sie­volle Details ergänzt werden. Fran­sen­borten, Zier­bor­düren, aufbü­gel­bare Schrift­züge, Perlen oder Pail­letten. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ich verwende gerne Vinta­ge­stoffe für diese kleinen Projekte. Ein Stück meiner alten Lieb­lings­jeans, ein Rest Leinen von einem Sesselbezug.
Für die erste Tasche habe ich ein Stück einer alten Jeans recht­eckig zuge­schnitten, die Kanten ausge­franst und mit einem Schriftzug versehen. Die nächste Tasche habe ich mit einer leuch­tenden Fran­sen­borte versehen. So entstehen kunter­bunte Unikate. Eine Tasche macht zwar noch keinen Sommer – aber eine tragende Rolle kann sie trotzdem spielen!

Paillettenschriftzüge für XL-Taschen aus Waxprints

Bonheur – Glück – mit Pail­letten auf ein Stück Leinen gestickt.

DIY-Taschen aus Waxprintstoffen. Inspired by Africa

les fleurs – Blumen – mit Bügel-Flick­stoff auf die Tasche gebracht.

Waxprint-Taschen

Der Stoff liegt ca. 120 cm breit. Ich habe für jede Tasche 2 m Stoff gekauft und den Stoff   zuvor gewa­schen und gebügelt.

Zuschnitt inkl. 1 cm Nahtzugabe:

4 x Front­teil à 50 cm x 45 cm

4 x Seiten­teil à  15 cm x 45 cm

2 x Boden à  15 cm x 50 cm

2 x Taschen­henkel à 12 cm x 80 cm

Maße der fertigen Tasche: ca. 48 cm breit, 43 cm hoch und 13 cm tief

Mate­rial:

Passendes Nähgarn, Steck­na­deln, Nähmaschine
… und nach Lust und Laune: Paspel­band, Zier­borten, Fran­sen­borten, Pail­letten, Bügel-Flick­stoff aus Baum­wolle für Schrift­züge, Vinta­ge­stoffe (z.B. von einer alten Jeans, ein Rest Leinen)

 Und so gehts:

Es werden zwei Taschen­beutel genäht. Die eine dient später als Innenfutter.

1.  Die Seiten­teile rechts auf rechts an die kurzen Kanten des Front­teils legen, zusam­men­ste­cken und 1 cm vom Rand steppen. Nun das zweite Front­teil an die anderen Kanten der Seiten­teile rechts auf rechts stecken und eben­falls absteppen. Die Nähte ausein­an­der­bü­geln. Jetzt haben wir eine Tasche ohne Boden, die rechte Stoff­seite liegt innen. Wer Paspel­band mit einar­beiten möchte, muss es mit der geschlos­senen Kante nach innen zwischen Front­teil und Seiten­teil mit fest­ste­cken. Je nach Breite des Paspel­bandes nur 0,5 cm vom Rand steppen.

Der Boden wird nun eben­falls mit der rechten Stoff­seite innen an die untere Öffnung gesteckt und 0,5 cm vom Rand rund­herum abge­steppt. Dabei immer nur von einer bis zur nächsten Ecke steppen und stets so, dass die Nahtenden aneinanderstoßen.

Genauso wird der nächste Taschen­beutel genäht.

2. Für die Taschen­henkel werden beide Stoff­streifen  jeweils rechts auf rechts längs zusam­men­ge­klappt und 1 cm vom Rand zusam­men­ge­steppt. Die Naht mit dem Finger­nagel ausein­an­der­strei­chen. Nun die entstan­denen Schläuche umstülpen, sodass die rechte Stoff­seite außen liegt und die Naht an der Seite. Die Henkel bügeln und nochmal je 0,5 cm von beiden Rändern absteppen.

Waxprints, Pailletten und Borten: sommerliche Taschen im XL-Format. Ein DIY

Jetzt der fanta­sie­volle Part…

3. Wollen wir die Taschen­fronten verzieren, müssen wir das nun tun. Borten oder Fran­sen­kanten können an belie­bigen Stellen fest­ge­steckt und aufge­näht werden. Aus Bügel-Flick­stoff habe ich Buch­staben ausge­schnitten und auf die Taschen­front aufge­bü­gelt. Alter­nativ können wir sie auf ein Stück Jeans­stoff bügeln und mit Pail­letten besti­cken. Das beschrif­tete Jeans­stück wird dann auf die Taschen­front gesteppt.
Sind die Fronten fertig verziert, kann die Futter­ta­sche einge­näht werden.

4. Dazu die oberen Kanten beider Taschen ca. 2 cm umbü­geln (links auf links). Die Futter­ta­sche nun in die Außen­ta­sche stecken (links auf links, so dass man außen und innen die rechte Seite des Stoffes sieht).
An den Enden der Taschen­henkel jeweils eine Markie­rungs­linie 3 cm vom Rand einzeichnen.
Die umge­bü­gelten Kanten der Innen- und Außen­ta­sche nun exakt aufein­an­der­ste­cken. Dabei jeweils ca. 11 cm vom Rand die Taschen­henkel zwischen Futter- und Außen­ta­sche fest­ste­cken (Markie­rungs­linie auf Kante). Die Kante 0.5 cm vom Rand absteppen.
Die Henkel noch einmal mit einer zusätz­li­chen Naht fixieren.

Die Anlei­tung mit Skizzen und Bildern zum Ausdru­cken gibt es hier!

 

Na, Lust bekommen? Es bereitet gute Laune, mit den Waxprints zu arbeiten. Im selben Stil könnten wir farb­starke Kissen­hüllen nähen – toll z.B.für die Terrasse. Wir könnten den Sitz­pols­tern unserer Stühle einen frischen  Look verpassen.
Lassen Sie uns den Sommer feiern! Egal ob zu Hause oder irgendwo anders auf der Welt. Die Tasche für meine Sommer­träume kann gar nicht groß genug sein. Und wie geht es Ihnen?

Wenn du gehen kannst,
kannst du auch tanzen.
Wenn du reden kannst,
kannst du auch singen.
Wenn du denken kannst, 
kannst du auch träumen.

Aus Afrika

Waxprints - die bunten Stoffe Afrikas.

Stühle mit Wax-Stoffen. Design und Foto von Sand­rine Alouf für das Projekt “Wax going on”. Aus aus “WAX-Die Farben Afrikas”/Gerstenberg (siehe unten)

Und wo bekommt man Waxprints?

Norma­ler­weise werden Waxprints in 12 yards „full piece“ (ca. 11 m) oder 6 yards „half piece“ (ca. 5,5 m) verkauft. Aber manchmal bekommt man sie auch per Meter.

Die wohl schönsten Stoffe gibt es beim Tradi­ti­ons­un­ter­nehmen Vlisco aus Helmond/Niederlande. Ein Besuch auf der Home­page lohnt sich. Sie ist so bunt und kreativ! Beson­ders unter der Rubrik Fashion Inspi­ra­tion.
 www.vlisco.com

Sommerliche Taschen aus Waxprints. Ein DIY

Buch­emp­feh­lung: 

WAX – die Farbe Afrikas von Anne-Marie Bout­tiaux, Gers­ten­berg Verlag.

WAX – Die Farben Afrikas. Ein BuchtippDie inter­es­sante Kultur­ge­schichte der Waxprints in einem wunder­schönen Einband. Die Anthro­po­login und Kunst­his­to­ri­kerin Anne-Marie Bout­tiaux erklärt die Entste­hung und Bedeu­tung der knall­bunten Baum­woll­stoffe. Woher stammt diese Batik­technik, wie hat sie sich entwi­ckelt, und wie haben die Wax-Stoffe ihren Platz in der afri­ka­ni­schen Kultur einge­nommen? Welche Rolle spielte die Kolo­nia­li­sie­rung und welche Probleme entstehen durch die Globa­li­sie­rung? Die schön bebil­derte, viel­schich­tige Betrach­tung  regt zum Nach­denken an und zeigt beson­dere Aspekte und Bedeu­tungen von Farben und Mustern auf.
Ein Buch für alle, die gerne über den Teller­rand schauen und die Lust haben, die Geschichte hinter den Dingen kennenzulernen.

Waxprints - die bunten Stoffe Afrikas.

192 Seiten, Hard­cover, über­setzt von Julia Pavian Nunes, ca. 32 Euro.

Hotel-Tipp:

25hours Hotel Paris. Ein Interieur mit Waxprints

Wie wir die Waxprints im Inte­rieur einsetzen können, macht uns das 25hours Hotel “Terminus Nord” in Paris vor. Die einla­denden Zimmer des zentral am Gare du Nord liegenden Hotels sind üppig mit Tages­de­cken und Kissen aus Wax-Stoffen gestaltet. Ich finde diesen eklek­ti­schen Look sehr kreativ und inspirierend.
Aus einigen Zimmern hat man einen fantas­ti­schen Blick auf die neoklas­si­zis­ti­sche Fassade des Gare du Nord und die Basi­lika Sacré-Cœur de Mont­martre. Wer mag, kann sich eines der hotel­ei­genen E‑Bikes leihen und die Stadt der Liebe auf dem Rücken eines Draht­esels erkunden. Ich finde, das klingt auch nach so einem Sommer­traum… also ab damit in die Tasche!

