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Orangen-Zitronenkuchen mit Safransahne – super saftig!

Orangen-Zitro­nen­ku­chen mit Safransahne

Wie schmeckt die Farbe GELB? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich mich mit den neuen Trend­farben für dieses Jahr des renom­mierten Pantone-Farb­in­sti­tuts beschäf­tigt habe. Ein solides Grau und ein sonniges Gelb sind gekürt worden. Das Gelb steht dabei für Hoff­nung und Zuver­sicht. Sofort hatte ich den Geschmack einer meiner Lieb­lings­ku­chen im Munde. Ein sonnen­gelber, saftig fruch­tiger Kuchen, den meine Groß­mutter gerne geba­cken hat und der ein beliebter Klas­siker in der Familie geworden ist: Orangen-Zitronenkuchen.

Wie in meinem Beitrag über die Pantone-Trend­farben 2021 verspro­chen, möchte ich Ihnen hier das Rezept verraten. Es ist herr­lich unkom­pli­ziert und zu jeder Zeit im Jahr ein Genuss. Der Kuchen ist wunderbar saftig und fruchtig.
Die Safran­sahne gehört eigent­lich nicht zu dem Rezept meiner Groß­mutter. Aber das Topping sieht so sonnig aus und schmeckt auch ganz köst­lich. Sie können es aber auch weglassen und den Kuchen einfach mit frisch geschla­gener Sahne genießen.

Orangen-Zitronenkuchen – so saftig und fruchtig frisch

 

Und nun zum Rezept…

Super saftiger Kuchen mit vielen Vitaminen

Zutaten:

  • 3 Eier
  • 180 g weiche Butter
  • 160 g Zucker
  • 1 Päck­chen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 180 g Mehl
  • 50 g Stärke
  • 2 TL Backpulver
  • optional: 50 – 100 g gehackte Mandeln
  • Saft von 2–3 Bio-Orangen, Saft einer Zitrone, etwas Orangen- und Zitronenschale

 

  • 120 g Zucker
  • 300 ml Sahne
  • ca. 2–3 gute EL Mascarpone
  • Saft einer Bio-Orange, Saft einer halben Zitrone
  • 2 EL Zucker
  • einige Safran­fäden

Zube­rei­tung:

Den Ofen auf 160° Umluft vorheizen. Eine Spring­form mit Back­pa­pier auslegen.

Die Eier und die Butter schaumig rühren. 160 g Zucker und Vanil­le­zu­cker und Salz hinein­rie­seln lassen.
Mehl, Stärke und Back­pulver mischen und hinzu­geben. Alles gut verrühren. Nach Belieben gehackte Mandeln hinzufügen.
Den Teig in die vorbe­rei­tete Form geben und ca. 35 Minuten backen. Anschlie­ßend abkühlen lassen.

Mit einem Spieß oder einer Gabel feine Löcher in den Kuchen stechen. 
Den Orangen- und Zitro­nen­saft mit der Orangen- und Zitro­nen­schale und dem Zucker in einen Topf geben und erwärmen, bis sich der Zucker ganz aufge­löst hat. Mit einem Esslöffel über den Kuchen geben, so dass der Saft gleich­mäßig einziehen kann.

Wir mögen den Orangen-Zitro­nen­ku­chen am liebsten, wenn er eine Nacht im Kühl­schrank verbracht hat! Am nächsten Tag dann die Safran­sahne anfertigen.

Für die Safransahne:

Zitronen-Orangenkuchen mit SafransahneDie Safran­fäden in einem Mörser zerstoßen und in etwas warmem Wasser auflösen.
Den Saft der Orange und der halben Zitrone mit der Orangen- und Zitro­nen­schale und dem Zucker in einen kleinen Topf geben und 6 Minuten kochen lassen, damit ein Sirup entsteht. Gegen Ende Safran hinzu­geben. Abkühlen lassen.

Die Sahne steif schlagen und den Mascar­pone-Frisch­käse unter­rühren. Die Sahne­mi­schung wolkig auf dem Kuchen verteilen. Den Sirup spiral­förmig über die Sahne gießen und mit einem Stäb­chen in Kreisen etwas einziehen.

Alter­nativ können Sie den Sirup auch unter die Sahne heben und die Safran­sahne dann erst auf dem Kuchen verteilen.

 

Der saftige Orangen-Zitro­nen­ku­chen schmeckt natür­lich auch fruchtig frisch ohne Sahne.

Falls Sie nicht den ganzen Sirup über dem Kuchen verteilen möchten, können Sie ihn auch sehr gut zu grie­chi­schem Joghurt genießen.

Hier gibt es das Rezept zum Ausdrucken

Orangen-Zitronenkuchen – so saftig und fruchtig frisch

Tipp:

Es ist eigent­lich zu schade, die Schalen von unbe­han­delten Orangen und Zitronen wegzu­werfen. Abge­rie­bene Orangen- und Zitro­nen­schale können Sie z.B. im Verhältnis 1:1 mit Zucker mischen, zum Trocknen auf die Heizung stellen und in einem Schraub­glas im Kühl­schrank bis zum nächsten Backen oder Kochen aufbewahren.
Man kann die Zesten auch einfrieren und wunderbar zum Verfei­nern herz­hafter Gerichte nutzen.

Safransahne macht den Zitronen-Orangenkuchen so besonders.

 

 

Leontine Hagoorts Liebling: ZitronenmohnkuchenMögen Sie auch so gerne Kuchen?

Der Zitronen-Mohn­ku­chen, den die nieder­län­di­sche Desi­gnerin Leon­tine Hagoort ganz zu Beginn auf meinem Blog empfohlen hat, ist auch sehr köst­lich! Bitte hier entlang…

 

 

 

Pantone-Trendfarben 2021 - eine Betrachtung

Pantone-Trend­farben 2021 – eine Betrachtung

Wie finden Sie dieses Farbduo? Gelb und Grau…
Seit über 20 Jahren küren die Experten des renom­mierten “Pantone Color Insti­tute” jedes Jahr eine Farbe zur Trend­farbe. Die “Color of the Year” beein­flusst die gesamte Krea­tiv­branche und soll die Stim­mung des kommenden Jahres einfangen und spie­geln. Dieses Jahr haben die Farb­ex­perten sogar zwei Pantone-Trend­farben ernannt: “Ulti­mate-Gray” und “Illu­mi­na­ting”.

Ich gebe zu, ich war über­rascht. Sieht man Farben als eine Art Nahrung für die Augen, so wollte mir diese Kompo­si­tion spontan nicht so recht schmecken.
Ich weiß, die Wirkung von Farben ist sehr subjektiv. Der Mensch reagiert auf Farben eher emotional als rational. Das macht die Farb­aus­wahl zu einer ganz persön­li­chen Sache.

Leatrice Eiseman, Execu­tive Director des “Pantone Color Insti­tute”, begründet die Wahl der Pantone-Trend­farben 2021 so:

Zusammen vermit­teln das solide Ulti­mate Gray und das strah­lende Illu­mi­nai­ting eine posi­tive Botschaft der inneren Kraft. Prak­tisch und robust, doch auch erwär­mend und opti­mis­tisch – das ist eine Farb­kom­bi­na­tion für Hoff­nung und Resi­lienz. Kraft und Zuver­sicht sind Nahrung für die mensch­liche Seele.”

Diese beiden Farben – eine Kraft­quelle? Es hat mich nicht losge­lassen und ich bin einmal eingetaucht…

Pantone-Trendfarben 2021 - eine Betrachtung

Ein einziger Ton ist nichts als Farbe; zwei Töne sind ein Akkord, sind Leben.”

Henri Matisse (franz. Maler und Bild­hauer, 1869 – 1954)

Farb­klänge

Farben setzen Ener­gien frei. Sie sind das Zusam­men­spiel von Licht, Ober­fläche und unserem eigenen Sehen. Stellen wir zwei Farben zusammen, ändert sich alles. Etwas Neues beginnt. Die Farb­klänge agieren mitein­ander – wie Instru­mente in einem Duett.
Sehe ich die Pantone-Trend­farben 2021 als Farb­felder neben­ein­ander auf dem Papier oder auf dem Bild­schirm, berühren sie mich nicht unbe­dingt. Sie müssen wohl mit Leben gefüllt werden. Durch die Mate­ria­lität der Dinge, die Texturen, die Hand­werk­lich­keit, die Spuren fängt das Farbduo viel­leicht  an, leben­diger zu werden.

Goldhähnchen in Gelb und Grau

Gold­hähn­chen

Und wie immer dient auch hier die Natur als uner­schöpf­liche Quelle der Inspi­ra­tion. Betrachten wir einmal den kleinsten Vogel Europas: das Winter­gold­hähn­chen. Mit nur 8,5 cm Länge ist er leicht zu über­sehen und sein hoher Fiepston macht auch nicht unbe­dingt auf ihn aufmerksam. Aber oh, wie süß er doch ist! Wahrer Charme liegt in den kleinen Dingen. Ein winziger grauer Feder­ball mit einem leuch­tend gelben Schei­tel­streif auf dem Kopf. Dazu zwei kecke schwarze Knopf­augen und ein schwarzer Schnabel. Fertig ist ein kleines bezau­berndes Meis­ter­stück der Natur. Von den Farb­kom­bi­na­tionen, die die Natur zusam­men­stellt, können wir viel lernen.