25hours Hotel Paris. Ein Interieur mit Waxprints

25hours Hotel Terminus Nord Paris
12 Boule­vard de Derain
75010 Paris

www.25hours-hotels.com/hotels/paris/terminus-nord

Strea­ming-Tipps:

Das Haus Chris­tian Dior hat für die Cruise-Kollek­tion 2020 diese tradi­tio­nelle Färbe­me­thode aufge­griffen und in Koope­ra­tion mit dem Was-Hersteller Unifax von der Elfen­bein­küste eine Kollek­tion aus Waxprints gezeigt.  Ich habe Ihnen hier einmal zwei sehens­werte und inspi­rie­rende YouTube-Videos dazu verlinkt:

Wer einen Einblick in die Wax-Print-Produk­tion bekommen möchte, kann sich dieses  YouTube-Video anschauen:  UNIWAX – Manu­fac­tu­ring of African Fabric

 

Sommerliche Taschen aus Waxprints. Ein DIY

 

Sommerliche Taschen aus Waxprints. Ein DIY

Liberté – Frei­heit – mit Pail­letten auf Vintage-Jeans gestickt.

 

XL-Taschen aus afrikanisch inspiriertem Waxprint. Ein DIYWeitere Krea­tiv­themen auf dem Blog:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Stoff­druck: Sommer­tisch­decke “Schmet­ter­lings­wiese”

Wie geht es Ihnen, wenn Sie den ersten Schmet­ter­ling des Jahres vorbei­flat­tern sehen? Wenn ich den ersten  Zitro­nen­falter in unserem Garten entdecke, macht mein Herz immer einen kleinen Freu­den­hüpfer. Jedes Jahr aufs Neue.
In einer Betrach­tung des Dich­ters und Schrift­stel­lers Hermann Hesse “Über Schmet­ter­linge” von 1935 heißt es:

…Die Schmet­ter­linge nun, von denen hier die Rede sein soll, sind gleich den Blumen für viele Menschen ein sehr bevor­zugtes Stück­chen Schöp­fung, ein beson­ders geschätztes und wirk­sames Objekt jenes Erstau­nens, ein beson­ders lieb­li­cher Anlass zum Erlebnis, zum Ahnen des großen Wunders, zur Vereh­rung des Lebens. Sie scheinen, gleich den Blumen, recht eigens als Zierde, als Schmuck und Juwel, als kleine funkelnde Kunst­werke und Loblieder von höchst freund­li­chen, anmu­tigen und witzigen Genien erfunden und mit zärt­li­cher Schöp­fer­wol­lust ausge­dacht worden zu sein.…”

Und genau diese kleinen Wunder­werke der Natur mit ihren Farben und der orna­men­talen Viel­falt ihrer Flügel haben mich zu meinem Stoff­druck inspi­riert. Zu einer sommer­li­chen Leinen­tisch­decke, die die verspielte Leich­tig­keit einer Sommer­wiese einfängt.

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Ein Spazier­gang…

Die Luft ist erfüllt vom satten Duft frischen Grüns und über mir wölbt sich die üppige Krone einer Kastanie. Am Weges­rand und auf den Wiesen wiegen sich die langen schlanken Gräser in zitternder Schön­heit im Wind. Wie leicht fallen die Schritte zu dieser Jahres­zeit! Auf der jungen Blüte eines Wiesen­ker­bels lässt sich ein Aurora-Falter nieder. Weiß sind seine zarten Flügel, nur die Spitzen hat er in Orange getaucht. Ein zweiter flat­tert heran. Sein Flug hat etwas Kind­li­ches, mal hier, mal dort, mal hinauf, mal hinab, unbe­darft und schwe­relos umkreist der Flat­ter­hafte eine Blüte. Klappt er nach der Landung seine Flügel zusammen, scheint er mit der Blüte zu verschmelzen.

Auf dem Feld tanzen Hasen umein­ander und aus der Ferne ruft der Kuckuck. Wie in einem Gedicht wandle ich durch die Natur. Über dem glit­zernden Wasser des Baches tanzen die Mücken, schnell und wild, als wollten sie jede Sekunde ausnutzen. Die Natur ist so schön – wahr­haftig – es sind nicht nur leere, bunt­ge­schmückte Worte…

Augen­blick verweile doch!

Ich pflücke ein paar Gräser und Wiesen­blumen und beob­achte das Pas de deux zweier Kohl­weiß­linge. Die hellen Flügel sind um ein Viel­fa­ches größer als ihre Körper und bewegen sich rasch in der Luft. Die Falter faszi­nieren mich mit ihrer unschul­digen Anmut. Waren sie nicht noch eben unschein­bare Raupen? Wer kennt nicht die kleine hung­rige Raupe Nimmer­satt aus dem berühmten Kinder­buch von Eric Carle. Sie frisst und frisst. Kann nicht genug bekommen und dann? Gut geschützt in ihrem Kokon macht sie ihre Verwand­lung durch, um sich alsbald in abso­luter Voll­kom­men­heit zu entfalten.
Die Natur hält solche Wunder bereit. Wir können sie überall entdecken.

DIY: Mit Schmetterlingsstempel und Gräsern eine sommerliche Tischdecke gestalten

DIY: Sommerliche Tischdecke

Gräser und Schmet­ter­linge auf Stoff gedruckt 

Große Stern­miere, Hahnenfuß, Wiesen­schaum­kraut, aller­hand Gräser, Wiesen­kerbel – all diese Pflanzen möchte ich auf eine sommer­liche Tisch­decke drucken. Und dazu natür­lich Schmetterlinge!
Meinen Strauß stelle ich zu Hause ins Wasser. Die Idee ist, den Abdruck der Pflanzen mit Textil­farbe direkt auf den Stoff zu bringen.
Für die Schmet­ter­linge gibt es ein großes Angebot an hübschen Stem­peln. Für die großen Schmet­ter­linge in der Mitte meiner Tisch­decke fertige ich aller­dings selber einen Stempel aus Stem­pel­gummi an. Nach einer Vorlage oder frei­hand zeichne ich den Schmet­ter­ling auf das Stem­pel­gummi und schneide mit dem Schnitz­werk­zeug mein Motiv aus. Bei der Arbeit mit dem weichen Stem­pel­gummi können auch Kinder sehr gut mitmachen.

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Stempel für Stoffdruck selbermachen

Farbe und Fantasie

Ich liebe hand­ge­webtes Leinen und habe auch diese Tisch­decke aus einem großen Vinta­ge­laken gefer­tigt. Aber natür­lich kann man auch einen Baum­woll­stoff oder eine fertige Leinen- oder Baum­woll­tisch­decke nehmen. Wichtig ist, dass der Stoff gewa­schen, trocken und gebü­gelt ist.
Ich habe die langen Seiten der Decke zuerst einmal mit den Gräsern bedruckt.

Stoff mit Gräsern bedrucken

Auf einer Unter­lage betupfe ich die Pflanzen mit grüner Textilfarbe.

Wich­tige Utensilien:
  • Tisch­decke, Kissen­hülle, Servietten
  • Stoffmal- und Druckfarbe
  • Pinsel und Schwämm­chen zum Betupfen der Stempel
  • Stempel Schmet­ter­ling (z.B. Sili­kon­stempel mit Acryl­blog oder Holz­stempel aus dem Bastel- oder Kreativmarkt)
  • Unter­lage (z.B. altes Kunstoff-Tischset)
  • Küchen­pa­pier
  • Stick­garn in passender Farbe, Sticknadel

optional:

  • Stem­pel­matte als Unter­lage für schöne Stem­pel­er­geb­nisse (Bastel­ge­schäft)
  • Stem­pel­gummi (Bastel­ge­schäft)
  • Schnitz­werk­zeug (Bastel­ge­schäft)
  • Nudel­holz

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Wilde Blumen und Gräser als Stempel

Ich habe meinen Arbeits­tisch mit Pack­pa­pier ausge­legt und den Stoff glatt darauf ausge­richtet. Die Stem­pel­matte wird immer dort unter dem Stoff posi­tio­niert, wo gerade gestem­pelt werden soll.
Gräser und Blumen können mit dem Nudel­holz etwas geplättet werden. Nun können  sie auf einer Seite mit Textil­farbe einge­pin­selt werden.  Anschlie­ßend hebe ich sie vorsichtig an und plat­ziere sie mit der Farbseite auf den Stoff. Darüber lege ich ein Küchen­pa­pier und  rolle mit dem Nudel­holz über das Gras oder die Blume. So gibt es einen  schönen Abdruck. Küchen­pa­pier und “Natur­stempel” vorsichtig entfernen. Ich habe immer einige Blätter Küchen­pa­pier in Gebrauch, sobald die Farbe trocken ist, können sie im Wechsel immer wieder aufge­legt werden.
Stück für Stück können wir uns so vorar­beiten und eine wilde Wiese aus verschie­denen Grün­tönen drucken.

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Tanz der Schmetterlinge

Ist die Wiese gedruckt, folgen die Schmet­ter­linge. Ich habe mit Schwämm­chen die Textil­farbe auf die Stempel aufge­tupft und die kleinen Falter dann auf den Stoff gedruckt.

In die Mitte der Tisch­decke habe ich sechs große Schmet­ter­linge gedruckt, jeweils umrahmt von einem Kreis aus einfa­chen Stick­sti­chen (Vorstich). Ein Kreis aus Papier in der passenden Größe hilft, den Rahmen zu sticken. Ich habe das Papier einfach mit Steck­na­deln auf dem Stoff fixiert und umstickt, so spare ich mir aufge­zeich­nete Linien auf dem Stoff.
Als Zierde setze ich noch acht Knöt­chen­stiche um den Rahmen.
Mit den Knöt­chen­sti­chen können auch die Gräser und Blumen noch ein wenig verziert werden.