Pantone-Trendfarben 2021 - eine Betrachtung

Gelb – die Farbe der Sonne

Ich mag Gelb. Gelb ist die Farbe mit der stärksten Leucht­kraft und sie zieht sofort die Aufmerk­sam­keit auf sich. In der grie­chi­schen Mytho­logie trug der Sonnen­gott Helios wohl ein gelbes Gewand, wenn er mit seinem goldenen Wagen über den Himmel zog.
Ja, das frische gelbe Licht der aufge­henden Sonne – immer wieder wie ein Verspre­chen, dass es weiter­geht, dass es gut wird. Gelb, die Farbe der Hoff­nung, der Energie und des Optimismus.

Gelb beflü­gelt den Geist. Auf den Werken zahl­rei­cher Künstler wie z.B. Vincent van Gogh, Henri Matisse, Piet Mondrian, Andy Warhol und Mark Rothko spielt die Farbe Gelb eine zentrale Rolle. Und der Impres­sio­nist Claude Monet muss Gelb beson­ders geliebt haben, schaut man sich sein Haus in Giverny, Frank­reich, einmal an (hier geht es zum virtu­ellen Rund­gang auf der Seiter der Funda­tion Claude Monet). Aller­dings hat er das opti­mis­ti­sche Gelb mit einem Meer anderer, fröh­li­cher Farben kombiniert.

Pantone-Trendfarben 2021 – eine Betrachtung. Gelb und Grau als starkes Duo?

Blumen und Krüge in den Pantone-Trend­farben 2021

Stim­mungs­ma­cher

Aktuell ziehen immer wieder die Inte­ri­eurs, Stoffe, Kera­miken und Illus­tra­tionen des briti­schen Desi­gners und Künst­lers Luke Edward Hall meine Blicke auf sich. Auch er setzt die Farbe Gelb gerne ein. Er hat “Ringel­blu­men­gelb” sogar gerade bei “Finan­cial Times House & Home” zu seiner Farbe des Jahres 2021 erklärt – zusammen mit “Apfel­grün”!
Gelb verleiht seinen Arbeiten ein freund­li­ches Strahlen. Abseits der Trends hat er einen ausge­prägten eigenen Stil, inspi­riert von der Antike und dem Theater, klas­sisch, ein wenig verrückt und offen­sicht­lich mit viel Fantasie und Spaß. Geht es nicht darum? Das wir uns in unserem Umfeld durch das ausdrü­cken, womit wir uns umgeben und mit dem wir leben? Im Privat­be­reich geht es nicht um das Umsetzen von Trends, nicht um Perfek­tion – viel­mehr schafft Atmo­sphäre, was gefällt! Farben sind dabei ein wich­tiger Bestand­teil unserer Identität. 

Pantone-Trendfarben2021- Keramik aus dem Atelier Quellental/Gundi Bindernagel

In ihrem Hamburger “Atelier im Quel­lental” fertigt die Kera­mi­kerin Gundi Binder­nagel in tradi­tio­neller Hand­ar­beit Geschirr. Aus Stein­zeugton formt sie Becher, Kannen, Schüssel, Teller und vieles mehr. Bei 1250°C gebrannt, ist die Keramik für den alltäg­li­chen Gebrauch geeignet. Stabil, ungiftig und spül­ma­schi­nen­fest. Weitere Infor­ma­tionen am Ende des Beitrags. Foto: Gundi Bindernagel

"Illuminating" Gelb...wie Ginster. Eine Inspiration.

Auf dem Wochen­markt habe ich Ginster bekommen. Ich mag die fili­granen gelben Blüten, und er hält sich sehr gut in der Vase.

Sonnengelb und Grau – die Farben des Jahres 2021

Octagon Yellow” heißt die Wand­farbe, die diesen Raum in so ein heime­liges Licht taucht. Das Bücher­regal in Grau bildet einen ruhigen Hinter­grund für all die bunten Buch­rü­cken. Wer möchte sich da nicht auf dem gelben Samt­sofa nieder­lassen und ein wenig schmö­kern? Nur leider ist es besetzt… Foto: James Merrell und Robin Kitchen; aus “Glück­lich wohnen mit Farbe”. Mehr dazu am Ende des Beitrags.

Pantone-Trend­farbe “Illu­mi­na­ting”

Gelb ist lebens­be­ja­hend und wärmend wie die Sonne. Das gelbe Schar­bocks­kraut, das im zeitigen Früh­jahr durch die welke Blät­ter­decke des Wald­bo­dens bricht. Ein Mädchen mit einem gelben, schwin­genden Rock wird uns sicher ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ein gelber Vorhang im Schlaf­zimmer, der vor dem offenen Fenster tanzt, fängt die Strahlen der Morgen­sonne auf eine herr­lich über­schwäng­liche Art ein. Viel­leicht reicht es auch, die Fens­ter­lai­bung gelb zu strei­chen. Der graue Himmel hinter den Scheiben wirkt doch gleich viel freundlicher.
Eine gelbe Tisch­lampe auf dem Schreib­tisch sorgt für ein wenig Sonnen­schein im Homeoffice.

Pantone Trendfarben 2021 – Tischleuchte "London" von Original BTC

Der Schirm der Retro-Schreib­tisch­leuchte “London” des briti­schen Fami­li­en­un­ter­neh­mens ORIGINAL BTC wird in Druck­technik aus Alumi­nium herge­stellt. Der massive Sockel und der geschwun­gene Arm sind aus verchromtem Stahl. Weitere Infor­ma­tionen am Ende des Beitrags. Foto: Original BTC

"Illuminating"-Gelb und "Ultimate Gray" sind die colours of the year. Ein schönes Duo?

Mund­ge­bla­sene Vintage-Gläser in den Pantone-Trend­farben Grau und Gelb.

Ein kleiner Trick: Die Fens­ter­ni­sche ist in einem frischen Gelb, “Babouche” von Farrow & Ball, gestri­chen. Das sorgt für ein fröh­li­ches, freund­li­ches Raum­ge­fühl. Foto: James Merrell und Robin Kitchen; aus “Glück­lich wohnen mit Farbe”. Mehr Infor­ma­tionen am Ende des Beitrags.

Wie schmeckt GELB?

Ich hatte sofort eine Asso­zia­tion! Gelb – das ist der Geschmack von Zitronen und Orangen, der Geschmack leichter Sommer­tage, der Geschmack von Kind­heit. Meine Groß­mutter hat immer einen vorzüg­li­chen Orangen-Zitro­nen­ku­chen geba­cken. Oft gab und gibt es diesen saftigen, vitamin­rei­chen Kuchen, wenn wir mit der Familie in lustiger Runde zusam­men­sitzen. Ein Geschmack nach abso­luter Gebor­gen­heit und Zuver­sicht. Natür­lich verrate ich Ihnen hier das Rezept. Ich habe es mit ein wenig Safran noch ein biss­chen gelber gezaubert.

Saftiger Orangen-Zitronenkuchen.

Pantone-Trend­farbe “Ulti­mate Gray”

Ist es nicht inter­es­sant, dass der Mix aller Farben so unbunt ist? Grau. Dunkler als Weiß, heller als Schwarz und in der Bedeu­tung so viel­schichtig. Ein trister Wohn­block aus Beton, gesichtslos und betrü­bend – grau­en­haft und ausdruckslos. Wir spre­chen von der “grauen Maus” – unscheinbar und nichts­sa­gend. Farblos und ohne Charakter. Grau kann so leer und unheil­ver­kün­dend sein.

Aber nein, wenn wir nur  mal an das Grau der dicken furchigen Elefan­ten­haut oder an das wunder­schöne graue Fell eines Esels denken. Das facet­ten­reiche Grau eines lockigen Schaf­fells. Das unglaub­liche Spek­trum der Grau­töne gesam­melter Steine. Das verwa­schene Grau eines Stücks Treib­holz. Die tiefe Ruhe eines nebligen Janu­ar­mor­gens am See. Bestän­dig­keit. Grau kann andere Farben zum Klingen bringen.

Pantone-Trendfarbe: Das ruhige Grau von Little Greene sorgt für einen natürlichen frischen Look in der Küche.

Ruhe und Frische – die Kombi­na­tion von dem Grau “Lead Colour” und “China Clay” an den Wänden verleiht dieser Küche eine unge­zwunge, natür­liche Atmo­sphäre. Foto: Little Greene

Inspiration Pantone-Trendfarben 2021

Vintage-Leinen­stoffe lassen sich hervor­ra­gend in der Wasch­ma­schine färben. Sie eignen sich z.B. sehr gut für Tisch­wä­sche oder Kissenhüllen.

 

Vogeltapete von Little Greene.

Exoti­sche Vögel und Blumen – das Tape­ten­muster “Crowe Hall Lane” aus der Kollek­tion “Archive Trails” stammt aus dem späten 19. Jahr­hun­dert. Wie hübsch wäre es, eine Nische oder die Rück­wand eines Vitri­nen­schrankes mit dieser Tapete zu schmü­cken. Fotos: Little Greene

Verfüh­re­risch schlicht

Ich mag Grau! Irdenes Geschirr, hand­ge­formt. Grobes Bauern­leinen, in seiner Farb­stille so beru­hi­gend, so fried­lich und sinn­lich. Ein alter Zinn­teller – so wunderbar grau – lässt meinen Zitronen-Oran­gen­ku­chen fantas­tisch leuchten. Die Ruhe dieser Farbe setzt einen Gegenpol zu all dem hekti­schen Treiben unserer Zeit. Seit Beginn des 21. Jahr­hun­derts stehen neutrale Farben an der Spitze der Beliebt­heits­skala. Ihre klare Anmu­tung verbreiten zeit­ge­nös­si­sches Flair. Grau kann archi­tek­to­nisch, modern wirken. Es steht aber auch für einen natur­ver­bun­denen, rusti­kalen Look. Grau geht immer! Denken Sie nur an einen grauen Strick­pull­over – wem stünde er nicht?