Knöt­chen­stich: Die Nadel wird von links durch den Stoff gesto­chen. Direkt nach dem Ausstich den Faden einige Male um die Nadel wickeln. Knapp neben dem Ausstich die Nadel wieder einste­chen. Dabei den um die Nadel gewi­ckelten Faden fest­ziehen. Nun den Faden ganz durch­ziehen. Das Knöt­chen dabei etwas fest­halten. Die Größe des Knöt­chens hängt davon ab, wie oft der Faden um die Nadel gewi­ckelt wurde (eine Video-Anlei­tung habe ich hier verlinkt).

Abschlie­ßend muss die Textil­farbe nach Packungs­an­lei­tung fixiert werden. Meis­tens wird hierzu der bedruckte Stoff durch ein Tuch einige Minuten bei Baum­woll­tem­pe­ratur gebügelt.

 

Sommertischdecke mit Schmetterlingen und Gräsern bedrucken. Ein DIY

Sommertischdecke mit Schmetterlingen und Gräsern bedrucken. Ein DIY

Und weil das alles großen Spaß macht, habe ich gleich noch Leinen­ser­vi­etten und Leinen­kissen verziert.
Die wunder­schönen zarten Leinen­kissen mit Fran­sen­kante habe ich übri­gens bei Vossberg gefunden.

DIY: Mit Schmetterlingsstempel und Gräsern eine sommerliche Tischdecke gestalten

Stoffdruck: Leinenkissen "Schmetterling". Ein DIY

Blumen, Falter, Sommerlaune

Und so breite ich meine Sommer­tisch­decke über meinem Garten­tisch unterm Apfel­baum aus. Um mich herum eine verschwen­de­ri­sche Fülle an Gänse­blüm­chen, auf dem Tisch eine Terrine mit Gräsern, Butter­blumen und Kräu­tern. Es schwirrt und surrt, flat­tert und singt. Der Klang der Natur unter­malt meine kleine Szenerie – und wer landet neben mir auf der Stuhl­lehne? Mein kleiner Freund, das Rotkehlchen!

Blauer Schmet­ter­ling

Flügelt ein kleiner blauer
Falter vom Wind geweht,
Ein perl­mut­terner Schauer, 
Glit­zert, flim­mert, vergeht.
So mit Augenblicksblinken, 
So im Vorüberwehn
Sah ich das Glück mir winken,
Glit­zern, flim­mern, vergehn.

Hermann Hesse

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

Tipp: 

Schmet­ter­linge gehören mit rund 170 000 Arten zu den belieb­testen Insekten. In Deutsch­land leben ca. 3500 Arten, davon sind aller­dings nur etwa 180 Arten Tagfalter, weit mehr sind Nachtfalter.
Leider sind immer mehr Schmet­ter­lings­arten vom Aussterben bedroht und verschwinden. Ihr Lebens­raum und ihr Nahrungs­an­gebot schrumpft durch die Bebauung vieler Wiesen, Natur­flä­chen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Ich lasse in meinem Garten bewusst einige Ecken ganz natür­lich. Raupen lieben Brenn­nes­seln, Klee und Brom­beer­sträu­cher, und ich mag es, wenn die Tiere sich in unserem Garten wohl­fühlen, sich am Nektar der Blüten erfreuen und Unter­schlupf finden. Ein kleines Schla­raf­fen­land für die Tiere…

Brauner Bär,   Foto: BUND/Tim Laumann

Der NABU und der BUND e. V. haben einige Tipps zur Gestal­tung eines schmet­ter­lings­freund­li­chen Gartens zusammengestellt.

Übri­gens: Der Schmet­ter­ling des Jahres 2021 ist der “Braune Bär”, ein Nacht­falter. Die ältere Raupe hat eine dichte braune Behaa­rung gleich einem Bären­fell – daher der Name.

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

 

Empfeh­lung:

Ich denke, es ist ein Buch über Hoff­nung. Kinder brau­chen Hoffnung.”

Eric Carle

Die kleine Raupe NimmersattEric Carles wunder­bares Buch “Die kleine Raupe Nimmer­satt” ist ein echter Klas­siker. Das liebens­werte Bilder­buch über die kleine hung­rige Raupe, die sich durch aller­hand Lecke­reien futtert, habe ich als Kind geliebt und auch meine Kinder hatten ihre Freude an der Geschichte und den Bildern. Dieser einzig­ar­tige Moment, wenn aus der kleinen, unschein­baren Raupe ein wunder­schöner Schmet­ter­ling wird! Dieses Wunder der Natur stimmt doch wirk­lich hoffnungsvoll.
Kinder­buch­autor Eric Carle hat all seine Bücher mit einer faszi­nie­renden Colla­ge­technik illustriert.
Gerade während der Arbeit an diesem Beitrag erreichte mich nun leider die Meldung, dass Eric Carle am 23. Mai in Nort­hampton, Massa­chu­setts (USA) mit 91 Jahren verstorben ist. Er hat uns einen wert­vollen Schatz an Kinder­bü­chern hinterlassen.

Ich habe Ihnen hier ein Inter­view mit Eric Carle und einen kleinen Film über sein krea­tives Schaffen verlinkt. Beide Filme hat der Gers­ten­berg Verlag auf YouTube veröffentlicht:

Das Buch “Die kleine Raupe Nimmer­satt” ist im Gers­ten­berg Verlag erschienen.

www.eric-carle.com

 

Weitere Themen rund um Leinen, Stem­pel­druck und Schmet­ter­linge auf dem Blog:

Stoffdruck: Sommertischdecke "Schmetterlingswiese". Ein DIY

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FJARILL – wenn Poesie zu Musik wird – ein Interview

Vor einiger Zeit habe ich im Radio ein Live-Konzert des schwe­disch-südafri­ka­ni­schen Duos FJARILL aus Hamburg gehört. Ich blieb hängen, war über­rascht, spürte aber gleich­zeitig etwas Vertrautes – das war wunderbar. Geige, Klavier, Gesang. Die Musik der Schwedin Aino Löwen­mark und der Südafri­ka­nerin Hanmarie Spiegel klang ruhig und klar, traum­haft schön und doch greifbar. Ich genoß das Tempo, die Wärme, die Leiden­schaft – mal lebhaft, mal farben­froh, mal hauch­zart und immer ein biss­chen geheim­nis­voll, mit einer märchen­haften Aura.
2004 haben sich die beiden Musi­ke­rinnen in Hamburg kennen­ge­lernt und in ihrem Schaffen unter dem Namen FJARILL zusam­men­getan. Seitdem  haben sie neun Alben veröf­fent­licht und ihr Publikum bei zahl­rei­chen Live­kon­zerten verzaubert.
Mich hat die Musik neugierig gemacht auf dieses Duo mit dem beson­deren Namen –und sie hat mich zu stillen, sanften Foto­gra­fien inspi­riert, die Raum für Gefühle und Gedanken lassen…

Fjarill - Das neue Album POËSI – ein Interview

POËSI – das neue Album 

Heute, am 30. April, erscheint  das neue Album von FJARILL. Und der Name ist Programm: POËSI. Es ist zwei Lite­ratur-Nobel­preis­trä­gern gewidmet, dem Schweden Pär Lagerk­vist und der deutsch-jüdi­schen Schrift­stel­lerin Nelly Sachs. Beide sind 1891 geboren.
Nelly Sachs schrieb bereits mit 17 Jahren Gedichte. Ihre Bestim­mung zum Schreiben wurde aber erst durch  die Vernich­tung des jüdi­schen Volkes durch die Nazis ausge­löst. 1940 floh sie von Berlin nach Stock­holm. Ihre dich­te­ri­sche Absicht war, das Leiden der Menschen ihrer Zeit sichtbar zu machen, das Marty­rium des jüdi­schen Volkes ins Wort zu setzen. Das Schreiben war für sie die einzige Möglich­keit, das Grauen zu verar­beiten. In ihren Gedichten stehen schmer­zende Wahr­heiten neben zärt­lich roman­ti­schen Worten – was die Inhalte noch tiefer dringen lässt.

Auch den schwe­di­schen Schrift­steller Pär Lagerk­vist haben die zwei erlebten Welt­kriege geprägt. Die Angst, die Frage nach dem Sinn des Lebens, der Vergäng­lich­keit und dem Glauben, die Sehn­sucht und die Liebe sind zentrale Themen seiner Gedichte. Themen, die uns gerade in Zeiten der Pandemie noch einmal verstärkt beschäftigen.

VÅR ÄR HIMMELN… unser ist der Himmel…
Aber diese Welt, die zerbrech­lichste von allen, 
ist in ihrer Schwäche unvergänglich…

(Pär Lagerk­vist, Titel aus dem CD-Booklet POËSI)

FJARILL hat den Worten – den hoff­nungs­vol­leren und den trau­rigen – Melo­dien gegeben und sie ins Jetzt getragen.

Hier nehme ich euch gefangen 
ihr Worte
Wie ihr mich buch­sta­bie­rend bis aufs Blut
gefangen nehmt
ihr seid meine Herzschläge
zählt meine Zeit
diese mit Namen bezeich­nete Leere

Laßt mich den Vogel sehen
der singt
sonst glaube ich die Liebe gleicht dem Tod -

Nelly Sachs

Mit Worten und Klängen Welten erschaffen

Nadja Küchen­meister, deut­sche Lyri­kerin der Gegen­wart, hat einmal gesagt: “Alles, was in der Welt ist, hat Platz im Gedicht. Alles, was fehlt, erst recht.”
Auf kleinem Raum können die Worte so groß, irri­tie­rend, trös­tend oder so beglü­ckend wirken. Manchmal auch unbe­stimmt, offen und rätsel­haft – und gemeinsam mit Musik entstehen wunder­volle Klangbilder.

Die Musik auf dem Album POËSI bewegt sich zwischen Folk, Pop, Jazz und Klassik. Die Pianistin Aino Löwen­mark schafft gemeinsam mit der Violi­nistin Hanmarie Spiegel – ergänzt durch Bass, Gitarre, Akkor­deon und Percus­sion – magi­sche Klang­farben. Gesungen wird auf Schwe­disch und – neu für FJARILL – auf Deutsch.

FJARILL – Krea­ti­vität und Musikalität

In Zeiten der Pandemie musste auch FJARILL sich etwas gegen Still­stand und Stille einfallen lassen. Mutig star­teten die beiden Musi­ke­rinnen zur Finan­zie­rung des neuen Albums eine Crowdfunding-Kampagne.

Ich habe mich mit Aino Löwen­mark und Hanmarie Spiegel über ihre Musik, das neue Album und die Poesie unterhalten…

FJARILLdas klingt sehr poetisch. Was bedeutet es genau?

Fjarill ist ein Phan­ta­sie­name, mit Asso­zia­tionen zu dem schwe­di­schen Wort „fjäril“ … was Schmet­ter­ling bedeutet. Wir haben uns diesen Namen im Jahr 2005 gegeben, weil wir „leicht“ und „elegant“ klingen wollten. Mit der Zeit sind aber noch viele andere Bedeu­tungen hinzu­ge­kommen. Bevor ein Schmet­ter­ling fliegen kann, muss er eine Meta­mor­phose durch­leben. Aus einem relativ häss­li­chen Würm­chen wird ein bunter Falter.
Die Frage ist, ob das Bewusst­sein eines Schmet­ter­lings auch immer noch die Erin­ne­rung an das Raupen-Dasein in sich trägt? Sollten wir mal die Gele­gen­heit bekommen, einen rich­tigen Schmet­ter­ling zu fragen, wäre das sehr inter­es­sant zu erfahren. Denn auch wir Menschen leben nicht nur mit unserem aktu­ellen Bewusst­sein, sondern schöpfen aus den Erfah­rungen unserer Herkunft, unserer Heimat und aus unseren Vorfahren.

Was haben Krea­ti­vität und Musik für Sie als Kinder bedeutet? … und heute?

Musik lässt andere Welten entstehen, in die man rein­steigen kann. Schon als Kind war Musik ein Eintreten in eine andere Dimen­sion. Heute ist es genauso. Obwohl wir an zwei völlig verschie­denen Orten dieser Erde aufge­wachsen sind, hat uns die Musik in unseren Fami­lien immer begleitet. Es wurde sowohl in Schweden als auch in Südafrika immer viel gesungen und Haus­musik gemacht. Ein Fami­li­en­treffen ohne Musik war und ist für uns undenkbar. Das haben wir in unseren eigenen Fami­lien fort­ge­führt, denn wir beide haben sehr musi­ka­li­sche Ehepartner gehei­ratet und auch unsere Kinder machen heute schon viel Musik. 

Wie haben Sie es denn geschafft, einen eigenen Weg zu finden, einen eigenen Stil, eine Form des Ausdrucks?

Durch prak­ti­sche Erfah­rung, durch viele Konzerte, durch viel Live-Spielen. Erst durch das eigene Tun entwi­ckelt man den eigenen Stil. Sicher­lich war er vorher schon ange­legt, musste aber erst aufge­weckt werden und hat sich in den Jahren verfei­nert und fokus­siert. Wichtig ist, sich selbst treu zu beleiben und nicht einem Produkt nach­zu­ei­fern. Dann ist der Weg authen­tisch und gehaltvoll.

Wo finden Sie Inspiration?

In der Natur, in der Philo­so­phie, in der Poesie, im authen­ti­schen Ausdruck anderer Musiker, in Kompo­si­tionen, in Kunst­werken, in Bezie­hungen … eigent­lich überall im Leben, wo man mit etwas oder jemandem in Kontakt ist.

Inwie­weit prägen Ihre Herkunfts­länder Ihre Kunst? Spielen Tradi­tionen dabei auch eine Rolle?

Ja absolut, die Herkunft sitzt in jeder Zelle … die schwe­di­sche Sprache und die Melo­dien der schwe­di­schen Volks­lieder haben eine starke Prägung. Wenn wir einen Text auf Afri­kaans schreiben, klingt auch unsere Musik etwas anders. Wir beide haben auch einen inten­siven Chor-Hinter­grund, was einen Einfluss auf die Harmo­nien bei uns beiden hat. Deswegen lieben wir es, zwei­stimmig zu singen.

Auf Ihrer neuen CD POËSI lassen Sie Gedichte von Nelly Sachs und Pär Lagerk­vist zu Musik werden. Worin lag die Herausforderung?

Bei Nelly Sachs fanden wir, dass die Gedichte schwer zu vertonen waren, da das Metrum sehr unre­gel­mäßig ist. Die Melo­dien haben sich Zeit gelassen, waren aber dann plötz­lich da. Wir haben versucht, einfache Melo­dien zu schweren Gedichten zu schaffen, auch um sie zugäng­li­cher zu machen. Die Schwie­rig­keit ist immer, dass es mühelos klingen muss und so natür­lich wie möglich.

Wie gelingt das genau?

Genau durch die einfa­chen Melo­dien wird es leichter. Wenn man eine schwere, komplexe Musik einem schweren, komplexen Text hinzu­fügt, wird alles sehr schwer verdau­lich. Komple­xität soll auch verstanden werden, da hilft die Musik!
Die Gedichte von Pär Lagerk­vist waren etwas leicht­gän­giger – viel­leicht liegt es aber auch daran, dass sie auf Schwe­disch waren.

Was hat Sie bei der Verwand­lung der Gedichte in Musik am meisten bewegt? Gab es beson­dere Momente?

Ja, sehr viele … bei einem Text von Nelly Sachs („Für Nelly Sachs“) tanzt sie für ihren Vater. Diesen Tanz haben wir versucht, in ein Musik­video umzu­setzen („Hier nehme ich euch gefangen/ihr Worte“). Bei Pär Lagerk­vist ist der Text von „Glömma Glömma“ so passend zu diser Pande­mie­zeit … Projekte, die sterben, Konzerte, die nicht gespielt werden. Das hat uns zwischen­durch auch traurig gestimmt. Die Musik war ein gutes Medium, verschie­denste Gefühle auszudrücken.

Gibt es denn Titel, die Sie ganz beson­ders berühren?

Alle  … jedes Gedicht ist ein Wesen für sich und die sind alle so besonders.

Wir leben in einer sehr schnellen, durch­ge­tak­teten Zeit. Wieviel Raum ist da für Gedichte und Poesie?

Skulptur auf dem Friedhof Ohlsdorf, HamburgDie Zeit sollte man sich unbe­dingt nehmen, sonst geht die Seele kaputt! Wir hatten das Glück, dass wir uns fast acht Monate Zeit lassen mussten (konnten) mit der Produk­tion des Albums. Wegen der Kontakt­be­schrän­kungen haben wir mit unserem Produ­zenten Stephan Gade nur digital kommu­ni­ziert, obwohl er auch in Hamburg lebt. Dadurch hat alles etwas länger gedauert. Aber wir sind froh, denn so konnten wir uns sehr intensiv mit den Texten und den Melo­dien beschäf­tigen. Das hat tatsäch­lich noch mal vieles verän­dert und poeti­scher werden lassen. Die Lyrik von Nelly Sachs und Pär Lagerk­vist ist nicht immer leicht­gängig. Sie fordert Zeit, sie reift, je öfter man die Gedichte liest und am Ende sinkt sie ganz tief in das Bewusst­sein ein. Das ist der Zauber richtig guter Lyrik. Der Nobel­preis für Lite­ratur wurde den beiden ja nicht umsonst verliehen.

Woran erkennen Sie eigent­lich, ob eine Kompo­si­tion fertig ist?

Das spürt man einfach … und doch wird sie nie fertig … In all den Jahren haben wir unsere Lieder immer und immer wieder gespielt – und sie haben sich mit uns weiter entwi­ckelt. Manchmal, mitten im Konzert, verlieren wir uns darin. Dann fangen wir an zu impro­vi­sieren, ab und zu verweben wir zwei Lieder von uns inein­ander. Eigent­lich weiß man nie, wie sich ein Konzert entwi­ckelt. Und so kompo­nieren wir auch. Nichts ist fest­ge­schrieben, alles ist erlaubt. Das ist unsere Frei­heit. 

Worin liegt die Schön­heit eines Liedes?

In dem Moment, in dem etwas berührt wird. Manchmal ist es wie ein Gewit­ter­sturm, der die Seele durch­rüt­telt und manchmal ist es eben der leise Flügel­schlag eines Schmet­ter­lings – der aber dieselbe Wirkung erzielt.

Krea­ti­vität entsteht ja häufig aus Mangel, aus Krise. Inwie­fern könnte die Pandemie vor diesem Hinter­grund die Musik und die Kunst verändern?

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Foto: Anne De Wolff

Aus der Leere entstehen neue Welten und somit können neue Sachen wachsen. Die Pandemie ist auch eine Möglich­keit für eine posi­tive Verän­de­rung und neue Formate … Wir haben den Kontakt zu unserem Publikum verloren, das hat weh getan und es tut immer noch weh. Deswegen haben wir unser Publikum gefragt, ob wir ein Album mit vertonten Gedichten produ­zieren sollen und ob alle mithelfen wollen, es zu finanzieren.
Die Reak­tion war atem­be­rau­bend. Unser Crowd­fun­ding-Ziel war in kürzester Zeit erreicht. Das hat gut getan und hat uns ganz viel Kraft gegeben. Ohne die Not wären wir diesen Weg viel­leicht gar nicht gegangen. Das sagen wir uns, wenn wir das absolut Posi­tive daraus ziehen möchten, aber dieser Zustand ohne Konzerte soll nicht sein! Wir brau­chen keine Pandemie, um unsere Krea­ti­vität zu erhöhen. 