Natür­lich wunderbar

Pantone-trendfarben 2021-A.Melzer©/henne-gans-co-derblauedistelfink

Karin Falter von “Henne, Gans & Co” hält auf ihrem Hof in Nieder­sachsen gotlän­di­sche Pelz­schafe. Aus der Wolle dieser und anderer Schafe der Region stellt sie in Hand­ar­beit mit Wasser und Oliven­seife wunder­schöne “Veggie-Felle” und Sitz­kissen (Bild) her. Jedes dieser natür­li­chen Produkte ist ein Unikat mit einer beson­deren Haptik – und die Schafe leben glück­lich auf ihrer Weide weiter. Die silbrig-grauen Farb­schat­tie­rungen finde ich fantas­tisch. Mehr Infor­ma­tionen finden Sie am Ende des Beitrages. Foto: Annett Melzer

Die Pantone-Trend­farben 2021 – doppelt stark?

Grau nimmt sich zurück und doch kann es stark und kräftig sein – aber niemals laut. Das würde uns manchmal auch guttun. Uns ein biss­chen zurück­zu­nehmen, leiser werden, damit wir mehr hören. Das hohe Fiepen des Gold­hähn­chens zum Beispiel. Oder das Rascheln einer kleinen Wald­maus. So unbe­deu­tend ist sie doch gar nicht. Alles ist Schöp­fung, und Grau und Gelb sind tatsäch­lich wich­tige  Farben im Großen und Ganzen. Es macht doch Spaß, sich einmal mit neuen Farb­re­zepten ausein­an­der­zu­setzen. Ich habe jeden­falls Appetit bekom­menen und werde kleine Still­leben kreieren und zu meiner grauen Bluse einen leuch­tend gelben Schal um den Hals schlingen. Viel­leicht streiche ich einen Garten­stuhl gelb. Das sieht gewiss schön zu meinem grauen Stein­tisch aus…

Pantone-Trendfarben 2021 – eine Betrachtung

Pantone-Trendfarben 2021 – eine Betrachtung

Leinen­stoffe für Tisch­wä­sche, Servi­etten oder Kissen­be­züge kann man sehr schön selber in den Pantone-Trend­farben färben. Ich habe zum Färben Textil­farbe (Simplicol) in Grau für die Wasch­ma­schine und in Gelb für das Färben in einer Schüssel genutzt. Das Färben in der Schüssel ermög­licht eine Steue­rung der Farb­in­ten­sität und das Färben klei­nerer Stoffmengen.

Die Zusam­men­stel­lung von Farben ist wie das Kompo­nieren einer Melodie. Probieren Sie es doch einmal aus!

Die meisten Menschen haben, wenn es um Farben geht, einen ausge­prägten Geschmack. Es ist wichtig, dem eigenen Farb­emp­finden zu vertrauen und sich darauf zu verlassen. Aber Expe­ri­mente sind auch eine Heraus­for­de­rung, aus der sich viel krea­tive Energie schöpfen lässt.”

Tricia Guild, briti­sche Interiordesignerin

 

Pantone-Trendfarben 2021 im Stilwerk-Hotel Heimhude in Hamburg

Die Wände des Früh­stücks­raums des frisch eröff­neten “Stil­werk-Hotels Heim­hude” in Hamburg sind in einem verwa­schenen, dezenten Grau gestri­chen (“NO 62 STONEWASHED von CAPAROL ICONS). Die Polster und Kissen der Sitz­bänke tragen honig­gelbe Bezüge der däni­schen Firma KVADRAT und sorgen auch bei typi­schem Hamburger Wetter für sonnige Morgen­stunden. Foto: Stilwerk/T. Baermann

Alle Adressen und Informationen:

Original BTC
Pantone Trendfarben 2021 – Tischleuchte "London" von Original BTC

Fotos: Original BTC

Alle Leuchten des briti­schen Fami­li­en­un­ter­neh­mens werden in Manu­fak­turen in England gefer­tigt. Zum Marken­zei­chen sind mitt­ler­weile die zarten Lampen­schirme aus Bone China, einem beson­ders festen Porzellan, geworden. Aber auch eine Glas­blä­serei und ein Metall­werk nennt die Firma ihr eigen. Der Lampen­schirm der Tisch­lampe “London” wird in Druck­technik aus Alumi­nium herge­stellt. Das stoff­be­zo­gene Kabel wird durch Öffnungen im Arm gefä­delt. Der Schirm ist auch in anderen Farben erhält­lich. Ca. 660 Euro.

www.originalbtc.com

Henne, Gans & Co

Ein Hof von 1894 bietet Karin Falter Platz für ihre Arbeit und Leiden­schaft. Aus der Wolle ihrer Gotland­pelz­schafe fertigt sie wunder­schöne “Veggie-Felle” und flau­schige Kissen. Das Beson­dere: die Felle und Kissen gestaltet sie mit einer Filz­technik ausschließ­lich aus gescho­rener Wolle. Die Schafe leben glück­lich auf der Weide weiter!
Außerdem kann man bei ihr auf der Wiese in zwei hübschen Wohn­wagen über­nachten. Mehr zu dem char­manten Bed & Break­fast, den Veggie­fellen und weitere Infor­ma­tionen  gibt es unter

Henne, Gans & Co.
www.hennegansundco.de

Keramik im Quellental
Pantone-Trendfarben: Handgearbeitete Krüge, Schalen und Becher von Keramik imd Quellental

Foto: Gundi Bindernagel

Gundi Binder­nagel hat ursprüng­lich Freie Kunst studiert und sah sich als Malerin. Aber in ihr schlum­merte das tiefe Bedürfnis, mit den Händen zu werken, zu formen, zu schaffen. Im Töpfer­hand­werk hat sie ihre Bestim­mung gefunden. An der Töpfer­scheibe dreht sie in ihrem Atelier im Hamburger Westen schlichtes, wunder­schönes Alltags­ge­schirr, das benutzt werden möchte.  Bei Anfragen oder Wünschen:

Gundi Binder­nagel

www.atelierimquellental.de

SoSUE Hamburg

Das Mode­label aus Hamburg gibt es seit 2016. Grün­derin Sue Giers und ihr Team möchten gute Mode und gute Geschichten verbinden. Deswegen gibt es bei ihnen nicht nur tolle Blusen mit super­schönen Ärmeln, Kleider, Pullis und vieles mehr, sondern in ihrem Blog­zine auch Repor­tagen, Inter­views, Tipps und Rezepte. Die Bluse “Antonia” kostet übri­gens ca. 169 Euro.

www.so-sue.com

Little Greene

Der engli­sche Farben­her­steller blickt auf eine lange Tradi­tion bis ins Jahr 1773 zurück. Es ist eine Freude aus der großen  Farb­pa­lette und der umfang­rei­chen Tape­ten­kol­lek­tion zu schöpfen. Die Farben und Lacke über­zeugen durch ihren hohen Pigment­an­teil und die dadurch entste­hende Farb­tiefe. Die Tapeten – teil­weise Muster, die in verges­senen Archiven gefunden wurden – werden in einem spezi­ellen Druck­ver­fahren auf hoch­wer­tigsten Papieren herge­stellt, sind robust und lang­lebig. Weitere Informationen:

www.littlegreene.de

 

Stil­werk-Hotel Heim­hude Hamburg

Foto: T. Baermann

In einer 150 Jahre alten Jugend­stil­villa im Stadt­teil Pösel­dorf nahe Alster und Innen­stadt ist im vergan­genen Mai das erste Stil­werk-Hotel in Hamburg eröffnet worden. Eigent­lich ist es ein Mix aus Show­room und Hotel – denn wer Gefallen an der Einrich­tung des hübschen Hauses findet, kann Inte­rieur-Stücke, von den Thonet­stühlen, über die Wand­farbe von ” Caparol Icons”  bis zu den Boden­fliesen direkt im Stil­werk Hamburg oder über den Online­shop zu sich nach Hause ordern.


www.stilwerkhotels.com

 

Buch­tipp:

Glücklich wohnen mit FarbeDie Frage, mit welchen Farben wir uns in unserem Wohn­um­feld umgeben, ist so span­nend. Unzäh­lige schöne Möglich­keiten machen die Entschei­dung nicht leichter und so manche Farb­kom­bi­na­tion können wir uns viel­leicht auch nicht so gut vor unserem inneren Auge vorstellen.
Joa Stud­holme ist Farb­ku­ra­torin bei Farrow & Ball und zeigt in dem Buch “Glück­lich wohnen mit Farbe” zahl­reiche Gestal­tungs­mög­lich­keiten mit Farben auf. Verschieden Stile und Raum­si­tua­tionen sind nicht nur schön anzu­schauen – sie setzen Denk­an­stöße und machen Lust darauf, auch den eigenen vier Wänden einmal ein neues Farb­kleid zu verpassen. Und ich kann aus eigener Erfah­rung sagen, es lohnt sich, einmal etwas auszuprobieren!