Nicht alle Menschen verstehen die schwe­di­schen Texte. Welchen Effekt hat das?

Die Menschen dürfen ihr analy­ti­sches Gehirn in die Ferien schi­cken und eigene Bilder entstehen lassen. Das gibt uns viel Frei­heit, bedeutet aber auch für das Publikum frei zuzu­hören. Wir über­setzen in unseren CD Book­lets auch nur so sinn­gemäß wie möglich und in Konzerten erzählen wir natür­lich viel über die Lieder. Aber uns ist es am liebsten, wenn jeder sich von seiner eigenen Fantasie treiben lässt.

Ermög­licht hat das neue Album eine Crowd­fun­ding-Kampagne. Wie hat sich das angefühlt?

Wunderbar! So viele tolle, treue Menschen, die mit offenen Herzen an uns glauben! Ohne die übli­chen Konzert­ein­nahmen waren wir zunächst etwas ratlos. Dann dieser Zuspruch. Wir haben ja nicht nur Geld bekommen, sondern auch viele E‑Mails mit unglaub­lich ermu­ti­genden Worten. Jeder, der uns unter­stützt hat, hat das Album schon vor Wochen per Post bekommen. Auch daraufhin haben wir so viele tolle Reak­tionen erhalten. Das fühlt sich einfach unglaub­lich gut an.

Bald werden hoffent­lich wieder Konzerte statt­finden. Wissen Sie vor einem Konzert, wohin es Sie trägt?

Jedes Konzert ist unique. Man kann nicht wirk­lich wissen, wo die Reise hingeht. Die Inter­ak­tion mit dem Publikum, der Klang im Raum – das alles spielt eine große Rolle.

Was haben Sie in der Pandemie über sich selbst gelernt?

Zu viel auf dem Sofa sitzen macht Ischias!

Der wohl schönste Ort für ein Livekonzert?

Das Barden­treffen in Nürn­berg! Es fand in einer alten Ruine statt und war einfach groß­artig. In Hamburg spielen wir am aller­liebsten in der St. Katha­ri­nen­kirche. Dort herrscht immer eine ganz beson­dere Stimmung.

Haben Sie schon ein neues Projekt im Kopf?

… viel­leicht irgend­wann eine ganze Platte mit Gedichten von Nelly Sachs…!

Herz­li­chen Dank!

Fjarill - ein Interview mit dem Musikerinnen-Duo

Fjarill – wenn Poesie zu Musik wird

Die Musik von FJARILL ist eine Einla­dung, immer wieder aufs Neue genau hinzu­hören, hinzu­schauen und jenseits des Offen­sicht­li­chen etwas aufzuspüren.
Musik – sie heitert uns auf, rührt uns zu Tränen, bewegt uns. Musik ist der Schlüssel zu einer Welt voller beson­derer Momente und ein unschätzbar wert­voller Teil unserer Kulturen.
Und auch wenn wir eigent­lich nichts besäßen – die Schön­heit der Natur, der Worte und der Musik stünden uns immer zur Verfügung.

Die Engel sind stark in den Schwachen”

Nelly Sachs

Das Album POËSI erscheint am 30.4. 2021 auf dem Label “Butter & Fly Records” im Vertrieb von “Indigo”. Es ist als CD, Down­load & Stream erhältlich.

Die Fotos von Aino Löwen­mark und Hanmarie Spiegel stammen von der Foto­grafin Anne De Wolff .

Weitere Infor­ma­tionen zu FJARILL, Tour­daten und Work­shop­an­ge­bote finden Sie unter www.fjarill.de

Zu dem vertonten Gedicht “Hier nehme ich euch gefangen / ihr Worte” von Nelly Sachs gibt es ein Video auf  YouTube .

Fjarill – das neue Album POËSI

Fjarill - ein Interview mit dem Musikerinnen-Duo

 

Die weiteren Fotos, die diesen Beitrag illus­trieren, habe ich auf dem größten Park­friedhof der Welt, dem Ohls­dorfer Friedhof, gemacht. Mit seinen 389 Hektar liegt er mitten in Hamburg. Der 1877 eröff­nete Friedhof mit seinen zahl­rei­chen Skulp­turen, dem gewal­tigen Baum­be­stand, den Seen und der eindrucks­vollen Garten­ar­chi­tektur ist ein Gesamt­kunst­werk und beein­dru­ckendes Kultur­denkmal. Inspi­riert hat mich das Lebens­thema “werden, sein, vergehen”, das in den Gedichten von Nelly Sachs und Pär Lagerk­vist eine zentrale Rolle spielt.
Weitere Infor­ma­tionen: Friedhof Ohls­dorf

 

Weitere Empfeh­lung:

 

 

 

 

 

Rüblitorte mit kandierten Blüten und Zitronencreme

Rübli­torte mit Zitro­nen­creme und kandierten Blüten

Mit Torte lässt sich die Welt nicht retten – aber eine gute Torte kann uns ein glück­li­ches Lächeln aufs Gesicht zaubern. Und ich finde, das ist nicht zu unter­schätzen! Ein lächelndes Gesicht ist doch so viel schöner als ein sorgenvolles.
Mit meiner Rübli­torte habe ich versucht, ganz viel Opti­mismus auf den Tisch zu zaubern.
Sehn­sucht, Hoff­nung und Zuver­sicht sind drei enge Vertraute. Und welche Jahres­zeit könnte besser zu ihnen passen als der Früh­ling? Spüren Sie nicht auch diese tiefe Sehn­sucht nach Sonnen­licht, das uns umhüllt? Nach Farben, die unsere Seelen wärmen? Nach Düften, die uns schwelgen lassen? Der Früh­ling ist die Zeit des Neuan­fangs. Und gerade dieses Jahr ist die Sehn­sucht nach besseren Tagen wohl so groß wie lange nicht mehr.

Früh­lings­glaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
man weiß nicht, was noch werden mag, 
das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste tiefste Tal:
nun armes Herz vergiß der Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden!

Ludwig Uhland (1787 – 1862), deut­scher Lyriker 

Rüblitorte mit kandierten Blüten und Zitronencreme

Die Stimme der Natur

Ich finde es wunderbar, wie man überall in der Natur die Verspre­chen auf leich­tere Tage entde­cken kann. Es spricht aus jeder einzelnen Knospe, die sich schon bald zu einem Meis­ter­werk entfalten wird. Es klingt aus dem heiteren Früh­lings­ge­sang der Vögel, der bis in unsere Herzen dringt. Auch im Kunter­bunt der Früh­lings­blumen, die ihre Köpfe keck aus der grauen Erde recken, erkennen wir Zuver­sicht. Seht her, da sind wir  wieder! Wie wohl­tuend sind die Tage, die länger werden und die mildere Luft, die uns umweht.
So hoffen wir auf üppige Blumen in unseren Gärten und eine reiche Ernte auf unseren Beeten. Wir hoffen auf helle Tage, die unend­lich scheinen und uns Flügel verleihen können.

Rüblitorte mit kandierten Blüten und Zitronencreme

Oster­torte mit Veil­chen und Kräutern

All das hat mich zu diesem Rezept inspi­riert: Die große Freude über die Blüten­pracht zu den kandierten Veil­chen und Kräu­tern. Die Hoff­nung auf eine gute Ernte zu den saftigen Möhren und den Mandeln im Teig.  Und die Zuver­sicht auf die Frische und Leich­tig­keit des Sommers zu der Creme mit ihrem Zitronen-Orangen-Aroma.

Nicht nur zu Ostern passt die Rübli­torte – auch zu den anderen Früh­lings­festen ist sie ein Gaumen- und Augen­schmaus. Auf der Kaffee­tafel zur Konfir­ma­tion viel­leicht oder als Über­ra­schung zum Muttertag.
Bei der Wahl der Blüten können wir aus dem Vollen schöpfen. Veil­chen, Horn­veil­chen, Schlüs­sel­blume, Vergiss­mein­nicht, Ringel­blume, Gänse­blüm­chen und viele mehr sehen nicht nur zauber­haft aus – sie schme­cken auch ganz köstlich.

Kandierte Veilchen und Kräuter machen die Rüblitorte zu m Augenschmaus

Rüblitorte mit kandierten Blüten und Zitronencreme

Rübli­torte mit Zitro­nen­creme und kandierten Veilchen

Zutaten für eine Spring­form mit Ø 26 cm (zwei­stö­ckig) oder Ø 18cm (vier­stö­ckig):
  • essbare Blüten und Kräuter (z.B. Horn­veil­chen in Bioqua­lität, Zitro­nen­me­lisse, Minze, Thymian)
  • feiner Zucker
  • 1 Eiweiß

 

  • 300 g Karotten
  • etwas gerie­bene Zitronen- und Orangenschale 
  • 2 EL Zitronensaft
  • 2 EL Orangensaft
  • 100 g gemah­lene Mandeln
  • 150 g weiche Butter
  • 150 g Zucker
  • 5 Eier
  • 3 EL Milch
  • 150 g Mehl
  • 1 gestri­chener Teelöffel Backpulver
  • ca. 30–40 g gehackter kandierter Ingwer (optional)

 

  • 200 ml Zitro­nen­saft (kann auch mit Oran­gen­saft gemischt werden)
  • 200 ml Wasser
  • 150 g Zucker (oder 100 g Zucker und 50 g flüs­siger Honig)
  • gerie­bene Zitronen- und Orangenschale
  • 30 g Speisestärke
  • 200 g Frischkäse
  • 300 ml Schlagsahne
  • 2 Päck­chen Sahnesteif
  • 1 Päck­chen Vanillezucker
Zube­rei­tung:
Kandierte Blüten und Kräuter

Die Blüten ausschüt­teln und von Sand befreien. Das Eiweiß verquirlen und mit einem Back­pinsel  auf die ganze Blüte oder das ganze Blatt auftragen. Blüte oder Blatt rund­herum mit Zucker bestreuen und zum Trocknen auf ein mit Back­pa­pier belegtes Rost legen. Das Rost für eine Nacht auf die Heizung stellen.

Teig

Die Karotten schälen und fein raspeln und mit den gemah­lenen Mandeln mischen. Die abge­rie­bene Zitronen- und Oran­gen­schale sowie den Zitronen- und Oran­gen­saft hinzu­geben. Wer mag, kann nun den gehackten Ingwer untermischen.
Die Butter und 50g Zucker schaumig rühren. Die Eier trennen und die Eigelbe nach und nach unter die Butter­mi­schung rühren. Die Milch dazugeben. 
Das Mehl sieben und mit dem Back­pulver mischen. 
Den Back­ofen auf 175° C (Umluft) vorheizen. 
Eiweiß und rest­li­chen Zucker zu einem cremigen Schnee schlagen. 
Die Karot­ten­mi­schung unter die Butter­mi­schung rühren und erst den Eischnee und dann die Mehl­mi­schung vorsichtig unterheben.

Eine Spring­form fetten und mehlen. In einer Ø 26 cm großen Spring­form wird ein Rübli­ku­chen geba­cken und nach dem Abkühlen einmal quer geteilt. In einer Ø 18cm großen Spring­form wird der Teig in zwei Hälften geteilt und nach­ein­ander geba­cken. Jeder Rübli­ku­chen wird dann einmal quer geteilt, so dass man 4 Böden erhält.

Die Teig­massse in die Form füllen und ca. 35 – 40 Minuten backen. Die Ø 18 cm Böden brau­chen nur 30 – 35 Minuten Backzeit.
Anschlie­ßend gut auskühlen lassen und dann quer teilen.

Rüblitorte mit Zitronencreme und kandierten Veilchen

Zitro­nen­creme

Die Spei­se­stärke in einigen Esslöf­feln des Wassers auflösen. Das rest­liche Wasser, den Zitro­nen­saft, den Zitronen- und Oran­gen­ab­rieb und den Zucker in einen Topf geben und die aufge­löste Stärke hinzu­fügen. Gut verrühren und aufko­chen lassen. So entsteht ein Zitro­nen­pud­ding. Den Pudding gut abkühlen lassen. 

Die Zitro­nen­creme mit dem Frisch­käse verrühren. Die Sahne mit Sahnesteif und Vanil­le­zu­cker schlagen. Die Schlag­sahne unter die Pudding­creme heben. 

Nun die Torte zusam­men­setzen. Bei zwei Böden mittig Zitro­nen­creme auftragen, anschlie­ßend die Torte mit der Creme rund­herum einstrei­chen. Bei vier Böden immer abwech­selnd einen Boden und Creme schichten und die Torte mit der Creme umgeben. Nun können die kandierten Blüten und Kräuter aufge­setzt werden. 

Die Torte lässt sich gut am Vortag vorbe­reiten. Sie zieht dann im Kühl­schrank schön durch. Die Blüten dann aber erst vor dem Servieren aufsetzten! Sie mögen die Feuch­tig­keit im Kühl­schrank nicht.

Hier gibt es das Rezept zum Ausdrucken

Rüblitorte mit kandierten Blüten und Kräutern

Tipp:

Es gibt sehr hübsche Poster im Din A2-Format mit einer Über­sicht der belieb­testen essbaren Blumen, Wild­pflanzen oder Kräuter aus dem däni­schen Kous­trup & Co-Verlag. 
In Deutsch­land gibt es die Poster z.B. über www.kinderpostershop.de 
oder bei Schnur & Staps in Berlin Weißensee.

Frühlingstorte mit kandierten Blüten - ein Rezept

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Backen und wunder­schöne erste Frühlingstage!

Die Kinder haben die Veil­chen gepflückt, 
all, all, die da blühten im Mühlengraben. 
Der Lenz ist da; sie wollen ihn fest
in ihren kleinen Fäusten haben.

Theodor Storm (1817 – 1888), deut­scher Dichter

Kandierte Veilchen und Kräuter machen die Rüblitorte zu m Augenschmaus

 

Weitere Früh­lings­themen auf dem Blog:

 

Rüblitorte mit Zitronencreme und kandierten Veilchen

 

 

 

 

Ledertaschen mit Perlblumen – ein DIY

Blüte­zeit: Leder­ta­schen mit Perlblumen

Wissen Sie, was mir in diesen Zeiten oft hilft, nicht allzu trüb­sinnig zu werden? Die Begeis­te­rungs­fä­hig­keit meiner Kinder. Sie sitzen so da und plötz­lich haben sie eine Idee, der sie sich mit kind­li­chem Enthu­si­asmus widmen. Sie machen einfach. Ange­trieben von Leiden­schaft und Fantasie, gehen sie ihre Projekte an, sind offen für alles und entwi­ckeln eine unglaub­lich posi­tive Energie.
Ich finde diese Begeis­te­rungs­fä­hig­keit fantas­tisch und ich habe mich anste­cken lassen. Mich hat der begin­nende Früh­ling zu einem farben­frohen Krea­tiv­pro­jekt inspi­riert: Aus Leder­resten, alten Jeans und bunten Rocail­le­perlen habe ich kleine Leder­ta­schen mit funkelnden Stoff­blüten hergestellt.

Ledertaschen mit Perlblumen – ein DIY

Farbe bekennen

Ich finde, der Früh­ling ist die beste Zeit, Neues auszu­pro­bieren. Die Natur atmet auf und packt langsam ihre Farben aus.  Überall sprießt es und scheinbar aus dem Nichts entstehen fanta­sie­volle kleine Wunder­werke. Es beginnt die Zeit der Blumen und Düfte, der Vögel, Schmet­ter­linge und Bienen. Jedes Jahr wieder faszi­niert mich die erwa­chende Natur. Eben noch domi­nierten die stillen Farben, doch bald schon ist alles in hoff­nungs­volles Bunt getaucht. Ich freue mich darauf!

Wind betört uns
sinn­liche Düfte
das Meer glitzert
mit tausend Perlen bestickt
der Himmel zaubert
ein magi­sches Leuchten
wir geben uns ganz
diesem Augen­blick
hin

Hans-Chris­toph Neubert (1958 – 2011), deut­scher Apho­ris­tiker und Lyriker

Blumen inspirieren zu kreativen DIY-Projekten

Upcycling: Blüten aus Jeans und Taschen aus Leder - ein DIY

In neuem Glanz

Wie schön, für ein DIY-Projekt Mate­rial nutzen zu können, das sonst viel­leicht in den Müll gewan­dert wäre. Ich bewahre immer einige aufge­tra­genen Jeans auf. Der Stoff ist von stabiler Qualität und eigent­lich unverwüstlich.
Für meine Leder­ta­schen habe ich üppige Stoff­blüten aus den abge­trennten Hosen­beinen gefer­tigt, verziert mit einem bestickten Medaillon aus bunten Perlen.
Ob für Schmuck, für Visiten- oder Kredit­karten, fürs Handy oder die Power­bank – so ein blumiges Leder­täsch­chen ist immer eine schöne Begleitung.

Ledertaschen mit Perlblumen – ein DIY

Wie das perlt!

Gegen Alltags­grau hilft ein bißchen Glitzer! Sie glauben gar nicht, wieviel Spaß es macht, die kleinen bunten Mittel­punkte der Stoff­blumen mit Perlen zu besti­cken. Immer neue Farb­kom­bi­na­tionen, immer neue Muster. Das stimmt wirk­lich fröh­lich!  Gehen Sie einfach mit offenen Augen durch die Natur, einen Garten oder Park. Lassen Sie die Farb­kom­po­si­tionen auf sich wirken und verwan­deln Sie sie in kleine Stick­bilder oder bunte Farb­muster. Die Perlen funkeln in der Früh­lings­sonne und  die Laune steigt.

(…) es geht auch ums Nicht­denken. Wir brau­chen alle immer mal wieder Beschäf­ti­gungen, die uns eine Pause von uns selbst gönnen.”

(Zitat des Glöck­ners Arthur Knight aus dem Roman “Violet” von Tracy Cheva­lier, S. 263, siehe Buch­emp­feh­lung unten)

Beim Hand­ar­beiten geht es um reine Freude, man braucht nur etwas Zeit und Muße. Wunder­schöne Klei­nig­keiten aus der eigenen Manu­faktur – das klingt doch gut, oder? Und mit der Hand­ar­beit leisten wir einen kleinen Wider­stand gegen die Leere, das Trübe, das Sinn­lose, die Zerstreut­heit. Es tut einfach gut, so vor sich hin zu werkeln. Ruhe und Konzen­tra­tion machen den Kopf frei – und plötz­lich hält man ein hübsches Ergebnis in den Händen. Na, bekommen Sie Lust?