Farrow & Ball –  Glück­lich wohnen mit Farbe” von Joa Stud­holme. Gebun­dene Ausgabe mit 268 Seiten, ca. 49 Euro. Erschienen bei Callwey.

 

Hinweis: Alle Fotos, die keinen anderen Vermerk haben, sind von mir.

 

Marmeladenplätzchen, Marzipan und eine Tasse Tee

Marme­la­den­plätz­chen, Marzipan und eine Tasse Tee

Die Wangen rot, die Nase kalt – es geht doch nichts über einen ausgie­bigen Winter­spa­zier­gang. In der Natur spüre ich, Teil von etwas Größerem zu sein. Ich finde Halt, Trost und Zuver­sicht. Wie Säulen einer Kathe­drale streben die Baum­stämme um mich herum gen Himmel. Wie groß­artig die Natur doch ist!  Zuhause ange­kommen, setze ich mich mit Tee und Marme­la­den­plätz­chen in meinen Lieb­lings­sessel. Bald ist Weihnachten.
Aber diesmal ist alles anders.
“So ein Weih­nachten hatten wir noch nie!”, schimpft meine Tochter und ist wütend auf dieses Corona-Jahr. Und da fällt es mir ein – das geliebte Bilder­buch von Sven Nord­q­vist, das wir unseren Kindern immer so gerne zur Weih­nachts­zeit vorge­lesen haben. “Petterson kriegt Weih­nachts­be­such”. Oh, wie wir die fanta­sie­vollen Bücher über den alten Petterson und seinen Kater Findus geliebt haben! Und dieses ganz besonders…

Marmeladenplätzchen, Marzipan und eine Tasse Tee

Eine Weih­nachts­ge­schichte

Es ist der 23. Dezember. Der alte Pettersson und sein Kater Findus haben noch so viel für das Weih­nachts­fest vorzu­be­reiten. Einkaufen, einen Tannen­baum aus dem Wald holen, Schnee schippen… Nur leider verletzt sich Pettersson im Wald am Fuß und ihre Pläne sind durch­kreuzt. Dieses Weih­nachts­fest droht das trübste Fest über­haupt zu werden. Sie haben nichts zu essen im Haus, keinen Weih­nachts­baum und geputzt ist auch noch nicht. Ledig­lich ein wenig Pfef­fer­ku­chen­teig ist noch übrig.  Und die beiden tun etwas sehr Schlaues: sie backen erst einmal Pfefferkuchen.

(…) Später tranken sie Kaffee und aßen Pfef­fer­ku­chen. Still saßen sie da und betrach­teten ihre Spie­gel­bilder in der Fens­ter­scheibe. Am Tag vor Heilig­abend hatten sie sonst immer so viel Spaß mit all dem, was noch vor Weih­nachten erle­digt werden musste: backen, kochen und alles hübsch machen. Und jetzt konnten sie nichts anderes tun als still sitzen und darauf warten, dass die Schmerzen im Fuß aufhörten. (…)”

Beide sind traurig und wütend.  Aber dann fangen sie an – wie es so ihre unver­gleich­liche Art ist – zu impro­vi­sieren. Und was soll ich sagen? Es wird ein schönes Weih­nachts­fest. Anders – aber schön!  Die beiden bauen sich sogar einen Weih­nachts­baum, der bei meinen Kindern Begeis­te­rung ausge­löst hat. Und der Heilig­abend wird durch Hilfs­be­reit­schaft, Nächs­ten­liebe und Freund­lich­keit unver­gess­lich. Mehr will ich nicht verraten. Sie sollten einmal einen Blick in dieses wunder­bare Buch werfen!

Marmeladenplätzchen, Marzipan und eine Tasse Tee

Kekse & Tee – machen wir eine Pause!

Dieses Jahr passt diese Geschichte besser denn je zu unserem Weih­nachts­fest. Es droht trübe zu werden? Tun wir etwas dagegen! Impro­vi­sieren wir! Am besten machen wir es wie der alte Pettersson und sein Kater Findus: Backen wir erst einmal Plätz­chen, genießen den Duft im Haus und halten bei einer Tasse Tee kurz inne…
Und wie wir alle wissen, ist eine Tasse Tee viel mehr als ein Heiß­ge­tränk. Sie verspricht einen Augen­blick lang Gemüt­lich­keit, Ruhe und Wärme. Einfach mal zusehen, wie es so läuft – für einen kleinen, aber wich­tigen Moment.

Natür­lich löst eine Tasse Tee nicht alle Probleme. Aber das, was sie bewirkt, das kurze Pausieren und Reflek­tieren, hilft oftmals, den rich­tigen Weg zu finden. Wenn wir manchmal das Gefühl haben, die Welt dreht sich zu schnell, tut es gut, die Tasse zu halten und die Wärme zu genießen. Geben uns solche kleinen Rituale nicht Halt?

Marmeladenplätzchen mit Granatapfelgelee

Inspi­ra­ti­ons­quelle: Ein Rezept­heft aus den 20er Jahren mit 99 Back­ideen aus dem Ullstein-Verlag.

Kleine Fluchten

Krea­ti­vität hilft, aus fast jeder Situa­tion das Beste zu machen, opti­mis­tisch und erfin­de­risch zu sein. Ja, Krea­ti­vität kann sogar aus nega­tiven Gefühlen und Stim­mungen etwas Schönes werden lassen. Also backen wir viel­leicht diesmal beson­ders hübsche Kekse! Bringen wir köst­liche Aromen zusammen, kochen Gelee und formen Pralinen – all das eignet sich dann auch gleich als Präsent, das wir unseren Nach­barn als kleine Über­ra­schung  vor die Tür legen können.
Beim Backen kann man so fantas­tisch entspannen. Schöne Musik unter­malt viel­leicht die Szenerie, Kerzen­licht flackert, der Duft von Butter und Vanille füllt den Raum.
Lassen Sie uns opti­mis­tisch bleiben – und freund­lich! Auch wenn es mal eng und unge­müt­lich wird…

Marmeladenplätzchen mit selbstgerechtem Granatapfelgelee

Ich habe diesmal zwei Rezepte für Sie. Marme­la­den­plätz­chen  gehören von jeher zu meinen Lieb­lings­keksen. Dieses Jahr habe ich sie mit einem selbst­ge­machten Granat­apfel-Gelee gefüllt. Und von den Feigen-Marzi­pan­pra­linen kann man nur schwer die Finger lassen…

Marme­la­den­plätz­chen mit Granatapfel-Gelee 

 

Zutaten für das Granatapfel-Gelee: 
  • 2 Granat­äpfel
  • 3–4 Pflaumen
  • Saft einer Orange
  • Saft  einer Limette
  • 250 g Gelier­zu­cker 2:1
  • 4 Nelken
  • 1/2 Vanil­le­schote
  • 4 El Cassis-Likör
  • Saft einer 1/2 Zitrone
Zube­rei­tung:

Den Saft und die Kerne der Granat­äpfel sowie die klein geschnit­tenen Pflaumen in eine ofen­feste Form geben. Die Vanil­le­schote öffnen, auskratzen und dazu­legen. Orangen- und Limet­ten­saft hinzu­geben und die Nelken so in die Form legen, dass man sie später wieder­findet. Den Cassis-Likör hinüber­träu­feln. Die Früchte nun im Ofen bei 100 °C 45 Minuten ziehen lassen. Hmm..das duftet so köstlich!
Anschlie­ßend die Nelken und die Vanil­le­schote entfernen. Frucht­saft und Früchte in einen hohen Rühr­be­cher geben und mit dem Pürier­stab zerklei­nern. Die Frucht­masse nun durch ein feines Sieb in einen Topf gießen. Sorg­fältig ausdrü­cken, so dass nur die Kerne und Scha­len­stücke  im Sieb bleiben. Den Frucht­saft (380 ml abmessen, sollte es etwas zu wenig sein, einfach mit Oran­gen­saft auffüllen) nun mit dem Gelier­zu­cker und dem Saft einer halben Zitrone mischen und nach Packungs­an­lei­tung kochen und in Gläser (ca. 2 Gläser) füllen.
Das Gelee schmeckt natür­lich auch als Brot­auf­strich sehr lecker.

Die Marme­la­den­plätz­chen können natür­lich auch mit gekauftem Frucht­gelee ange­fer­tigt werden. Aber selbst­ge­macht schmeckt immer am besten, oder?

Scho­ko­la­den­man­deln:

Zart­bit­ter­ku­ver­türe im Wasserbad erhitzen und blan­chierte Mandeln einzeln mit der Spitze hineintunken.Vielleicht mit einem kleinen Streu­deko-Gold­stern (gibt es im Back­regal oder z.B. hier) Die Mandeln auf Back­pa­pier trocknen lassen.

Marmeladenplätzchen mit Schokomandeln

Teig­zu­taten:
  • 175 g Mehl
  • 50 g gemah­lene Mandeln
  • 50 g Puderzucker
  • 1 Päck­chen Vanillezucker
  • 125 g kalte Butter
  • Prise Salz
Zube­rei­tung der Marmeladenplätzchen:

Mehl und Puder­zu­cker in eine Schüssel sieben. Die Mandeln, die Prise Salz sowie den Vanil­le­zu­cker hinzu­geben und alles mischen. Die Butter in Flöck­chen dazu­geben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Abge­deckt mindes­tens 1 Stunde kalt stellen.