DIY: Perlenmedaillons für selbstgemachte Ledertaschen

Leder­ta­schen mit Perl­blumen – die Anleitung

Mate­rial:
  • Leder (z.B. in DIN A4), weich, ca. 2mm stark (gibt es z.B. bei   shop.leder-kurzwaren.de)
  • festes Poly­es­ter­garn in der passenden Farbe
  • Leder­kleber
  • Leder­nadel für die Nähmaschine
  • Magnet­ver­schlüsse (gibt es z.B. bei snaply.de oder bei pepilinchen.de) oder Knopf­nieten (gibt es z.B. bei leder-hobby.de)
  • bei Verwen­dung der Knopf­niete ist eine Loch­zange nötig

 

  • Jeans­stoff (ca. 40 – 60 cm lang und 7 cm breit), je nachdem, wie groß man die Blüte haben möchte. Kleiner oder größer geht natür­lich auch!
  • even­tuell Stoffmalfarbe
  • Filz (ca. 3 mm dick)
  • Rocail­le­perlen, Pail­letten, etc.
  • Perl­na­deln (sie sind sehr schlank, damit sie durch die kleinen Löcher der Perlen passen)
  • Spitze Stick­nadel
  • even­tuell bunte Webbänder (ich habe sehr hübsches gewebtes Inka­band aus Peru gefunden: www.pinklama.de)

Ledertaschen mit Perublumen – ein DIY

Inkabänder zum Verzieren selbstgemachter Ledertaschen

Anlei­tung:

Leder­ta­sche

Das Leder nach dem Schnitt­muster (siehe Foto) zuschneiden. Die Größe lässt sich natür­lich beliebig vari­ieren. Ich habe eine etwas größere Leder­ta­sche  genäht und eine kleine Tasche für Visitenkarten.

Schnittmuster für Ledertaschen mit Perlblumen

An den Markie­rungen die Magnet­ver­schlüsse anbringen. Hierfür mit den Metall­laschen der Verschlüsse Markie­rungen ins Leder drücken und mit dem Cutter kleine Schlitze schneiden. DIY: Perlenmedaillons für selbstgemachte LedertaschenDie Metall­laschen hindurch­ste­cken, das Gegen­stück aufste­cken und die Laschen zur Seite biegen. Aus Leder ein passendes Quadrat schneiden und von hinten auf den Verschluss an der Taschen­front kleben (es liegt später im Inneren der Tasche und ist nicht zu sehen). Der Verschluss am Taschen­de­ckel wird später durch die Blüte verdeckt.
Haben Sie eine Knopf­niete gewählt, wird diese durch ein Loch in der Taschen­front mit dem Gegen­stück verschraubt. Achtung: das Loch darf nur knapp den Durch­messer der Schraube haben, damit sie schön fest sitzt. In den Taschen­de­ckel wird nun ein ebenso großes Loch gestanzt und mit dem Cutter ein kleiner Schlitz nach oben geschnitten. So passt die Knopf­niete hindurch.

Die Seiten mit Leder­kleber zusam­men­kleben und mit Klam­mern fixieren. Trocknen lassen. Nun die Seiten jeweils ca. 5 mm vom Rand mit der Nähma­schine zusam­men­steppen (man kann das kurze Stück auch mit der Hand nähen, hierzu finden Sie hier eine Anleitung).
Nun ist die Tasche schon fertig.

DIY_ Aus Leder ganz einfach Taschen mit tollen Blüten nähen

Stoffblüten mit Perlenmedaillons einfach selbermachen

Das Perlen­muster kann auch auf einen Kreuz­stichstoff gestickt werden. Anschlie­ßend mit 2 mm Rand ausschneiden und auf den Filz aufnähen. Die Kanten mit weiteren Perlen besticken.

Perlen­me­daillon

Aus dem Filz Kreise mit ca. 4 cm Durch­messer schneiden. Die Kreise nun mit den Rocail­le­perlen besti­cken. Die Perlen können einzeln aufge­näht werden, oder Sie ziehen mehrere Perlen auf den Faden und fixieren die Perlen­schnur dann mit einigen Stichen.
Die Kante des Medail­lons mit zwei Perlen pro Stich von unten nach oben bedecken.

Übri­gens: Sehr schöne Vintage-Perlen­me­dail­lons (Kuchi-Tribal­me­dail­lons) aus Paki­stan oder Afgha­ni­stan gibt es bei hier.

DIY: Perlenmedaillons für selbstgemachte Ledertaschen

Ledertaschen mit Perlblumen – ein DIY

Taschen aus Leder nähen und mit bunten Perlblumen verzieren

Ledertaschen mit Perlblumen – ein DIY

Stoff­blüten

Eine Scha­blone nach dem Schnitt­muster (siehe Foto) herstellen. Die Scha­blonen auf den Stoff auflegen und die Form über­tragen. Ausschneiden. Für einige Blüten habe ich die Blüten­blätter mit Stoff­mal­farbe gefärbt, betupft oder bestempelt.
Mit einer Nadel einen Faden in je ca. 1 cm langen Stichen durch die Blüten­blät­ter­gir­lande ziehen. Die Blüten­blätter auf dem Faden raffen, bis eine runde Blüte entsteht. Mit dem Faden die Blüte mit einigen Stichen fixieren und das Perlen­me­daillon in die Mitte nähen.

Schnittmuster für Ledertaschen mit Perlblumen

Jetzt kann die Blüte mit einigen Stichen (am besten mit einer spitzen Stick­nadel) auf der Leder­ta­sche fixiert werden. Die Stiche sollten klein sein, damit sie an der Unter­seite des Taschen­de­ckels so wenig wie möglich zu sehen sind.

Bei einigen Taschen habe ich auf die Stoff­blüte verzichtet und das Perlen­me­daillon mit bunten Webbän­dern auf die Leder­ta­sche genäht. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
Übri­gens: Sitzt die Blüte seit­lich am Taschen­de­ckel, habe ich eine Knopf­niete als Verschluss gewählt.

DIY: Blüten aus alten Jeans + Ledertaschen

DIY: Blüten aus alten Jeans + Ledertaschen

Upcycling: Blüten aus Jeans und Taschen aus Leder - ein DIY

Perlen­me­daillon mit Fransen

Hierfür habe ich einen Ring aus Pappe geschnitten (etwas größer als das Perlen­me­daillon). Der Ring wird nun mit Wolle oder Stick­garn umwi­ckelt, sodass die Pappe nicht mehr sichtbar ist. Erin­nern Sie sich? Früher haben wir so Pompons herge­stellt. Die  Fäden an der klei­neren Öffnung mit Garn zusam­men­nähen. An der äußeren Kante die Wolle aufschneiden, den Papp­ring entfernen und den Fran­sen­kranz von unten mit einigen Hand­sti­chen gegen das Perlen­me­daillon nähen.

 

Die schönsten, ange­nehmsten Tage sind nicht die, an denen groß­ar­tige, aufre­gende Dinge passieren, sondern die mit den einfa­chen, netten Augen­bli­cken, die sich anein­an­der­reihen wie Perlen auf einer Schnur.”

Lucy Maud Mont­go­mery (1874 – 1942), kana­di­sche Schrift­stel­lerin (“Anne of Green Gables”)

 

DIY:Aus Leder ganz einfach Taschen mit tollen Blüten nähen

Ledertaschen mit Perlblumen – ein DIY

Buch­emp­feh­lung:

Violet” von Tracy Cheva­lier, über­setzt von Anne Rader­ma­cher, 352 Seiten, Atlantik Verlag.

Parallel zu meiner Arbeit an den Stick­blüten habe ich diesen Roman gerne gelesen.

Die 38 jährige Violet Speed­well lebt im England der 30er Jahre. Ihr geliebter Bruder und ihr Verlobter sind auf den Schlacht­fel­dern des 1. Welt­krieges gefallen. Als allein­ste­hende Frau hat sie den Ehrgeiz, auf eigenen Füßen zu stehen. Die Alter­na­tive, bei ihrer verbit­terten, nörgelnden Mutter zu leben, kommt für die selbst­be­wusste junge Frau nicht in Frage.
Farbe und Sinn­lich­keit bekommt ihr Leben, als sie in der Kathe­drale von Winchester wunder­schöne Stick­ar­beiten entdeckt und sich den Sticke­rinnen von Winchester anschließt. Die Gruppe der teils sehr eigen­wil­ligen Frauen um Louisa Pesel stickt mit großer Hingabe Kissen für das Chor­ge­stühl der Kathe­drale (die Dame hat es tatsäch­lich gegeben, so wie auch die bestickten Knie- und Sitz­kissen in der Kathedrale).

Der Gedanke, etwas Blei­bendes zu schaffen, spornt die junge Frau an. Dabei schließt sie wahre Freund­schaften, lernt mit ihren schwer­wie­genden Verlusten zu leben und spürt eine unge­wöhn­liche Bande zwischen sich und einem der Glöckner der Kathe­drale – dem verhei­ra­teten, deut­lich älteren Arthur Knight…

Ich mochte die Charak­tere in diesem Buch sehr und hatte viele wunder­schöne Bilder im Kopf.
“Violet” ist ein zartes Buch, eine leise Liebes­ge­schichte, die Geschichte eines Neuan­fangs. Violets Leben ist nicht spek­ta­kulär und doch war es mir eine Freude, die junge eman­zi­pierte Frau kennen­zu­lernen und mit ihr die Schön­heit des  Stickens und die Ästhetik des Glocken­läu­tens zu entde­cken.  Die Geschichte zeigt, dass die Leiden­schaft für etwas uns Menschen hilft, zuver­sicht­lich nach vorne zu blicken. Ein wunder­bares Buch für einen Sonntagnachmittag!

Ledertaschen mit bestickten Blüten. Ein DIY + Buchempfehlung

Upcycling: Blüten aus Jeans und Taschen aus Leder - ein DIY

DIY: Perlenmedaillons für selbstgemachte Ledertaschen

Tipps: 

Hier gehts zu weiteren krea­tiven DIYs:

 

Ledertaschen mit Perlblumen – ein DIY

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vogelfutter selber machen. So kommt der Chor der Gartenvögel gut über den Winter.