Den Back­ofen auf 160° Umluft vorheizen. Den Teig zu einer etwa 3 cm dicken Rolle formen und in ca. 2 cm dicke Stücke schneiden. Die Stücke zu Kugeln formen und mit einem Koch­löf­fel­stiel oder dem Finger eine Vertie­fung in die Mitte drücken. Die Plätz­chen ca. 15 – 20 Minuten (bis sie hell­braun sind) backen. Abkühlen lassen. Die Plätz­chen­ränder mit Puder­zu­cker bestäuben.

Etwas Gelee in einem kleinen Topf erhitzen und mit einem kleinen Löffel die Mulden der Plätz­chen mit Frucht­gelee füllen. Und die Scho­ko­man­deln in die Marme­la­den­plätz­chen hinein­ste­cken. Die Plätz­chen eine Weile trocknen lassen, damit das Gelee wieder fest wird und in einer Keks­dose aufbewahren.

Alter­na­tive: Linzer Plätzchen

Teig und Gelee eignen sich auch zur Herstel­lung von Linzer Plätz­chen. Einfach Plätz­chen ausste­chen und bei der Hälfte der Plätz­chen mittig ein Loch ausste­chen. Ca. 8–10 Minuten bei 160° backen, abkühlen lassen. Das Gelee erhitzen und auf die Plätz­chen ohne Loch strei­chen. Plätz­chen mit Loch mit Puder­zu­cker bestreuen,  aufsetzen und leicht andrü­cken, trocknen lassen.

Marmeladenplätzchen mit selbstgerechtem Granatapfelgelee

 

Marmeladenplätzchen und Feigenmarzipan-Pralinen

Feigen­mar­zipan-Pralinen

Zutaten:
  • 2 Feigen
  • 200 g Marzipanrohmasse
  • 60 g Puderzucker
  • 2 – 3 EL Mandel­likör (wer mag)
  • 180 g gemah­lene Mandeln
  • 200 g Zartbitterkuvertüre
  • Streu­deko Gold­sterne oder Gold­pulver (gibt es im Back­regal oder z.B. hier)
Zube­rei­tung:

Die Feigen waschen und in Stücke schneiden. In einem Topf kurz zu weichem Püree kochen und mit einem Pürier­stab pürieren, abkühlen lassen.
Marzipan, Puder­zu­cker, Mandel­likör, Mandeln und 100 g Feigen­püree mit dem Knet­haken verkneten. Kleine Kugeln formen und diese kalt stellen.
Die Kuver­türe im Wasserbad schmelzen und die Pralinen eintau­chen (mit Prali­nen­be­steck oder zwei Spießen). Auf ein Back­pa­pier legen, mit Stern­chen verzieren und trocknen lassen. Danach in den Kühl­schrank stellen, damit sie fest werden. Im Kühl­schrank lagern und inner­halb von ca. 2 Wochen verzehren.
Die fertigen Pralinen sollten kühl genossen werden. Dann ist die Hülle knackig und die aroma­ti­sche Marzi­pan­fül­lung zergeht auf der Zunge.

Marmeladenplätzchen und Feigenmarzipan-Pralinen

Marmeladenplätzchen und Feigenmarzipan-Pralinen

Marmeladenplätzchen und Feigenmarzipan-Pralinen

Ich wünsche Ihnen ein geseg­netes schönes Weih­nachts­fest und dass Sie und all Ihre Lieben gesund bleiben!

Riesen und Zwerge
Auch wenn uns Zuver­sicht und Lebens­freude manchmal so klein wie Zwerge vorkommen: Sie sind schla­fende Riesen, die wir wecken können.

Jochen Mariss (Autor und Fotograf)

 

Weitere Ideen und Empfehlungen:

 

Bezau­bernde Glückspilze

Die hübschen nost­al­gi­schen Flie­gen­pilze werden in Hand­ar­beit wie vor 100 Jahren von einem Fami­li­en­be­trieb in Deutsch­land gefer­tigt. Sie bestehen aus  Watte/Zellstoff, ihre Köpfe werden in rote Gela­tine getaucht und per Hand mit weißen Tupfen versehen.
Es gibt sie in zwei Größen (5cm und 6,5 cm Höhe). Mehr Infor­ma­tionen finden Sie unter
www.dresdner-pappen.de

 

Bastel­tipp: Granat­äpfel-Anhänger aus Ton

Mit meinen Kindern habe ich aus gut durch­ge­kne­tetem, an der Luft trock­nendem Ton kleine Kugeln geformt. Ein wenig Ton flach ausrollen, für jeden Granat­apfel 6 kleine Drei­ecke ausschneiden und mit ange­feuch­teten Fingern an die Kugel blüten­förmig anstrei­chen. Aus Draht eine Öse drehen und die Enden zwischen die Blüten in den Ton stecken. Trocknen lassen und die Äpfel mit Acryl­farbe anmalen. Etwas Gold­farbe hier und da sorgt für ein hübsches Schim­mern. Die Granat­äpfel mit dünnem Gold­draht oder Band aufhängen.

Marmeladenplätzchen, Marzipan und eine Tasse TeeBuch­tipp:

Pettersson kriegt Weih­nachts­be­such” von Sven Nord­q­vist ist in der Verlags­gruppe Oettinger erschienen.

Mehr weih­nacht­liche Themen auf dem Blog: 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kreative Geschenke - Färben mit Avocado

Krea­tive Geschenke: Färben mit Avocado

Je dunkler und kälter es draußen wird, desto wärmer leuchtet es in den Fens­tern. Es ist wieder Zeit, dass ein Meer von Kerzen Licht ins Dunkel bringt. Zeit für ein biss­chen Magie, für die alten Lieder und Geschichten, die süßen Düfte und das geheim­nis­volle Getu­schel im Haus. Zeit für Wünsche und Zeit für liebe­volle Geschenke.

Tausende von Kerzen kann man am Licht einer Kerze anzünden, ohne dass ihr Licht schwä­cher wird. Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird.”

Buddha (560 – 480 v. Chr.)

Es ist Advent, die Zeit des Inne­hal­tens. In diesem Jahr gelingt das – notge­drungen – manchmal viel­leicht sogar besser als in den vergan­genen Jahren. Es ist eine merk­wür­dige, für viele Menschen auch einsame Zeit.
Umso wich­tiger ist es doch, dass wir es uns trotzdem schön machen und unseren Lieben eine ganz persön­liche Freude bereiten. Eine gedank­liche Umar­mung aus der Ferne sozu­sagen. Viel­leicht wollten Sie schon längst einmal wieder kreativ werden?

Kreative Geschenke - Färben mit Avocado

Geschenke zum Dahinschmelzen

Schenken Sie Kerzen! Denn es ist Zeit für Kerzen und jeder freut sich über diese zutiefst analogen Leucht­mittel, deren Charme und Atmo­sphäre bisher von elek­tri­schen Alter­na­tiven uner­reicht ist. Der Blick in eine Kerzen­flamme hat – ähnlich wie der Blick zum Mond, in die Sterne oder in ein Lager­feuer – etwas Verbin­dendes. Die tänzelnden Flammen regen zum Träumen an. Das Licht der Flamme ist hinter­gründig. Nicht alles wird hell erleuchtet. Schatten bewegen sich und in den Augen der Betrachter entsteht ein Funkeln.
Licht steht von jeher für Hoff­nung. Und Hoff­nung, Stärke und ein leben­diges Funkeln in den Augen sind zur Zeit so wichtig.

Kreative Geschenke: Färben mit Avocado

Doch was wäre ein gutes Geschenk ohne eine schöne, nach­hal­tige Verpa­ckung? Schließ­lich steckt doch der Zauber im Detail.
Ich habe aus alten Leinen-Geschirr­tü­chern kleine Säck­chen für die Kerzen, die ich verschenken möchte, genäht und mit bedruckten Anhän­gern aus hand­ge­schöpftem Papier versehen. Das Beson­dere: das Leinen und das Papier habe ich ganz natür­lich mit der Schale und den Kernen der Avocado gefärbt. Rosa! Ja, tatsäch­lich. Die rubbe­lige grün­braune Schale der Frucht und ihr Kern färben – kocht man sie – das Wasser tief rot. Mit diesem Sud, der an Glüh­wein erin­nert, lassen sich Natur­stoffe wie Leinen und Baum­wolle ganz unkom­pli­ziert in wunder­schönen Zartrosa‑, Altrosa- und Rosen­holz­tönen färben. Ein kleines Wunder! Und es könnte doch nicht besser passen, dass Rosa nun in der Farb­deu­tung auch noch die Farbe der Nächs­ten­liebe ist.

Geschenke: Färben mit Avocado.

Geschenke: Färben mit Avocado.

Kreative Geschenke: Färben mit Avocado

Rosa­roter Advent 

Typisch Natur – sie trifft mal wieder genau den Ton. Das Rosa, das beim Färben mit Avoca­do­schalen und ‑kernen entsteht, ist fantas­tisch. Nicht kitschig, nicht künst­lich, nicht aufdring­lich – perfekt! Und zwar in jeder Nuance. Das Ergebnis hängt von der Länge des Bades in dem roten Sud ab. Je länger, desto intensiver.
Wichtig ist, die Avoca­do­schalen gut auszu­löf­feln und anschlie­ßend mit Wasser zu reinigen, damit kein Frucht­fleisch mehr daran haftet. Ich habe Schalen und Kerne in einem Gefrier­beutel im Tief­kühl­fach gesam­melt – man kann ja nicht so viele Avocados auf einmal essen.

Anlei­tung:

Meine fertigen Säck­chen haben die Maße 15 cm x 23 cm. Das passt für lange Stab­kerzen ganz gut. Aus einem alten Geschirr­hand­tuch konnte ich so genau 5 Säck­chen nähen.

 

Sie brau­chen für die Säckchen:
  • Leinen- oder Baum­woll­stoff, gewaschen
  • Avoca­do­schalen und ‑kerne (ca. 300 g/ca. 4–5 Avocados)
  • Stoff­rest (z.B. Stück eines Bett­la­kens), idea­ler­weise weiß, ca. 70 cm x 70 cm
  • einen großen Topf (er kann nach gründ­li­cher Reini­gung wieder zum Kochen genutzt werden)
  • ca. 6 Liter heißes Wasser

Wer nur ein kleines Stoff­stück färben möchte, kann die Mengen auch halbieren.

  1. Einen Streifen (ca. 4 cm) vom Stoff­rest abschneiden. Gerei­nigte Avoca­do­schalen und ‑kerne mittig auf dem Stoff­rest plat­zieren und ein Bündel bilden. Mit dem Stoff­streifen fest zubinden.
  2. Das Bündel in den Koch­topf legen und mit kochendem Wasser aus dem Wasser­ko­cher über­gießen. Mit heißem Wasser aufgießen (auf ca. 6 Liter) und zum Kochen bringen.
    Nun wird das Bündel mindes­tens 1 Stunde gekocht, damit der Farb­stoff frei­ge­setzt wird. Das Bündel vorsichtig aus dem Wasser nehmen. Im Wasch­be­cken abkühlen lassen.
  3. Den Stoff für die Säck­chen nun unter kaltem Wasser gut durch­nässen und in das Farbbad geben. Unter stän­digem Rühren den Stoff färben, bis die gewünschte Inten­sität erreicht ist. Ich hatte mehrere Geschirr­tü­cher und habe etwas experimentiert.
  4. Den Stoff mit einer Zange aus dem Farbbad nehmen und unter kaltem Wasser ausspülen. Hierbei verän­dert sich die Farb­in­ten­si­vität noch mal. Wer mehr Farbe möchte, kann das Bad dann beliebig fortsetzten.
  5. Den Stoff  am besten liegend trocknen und im Anschluss bügeln.
Säck­chen nähen

Aus dem gefärbten Stoff nun kleine Säck­chen in der gewünschten Größe nähen. Ich habe die Geschirr­tü­cher (46 cm x 85 cm) längs mittig gefaltet, zuge­schnitten und dann nur die Seiten der Säck­chen aufein­ander gesteppt und versäu­bert. Die Webkante liegt so an der Öffnung. Im Falle einer offenen Kante empfiehlt sich ein geket­telter Abschluss oder ein kleiner Saum.

Tipp: Das große weiße Baum­woll­tuch, mit dem das Bündel geschnürt wurde, unbe­dingt anschauen. Meines hatte eine ganz hübsche Batik­optik, und ich habe Schlei­fen­bänder daraus geschnitten und knapp­kantig umsteppt.

Geschenke: Färben mit Avocado.

Die Avoca­do­schalen und Kerne werden in einem Bündel gekocht. So erhalten wir einen Sud für eine gleich­mä­ßige Färbung der Textilien.

Geschenketipp: Kerzensäckchen mit Avocado gefärbt.

Der Sud, der beim Kochen der Avoca­do­schalen und- kerne entsteht ist tiefrot.

Geschenkanhänger aus Bütten, mit Avocadoschalen gefärbt

Anhänger aus hand­ge­schöpftem Papier

Hand­ge­schöpftes Papier (ca. 180 – 300 g/m²) bekommen Sie überall, wo es Künst­ler­ma­te­rial gibt. Um die hübschen Ränder zu erhalten, reißt man es an einem Metall­li­neal entlang auf das rich­tige Maß zu (vorher die Linien zur Vorbe­rei­tung gut knicken).
Ich habe Recht­ecke und Rauten gewählt und teil­weise in die Mitte eine farbige Fläche mit Acryl­farbe gesetzt. Nach dem Trocknen kann mit einem Stempel und Gold­farbe ein Motiv aufge­druckt werden.
Ich habe meinen Vogel-Stempel selber aus Stem­pel­gummi geschnitzt (wie schon beim Thema Buch­binden). Auch aus Moos­gummi oder Kartof­feln lassen sich Stempel fertigen. Vorlagen findet man in Büchern oder man nimmt eine Keks-Ausstech­form zur Hilfe.
Einige Papiere habe ich auf die Größe einer Streich­holz­schachtel zuge­schnitten und bedruckt. Klebt man sie auf die Schachtel auf, sieht die Streich­holz­schachtel auf dem Tisch gleich viel hübscher aus.

DIY-Geschenke: Färben mit Avocado

Tipp: Beson­dere Stempel gibt es bei Stempel Jazz, einer Hand­druck­ma­nu­faktur in der Lüne­burger Heide.

Geschenke selber machen: Vögel aus Softton

Kreativ beflü­gelt

Eine weitere Idee, die man auch sehr schön mit Kindern umsetzen kann, ist das Ausste­chen von Anhän­gern aus luft­trock­nendem Softton. Er lässt sich sehr gut kneten, wird sehr fest und kann nach dem Trocknen bemalt werden. Wir haben den Ton geknetet, ausge­rollt und mit Keks­förm­chen Vögel ausge­sto­chen. Mit einem Zahn­sto­cher kann man ein kleines Loch hinein­ste­chen und die Anhänger dann gut trocknen lassen. Wir haben die Vögel mit Acryl­farbe in Rosa angemalt.
Und da es so einen Spaß macht zu kneten und zu formen, haben wir aus dem Ton noch kleine Kerzen­leuchter geformt und nach dem Trocknen angemalt.

Kreative Geschenke - Färben mit Avocado

Kreative Geschenke - Färben mit Avocado

Kost­bare Momente

Jetzt geht es ans Verpa­cken! Die Kerzen in das Säck­chen stecken, mit einer hübschen Schleife, einem Jute­band oder dicker Wolle zusam­men­binden und mit einem Papier­an­hänger oder einem Tonan­hänger schmücken.
Die Säck­chen eignen sich natür­lich auch wunderbar zum Verpa­cken von Nüssen, Tee oder kleinen Kosme­tik­pro­dukten und sie können immer weiter benutzt werden, z.B. zum sicheren Verstauen von Schmuck.

Die Zeit, in der solche selbst­ge­machten Präsente entstehen, ist kostbar. Die Arbeit mit ästhe­ti­schen Mate­ria­lien inspi­riert und beru­higt. Und viel­leicht duftet nebenbei ein Tee und es brennt eine Kerze…

Licht

Licht breitet sich aus

Eine Kerze
Entzündet in der Dunkelheit
Gibt Licht
Sie erleuchtet
Läßt erkennen
Gibt Hoff­nung

Eine Kerze

Auch Du
Kannst
So eine Kerze sein

Es ist Advent

(Gudrun Kropp, *1955, Lyri­kerin, Aphoristikerin)

Kreative Geschenke - Färben mit Avocado

Weitere Geschenke zum Selbermachen:

 

Kreative Geschenke - Färben mit Avocado

 

 

 

Lust auf Handschrift: Mit Tinte und Füllfederhalter

Hand­schrift: Mit Tinte & Füllfederhalter

Die Buch­staben haben dann Anmut, wenn sie nicht mit Unlust und Hast, auch nicht mit Mühe oder Fleiß, sondern mit Lust und Liebe geschrieben sind.”

Giam­bat­tista Bodoni (1740 – 1813, italie­ni­scher Schriftsetzer)

Auf meinem Schreib­tisch gibt es etwas Neues. Einen Flakon von erle­sener Schön­heit. Gefüllt mit Tinte aus Japan. iroshi­zuku – was sich aus den japa­ni­schen Wörtern iro (Farbe) und shizuku (Tröpf­chen) zusam­men­setzt – Farb­tröpf­chen. Ich habe den Farbton ina-ho gewählt, der von der japa­ni­schen Reis­ähre inspi­riert ist. Ein Farbton, der ein wenig an flüs­siges Gold erin­nert. Ich sauge die Farbe mit meinem Kolben­füll­fe­der­halter auf und beginne das virtuose Buchstabenspiel…

Feder­tanz

Wie eine Tänzerin wirbelt die Feder über das Papier. Die flie­ßende gold­braune Tinte verleiht meinen Gedanken Gestalt. Die Gedanken werden zu Spuren. Sie werden sichtbar…lesbar. Die Hand­schrift –  Ausdruck von Persönlichkeit.
Ich fische im weiten Meer der Wörter. Die Feder wird zur Grenz­wan­derin zwischen Gedanken und Geschrie­benem. Dankbar sammelt sie ein, was der Kopf hervor­bringt. Liegt nicht in der flüs­sigen Hand­schrift eine gewisse Musi­ka­lität? Man folgt einem Rhythmus, einem Schwung. Tinten­spuren, die etwas zu erzählen haben…. Buch­staben, die mehr sind als Schrift­zei­chen. Viel­leicht der Anfang einer Geschichte…?