Winter­küche: Vogel­futter selber machen

Der Winter ist ein vortreff­li­cher Maler. Unter dem tiefen zart­grauen Himmel wirbeln die Flocken zu Tausenden. Das reine, glit­zernde Weiß legt sich still wie eine flau­schige Decke über die Land­schaft. Farben scheinen zu verschwinden. Schnee und dunkle Baum­sil­hou­etten. Eine ruhige Farbpalette…
Doch kaum ist das Flocken­spiel beendet, beginnt ein neuer Tanz. Ein Tanz zwischen Himmel und Erde. Ein blaues Häub­chen, ein rotes Kehl­chen, ein gelbes Bäuch­lein und grüne Flügel beleben das Bild. Die Winter­vögel kommen aus ihren Verste­cken und flat­tern auf der Suche nach Futter durch die Lüfte.
Ich rufe meine Kinder zusammen. Es ist Zeit, Vogel­futter selber zu machen. Wenn wir schon zur Zeit nicht für unsere Freunde kochen und backen können, so lasst uns doch die gefie­derten Gour­mets im Garten oder auf dem Balkon mit Köst­lich­keiten aus der Eigen­pro­duk­tion bewirten. Die quir­ligen Luft­akro­baten werden es uns danken!

Winterküche: Wir bereiten Vogelfutter für die Wintervögel zu

Vogel­futter – zube­reitet mit einer Prise Liebe

Was wäre unsere Natur ohne die Vögel? Einen Garten, in dem keine Spatzen schwatzen oder Amseln zetern, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Das viel­stim­mige Konzert der Vögel gehört einfach dazu. Damit der Chor der Gefie­derten auch im Winter volle Klangstärke entfalten kann, unter­stützen wir ihn mit Super­food aus der eigenen Küche. Es ist gar nicht schwer, Vogel­futter schmack­haft zuzu­be­reiten. Die Mini­gu­gel­hupfe aus Kernen und Früchten sehen sogar so lecker aus, dass meine Söhne sie am liebsten selber verputzen würden. Wäre auch kein Problem, denn in unserer Futter­mi­schung stecken nur gute Zutaten. Rosinen, Sonnen­blu­men­kerne, Hafer­flo­cken, Lein­samen, Hirse und Erdnuss­kerne, gebettet in Kokos­fett – wem läuft da nicht das Wasser im Schnabel zusammen?

Winterküche: Wir bereiten Vogelfutter für die Wintervögel zu

 

Winterküche: Wir bereiten Vogelfutter für die Wintervögel zu

Vogelfutter selber machen

Winter – Zeit für Knödel

Während Semmel­knödel und Kartof­fel­knödel unsere Herzen erfreuen, lassen Körner­knödel die Herz­chen der Meisen höher schlagen. Blau­meisen, Kohl­meisen und Schwanz­meisen tummeln sich um die verlo­ckenden Kugeln. Der bunte Körnermix enthält wert­volle Nähr­stoffe, die vielen  Vögeln gut über den Winter helfen.
Wir haben in einige Vogel­fut­ter­knödel gleich einen kleinen Zweig einge­ar­beitet, damit die Vögel bequem Platz nehmen können.
Knödel lassen sich mit den Händen formen oder man füllt die Masse aus Körnern und geschmol­zenem Kokos­fett in Muffin- oder Gugel­förm­chen. Extra für unseren Apfel­baum haben wir einige Äpfel ausge­höhlt und mit der Körner­masse gefüllt. Das sieht ganz nebenbei auch noch sehr nett aus!

DIY: Vogelfutter in ausgehöhlten Äpfeln

Vogelfutter selber machen. Eine Inspiration

Winterküche: Wir bereiten Vogelfutter für die Wintervögel zu

Jedem Tier­chen sein Plaisierchen

Einige Vögel – wie z.B. Amseln, Rotkehl­chen, Zaun­kö­nige und Hecken­brau­nellen – bevor­zugen Weich­futter. Für die Weich­fut­ter­fresser mischen wir Hafer­flo­cken, Weizen­kleie und Rosinen. Amseln freuen sich beson­ders über die Rosinen! Wenn ich morgens in die Küche komme, sitzt immer schon ein Amsel­männ­chen  vor der Tür zur Küchen­ter­rasse und wartet auf sein Rosinenfrühstück.
Wichtig ist, dass wir die Stellen, an denen wir Futter auslegen, immer wieder gut reinigen.

Auch der Bunt­specht, der hübsche Eichel­häher, der Kleiber und das Ehepaar Gimpel kommen gerne an die Futter­stellen und picken sich das Passende heraus. Und mitten­drin sitzt – auch wenn es nicht zu den gefie­derten Freunden zählt – das Eich­hörn­chen. Einige der Mini-Körner­muf­fins, die wir über die Zweige eines Busches gesteckt haben, hat sich das freche Eichorn geholt. Obwohl wir doch extra Walnüsse im Garten ausge­legt haben. Aber Eich­hörn­chen haben ganz offen­sicht­lich einen gesunden Appetit.

Nüsse helfen Eichhörnchen über den Winter

Nüsse helfen Eichhörnchen über den Winter

Vogelfutter selber machen: Nahrhafte Körnermischung in Kokosöl

Vogelfutter aus eigener Produktion. Für glückliche Wintervögel

Vogel­futter – für ein Pick­nick im Schnee

In der Küche schlägt das Herz des Hauses. Hier wird gerührt, gegossen, geformt. All die Körner sehen so appe­tit­lich aus, und bereitet man das Vogel­futter eigens zu, weiß man wenigs­tens, was drin ist… und es ist meis­tens auch noch güns­tiger. Aber vor allem macht es viel Spaß!

Mengen­emp­feh­lung:
  • 600 g Kokos­fett (oder Kokosöl, oder Rinder­talg vom Schlachter)
  • ca. 4 Esslöffel Sonnenblumenöl
  • 600 g Körner und Rosinen

In einem Topf erwärmen wir das Fett  bei nied­riger Tempe­ratur, bis es flüssig wird. Die Hinzu­gabe des Öls verhin­dert später ein Bröckeln der Masse. Nun geben wir den Körner-Mix hinzu.

Für die, die Körner lieben (Fink, Sper­ling, Gimpel, Zeisig, Meise, Specht und Kleiber): z.B. Sonnen­blu­men­kerne, Hanf­saat, gehackte Nüsse

Für die, die es etwas weicher mögen (Amsel, Star, Zaun­könig, Rotkehl­chen, Hecken­brau­nelle): z.B. Rosinen, Hafer­flo­cken, Kleie, Apfelstückchen

Die Masse abkühlen lassen, bis sie wieder etwas fester wird, und z.B. in Formen füllen. Beson­ders gut eignen sich Sili­kon­förm­chen oder Keks-Ausstech­formen. Bevor die Masse ganz fest ist, sollte man noch ein Loch für die Aufhän­gung hindurch stechen. Ist die Masse erkaltet, können wir sie aus den Formen lösen.
Oder die Masse mit den Händen zu Kugeln formen. Ein Band zum Aufhängen und einen Zweig als Sitz­platz kann man gleich mit einar­beiten. An der frischen Luft wird die Masse sehr schnell fest.

 

Vogelfutter selber machen: Nahrhafte Körnermischung in Kokosöl

Vogelfutter selber machen: Nahrhafte Körnermischung in Kokosöl

Vogelfutter selber machen: Nahrhafte Körnermischung in Kokosöl

Wintervögel freuen sich über selbstgerechtes Futter

Die nied­liche, geschnitzte Hauben­meise ist von “Wild­life Garden”.

Für Vögel ist immer Tag des offenen Gartens!

Gemeinsam mit den Kindern habe ich alle Köst­lich­keiten im Garten verteilt. Und oh, wie schön ist es zu beob­achten, wie sich die Vögel nach einiger Zeit an den selbst­ge­machten Snacks  gütlich tun.
Natür­lich habe ich versucht,  die Szenerie mit der Kamera einzu­fangen. Aber schwups fliegen alle davon. Woraufhin einer meiner Söhne mich schel­misch tröstet: “Mama, die schönsten Bilder hat man doch im Herzen!” (ein Spruch, den er schon oft von mir gehört hat…)
Ach, was wäre die Welt ohne Vögel? Und ohne Kinder? In ihrer quir­ligen Leich­tig­keit haben sie etwas gemeinsam – und sie schaffen es immer wieder, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern…

Vogelfutter selber machen. Eine Inspiration

Vogelfutter aus eigener Produktion. Für glückliche Wintervögel

Vogelfutter aus eigener Produktion. Für glückliche Wintervögel

Übri­gens:

Seit 1971 ernennt der NABU jedes  Jahr einen Vogel zum “Vogel des Jahres”. Bei der Wahl zum Vogel des Jahres 2021 können Sie teil­nehmen. Bis zum 19. März kann jeder seine Stimme für einen der zehn Vögel abgeben, die bereits bei einer Vorent­schei­dung im Dezember in die engere Wahl gekommen sind. Unter den Kandi­daten sind sowohl bedrohte als auch unge­fähr­dete Vogel­arten – aber alle habe eine Botschaft für uns, die wir sehr ernst nehmen sollten!
Hier geht es zur Wahl…

 

Und wer von den gefie­derten Schön­heiten nicht genug bekommen kann, kann sie

 

Vogelfutter aus eigener Produktion. Für glückliche WintervögelWinterküche: Vogelfutter kann man leicht und lecker selber machen