Lust auf Handschrift: Mit Tinte und Füllfederhalter

Lust auf Handschrift: Mit Tinte und Füllfederhalter

Vor einiger Zeit schrieb mir eine Leserin, dass sie ein Text­zitat von meinem Blog zur Erin­ne­rung mit Tinte und Füll­fe­der­halter in ihr kleines Notiz­büch­lein geschrieben hat. Wie schön! Was für eine Wert­schät­zung der Worte. Das hat mich inspi­riert. Ich habe mir vorge­stellt, wie die Leserin ihren Füll­halter zur Hand nimmt und mit schönen Schwüngen die Worte zu Papier bringt. Mit mitter­nachts­blauer Tinte? Oder viel­leicht mit rubinroter?

Ein handschriftlich verfasster Text zeigt Persönlichkeit

Vintage-Dupontfüller mit Gold­feder. Es ist ein Hoch­ge­nuss mit ihm zu schreiben. Butter­weich gleitet er übers Papier…

Tinten­herz

Ich erin­nere mich, wie stolz ich damals in den 80er-Jahren war, als ich in der Grund­schule meinen ersten Füll­fe­der­halter bekam – einen Pelikan. Mit Tinten­pa­tronen in Königs­blau. Wie wunderbar er über das Papier glitt. In den folgenden Jahren habe ich verschie­dene Schriften auspro­biert. Schnör­ke­lige, kantige, nach rechts geneigte, nach links gekippte. Als Kind braucht man Zeit, um die eigene Hand­schrift zu entwickeln.

Ausdruck von Individualität

Gibt es etwas Schö­neres und Persön­li­cheres, als einen mit Tinte geschrie­benen Brief, einen Gruß oder eine hand­ge­schrie­bene Einladung?
Die Hand­schrift offen­bart eine Facette der eigenen Persön­lich­keit. Grapho­logie – die Lehre von der Hand­schrift als Ausdruck des Charakters.
So verschieden wir Menschen sind, so verschieden ist auch unsere Schrift – ähnlich wie unsere Finger­ab­drücke. Das ist wohl der entschei­dende Unter­schied zu einem digital verfassten Text – er verrät uns weniger über die Person, mit der wir kommunizieren.
Und ganz nebenbei könnte ich niemals auf die Flexi­bi­lität verzichten, die Stift und Papier mit sich bringen.

Wird die Handschrift mit einer besonderen Tinte schöner? JA!

Schreiben ist ein Gefühl

Eine flie­ßende Hand­schrift bringt die Gedanken zum Fliegen. ”
Cornelia Funke, Schriftstellerin 

Die Freude am Führen einer Feder packt einen schnell, wenn man sich erst einmal darauf einlässt.  Und dabei dürfen die Buch­staben gerne mal aus der Reihe tanzen, finde ich. Mit Expe­ri­men­tier­freude, Neugier und Krea­ti­vität kann sich eigent­lich auch jeder, der meint, seine Hand­schrift sei nicht sehens­wert, eine schö­nere Hand­schrift aneignen. Hierbei geht es doch viel­mehr um einen eigenen Stil als um Perfek­tion. Manchmal ergeben sich Talente erst dadurch, dass man etwas auspro­biert. Viel­leicht entde­cken Sie auch die Grazie des Unperfekten?

Ein inter­es­santer Versuch und eine gute Übung ist zum Beispiel das Schreiben mit Feder­halter und Tinte zu einem  Musik­stück. Nehmen wir viel­leicht mal die Ouver­türe aus dem Ballett Der Nuss­kna­cker von Tschai­kovsky  oder Passage of  Time von Rachel Portman aus dem Film Chocolat. Schnell nimmt man den Schwung der Musik mit der Hand auf, wagt sich mal in extreme Höhen oder Tiefen, schlägt Kapriolen oder wird ganz zart und leise… denn Schrift hat auch sehr viel mit der Bewe­gung des Körpers und der Haltung zu tun. Wohnt Ihrer Hand­schrift viel­leicht etwas Drama­ti­sches inne? Etwas Grund­so­lides oder etwas Romantisches?

Handschrift: Mit Tinte und Füllfederhalter ...eine Liebeserklärung

Gruß­karten im Klein­format für ganz analoge “Likes” zwischen­durch. (“Rabe von Pappenheim”).

Nur eine kleine Notiz…

Warum nicht Einkaufs­zettel, Tages­pläne oder ähnlich flüch­tige Notizen mit Füll­fe­der­halter und Tinte schreiben? Ich finde beim hand­schrift­li­chen Notieren lassen sich die Gedanken einfach besser sortieren, und ich nutze jede Gele­gen­heit, meine verschie­denen Füller und Tinten einzu­setzen. Hat das nicht auch etwas mit Wert­schät­zung eines kleinen, alltäg­li­chen Augen­blicks zu tun?

Tinten­töne 

Ich bin immer wieder faszi­niert, was für fantas­ti­sche Tinten es gibt! In Farben, so opti­mis­tisch wie die Morgen­röte oder so geheim­nis­voll wie eine Voll­mond­nacht. Allein die Viel­falt der Blau­töne ist betörend!

So notiere ich ein Back­re­zept in wunder­schönem, tiefen Oxford-Blau, die Geburts­tags­karte in Gold­braun und den Text­ent­wurf in  Mond­stein­grau. Ja sogar ein Fäss­chen mit Duft­tinte steht auf meinem Schreib­tisch – Vanille. Die Farbe erin­nert an die einer Vanil­le­schote und beim Schreiben schleicht sich tatsäch­lich ein zarter Duft zaghaft in die Nase. So gibt es auch Tinte, die nach einem guten Bordeaux duftet – viel­leicht ein schönes Geschenk für einen Weinliebhaber?

Tu etwas Mond an das, was du schreibst.”
(Jules Renard, 1864–1910, fran­zö­si­scher Autor)

Buch­staben zum Funkeln bringen

Das Angebot an Tinte ist riesig. Neben einer Viel­zahl an Farben und Duft­tinten gibt es auch schil­lernde Vari­anten mit Glit­zer­par­ti­keln. Gerade wenn die Weih­nachts­zeit näher rückt, kann ich mir eine Schimmer-Tinte (z.B. “Rouge Héma­tite” von dem fran­zö­si­schen Tinten­her­steller Jacques Herbin) sehr hübsch zum Schreiben von Weih­nachts­grüßen vorstellen. Ein regel­mä­ßiges Reinigen des Füll­fe­der­hal­ters ist aller­dings Pflicht, wenn man ihn mit Glitzer-Tinte gefüllt hat.

Alles fließt…

Ein mit Tinte geschrie­bener Text wirkt so lebendig. Gute Tinte fließt wunderbar und trocknet relativ schnell. Die unter­schied­liche Inten­sität der Linien nennt man  Shading.  Diese unver­gleich­liche Optik sieht man ausschließ­lich bei hand­ge­schrie­benen Texten.

Zahlreiche Farben gibt es natür­lich auch als Tinten­pa­tronen. Aber bei all diesen wunder­schönen Tinten­fäs­sern – wer sollte da widerstehen?
Und wer seinen Füller bisher mit Tinten­pa­tronen betreibt, kann dank eines passenden Konver­ters jeden Füller als Kolben­füller nutzen und aus dem Tinten­fass befüllen.
Auch die Stärke der Feder spielt eine wich­tige Rolle. Fein, mittel oder breit, abge­schrägt, viel­leicht sogar aus Gold? Jeder kann die passende Feder für die eigene Hand­schrift finden. Ich schreibe gerne mit einer breiten Feder. Ist die Hand­schrift jedoch klein und fili­gran, eignet sich besser eine feinere Feder.

Messing-Füllfederhalter mit Patina von Kaweco.

Multi­ta­lent von Kaweco: Füll­halter “Supra” mit Edel­stahl­feder lässt sich für die Hand­ta­sche verklei­nern. Mit der Zeit nimmt das Messing­ge­häuse eine fantas­ti­sche Patina an. Und er hat genug Platz für eine Gravur.

Schrift ist Kultur. Schrift ist Gefühl.

Hübsche Acces­soires machen Alltags­mo­mente zu Genuss­mo­menten. Leder­hülle von Manufactum.

Aus Tintenklecksen werden Schmetterlinge und ein Moodboard für Tintenfarben.

Tinte verleiht Flügel

Hin und wieder macht es Spaß, ein paar Tinten­schmet­ter­linge oder ‑käfer zu gestalten. Kinder­leicht. Einfach ein Papier mittig falten und auf die eine Seite einige Tinten­tropfen auftragen (mit der Pipette oder einem feinen Pinsel). Das Papier zusam­men­klappen. So entsteht ein symme­tri­sches Motiv. Wer mag, kann noch ein paar Fühler, Beine oder ein inter­es­santes Mund­werk­zeug hinzu­zeichnen. So entstehen aus simplen Tinten­klecksen inter­es­sante Fantasiegeschöpfe.
Eine hübsche Idee für Gruß­karten oder einfach für die eigene Pinn­wand. So kann man sich eine Über­sicht über die vorhan­denen Tinten­farben zaubern, auf der man auch gleich das Shading gut erkennen kann.

Schöne Tinte für eine schöne Handschrift – oder für Schmetterlinge!

Königs­blau” von Pelikan – ein abso­luter Klas­siker, den viele wohl aus der Schul­zeit kennen.

Schöne Tinte für eine schöne Handschrift – oder für Schmetterlinge!

Oxford Blue” – ein sattes, sehr schönes Blau für jede Gele­gen­heit von “Diamine”.

Kraft­volle Stille

Gerade jetzt im Herbst entstehen hinrei­ßend stille Momente, wenn man zu Hause sitzt und schreibt. Ob es schon Weih­nachts­karten sind, Briefe an Menschen, die wir momentan nicht sehen können oder einfach mal kleine, echte und ganz analoge “Likes” für liebe Freunde.
Mit einem schönen Schreib­gerät und einer beson­deren Tinte wird es Ihnen mögli­cher­weise  sogar schwer fallen, einen Schluss­punkt zu setzen.

Und wenn Ihr Füll­halter nicht sowieso bereits einen festen Platz in Ihrem Leben hat, dann buddeln Sie ihn aus! Holen Sie ihn aus der Schub­lade, reinigen Sie ihn mit warmem Wasser und gönnen Sie ihm einen guten Schluck aus dem Tinten­fass! Sie werden sehen – es lohnt sich…

 

Messing-Füllfederhalter mit Patina von Kaweco.

Edle Schreib­tisch-Acces­soires inspi­rieren… Notiz­block aus Alumi­nium und Messing, in den Papier­nach­schub “einge­schraubt” wird (“Exacompta” z.B. über Manufactum).

Tipps & Empfehlungen:

(Werbung unbe­auf­tragt)

Eine große Auswahl an Tinten, Konver­tern und Schreib­ge­räten bekommen Sie natür­lich im Schreib­wa­ren­handel oder online z.B. hier

Ein Kolbenfüller mit Durchblick und ein echtes Schmuckstück

Einer meiner Lieb­linge: Der durch­sich­tige Kolben­füller “Eco” mit 1,1mm Kalli­gra­phiefeder von TWSBI.

Wird die Handschrift mit einer besonderen Tinte schöner? JA!

ina-ho” von “iroshi­zuku by Pilot” aus Japan. Ein Schmuck­stück auf dem Schreib­tisch und sehr apart auf dem Papier.

Wird die Handschrift mit einer besonderen Tinte schöner? JA!

Mit einem Konverter wird ein Patro­nen­füller zu einem Kolben­füller. Er wird wie eine Patrone einge­setzt und dann über die Feder gefüllt. Dieser Winz­ling ist für den kleinen Füll­halter “Sport” von Kaweco.

Grußkarten handschriftlich zu etwas ganz Persönlichem machen.

Gruß­karte von “Rabe von Pappen­heim”. Das hoch­wer­tige Papier lässt sich wunderbar mit Tinte beschreiben. Der Parker-Füll­halter ist ein Vintage-Stück.

Indi­vi­duell gestal­tete Druck­sa­chen wie Brief­bögen, Karten und Kuverts fertigt Alex­andra von Pappen­heim mit ihrer Druckerei “Rabe von Pappen­heim”. Sie bietet verschie­dene hoch­wer­tige Papier­qua­li­täten und eine Viel­zahl schöner Designs an, die Sie dann durch Ihre hand­schrift­li­chen Grüße voll­enden können. Alles gibt es online über

Grußkarten werden - mit Füller beschrieben – zu wunderbaren Überraschungen.

Schöner schreiben…

Wenn Sie Freude an Ihrer Hand­schrift haben und diese noch ein wenig verfei­nern möchten, gibt es inter­es­sante Work­shops für moderne Kalli­gra­phie oder Hand­let­te­ring. Zum Beispiel hier:

Momentan gibt es bei einigen Anbie­tern die Möglich­keit, an Online­kursen teilzunehmen.
Auch Volks­hoch­schulen bieten Kalli­gra­phie- und Hand­let­te­ring­kurse an.

Außerdem habe ich ein empfeh­lens­wertes kleines Video von “ONLINE-Schreib­ge­räte” gefunden. Austra­liens führende Hand­schrift­ex­pertin Barbara Nichol zeigt, wie man mit ein paar einfa­chen Tricks die eigene Hand­schrift verbes­sern kann. Bitte hier entlang…

Handschrift: Mit Tinte und Füllfederhalter ...eine Liebeserklärung

Lust auf Handschrift: Mit Tinte und Füllfederhalter

Notiz­bü­cher können Sie übri­gens ganz leicht selber herstellen:

Sie suchen eine Möglich­keit, hübsch gestal­tete Papier­bögen zu inszenieren?

 

 

 

 

 

 

 

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

ESEL, gehst du ein Stück mit mir?

Das Leben ist eine Anein­an­der­rei­hung von Augen­bli­cken. Oft sind es kleine Augen­blicke, die uns in neue Rich­tungen führen oder uns Erleb­nisse, Erfah­rungen und Begeg­nungen bescheren. Augen­blicke, die uns nach­haltig inspi­rieren, beein­flussen und somit prägen.
Meine heutige Geschichte beginnt in einer Buch­hand­lung, in der ich einen kleinen Augen­blick länger blieb als eigent­lich geplant. Die enga­gierte Buch­händ­lerin drückte mir mit einem Strahlen im Gesicht ein Buch in die Hand und empfahl voller Begeis­te­rung: “Das müssen Sie lesen, es hinter­lässt ein so schönes Gefühl. Ein beson­deres kleines Buch…”. Auf dem Cover sind ein junger Esel und ein Herr mit einem Regen­schirm abgebildet.
Pawlowa – oder Wie man eine Eselin um die halbe Welt schmug­gelt von Brian Sewell.

Und siehe da – wie es Bücher so  oft an sich haben, öffnete auch die Lektüre dieses Buches eine Tür in eine kleine, ganz freund­liche Welt….

Esel – Buchtipps für Eselfreunde und die, die es werden wollen

Esel – Rendez­vous mit wunder­baren Geschöpfen

Brian Sewell war ein renom­mierter briti­scher Kunst­kri­tiker, Kolum­nist und Beob­achter des kleinen Moments. Er hat die Geschichte über Mister B, der auf einer Reise mit einem Fern­seh­team nach Paki­stan kurzer­hand alle Pläne über Bord wirft, seinem Herz folgt und ein kleines miss­han­deltes Esel­fohlen rettet, mit 83 Jahren kurz vor seinem Tode geschrieben.

Mr B , ein drah­tiger kleiner Mann von fünfzig Jahren mit weißem Haar, saß auf dem Rück­sitz eines großen weißen Land­rover, als er den Esel sah. Es war früher Abend, und der dichte Feier­abend­ver­kehr in Peshawar bewegte sich nur im Schne­cken­tempo vorwärts – was auch gut war, denn Mr B öffnete plötz­lich die Tür, sprang auf die Straße und verschwand ohne ein Wort zwischen den Karren und Liefer­wagen, den Bussen und Motor­rä­dern. (…) Als Dominic Mr B einge­holt hatte, stand dieser neben einem kleinen Esel, hatte den Arm um dessen Hals gelegt und tupfte mit seinem Taschen­tuch das Blut von vier tiefen Wunden im Rücken des Tieres. (…) ‘Was sollen wir den Leuten sagen, wenn wir wieder in London sind?’ fragte der Regis­seur (…) ‘Die Wahr­heit: dass ich eine kleine Eselin gefunden habe und mit ihr zu Fuß nach Hause gehe.’ (…)”

So beginnt die Geschichte über die Rettung der kleinen Eselin Pawlowa.
Tier­freund Sewell selbst hat, wie er in einem Inter­view erzählt, eine ähnliche Situa­tion erlebt, jedoch nicht gehan­delt. Die kleine erlebte Szene ging ihm wohl nicht aus dem Kopf und so schrieb er sie auf, wie sie sich hätte abspielen sollen. Dieses Buch über Hilfs­be­reit­schaft, Freund­schaft und Vertrauen hat mein Herz erwärmt, wunder­volle Bilder in meinem Kopf entstehen lassen und die Begeg­nung mit der kleinen Eselin Pawlowa hat mich dazu bewogen, mich mit den sympa­thi­schen Lang­ohren noch einmal genauer zu befassen…

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

Des Esels Weg – Ricardas kleine Farm

Ich habe mich mit Ricarda von Holck von Des Esels Weg  nord­west­lich von Hamburg in Schleswig Holstein verabredet.

Gespannt biege ich mit meinem Auto auf den Hof der Esel-Lieb­ha­berin. Und was für ein freund­li­cher Empfang! Die drei Hunde Trasto, Oswald und Hubert umwu­seln mich freund­lich zur Begrü­ßung, eine bunte Hühner­schar gackert munter vor sich hin und am Zaun formiert sich neugierig die kleine Esel­herde. Mit aufge­stellten Ohren begut­achten sie mich, ein typi­sches I‑AH erklingt.

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

Esel – Charak­ter­köpfe mit Herz

Ricarda hält seit 20 Jahren Großesel und hat, gemeinsam mit ihrem Mann Nicolas, seit 2017 die kleine Esel­farm in Horst bei Elms­horn. Sie bietet Esel­wan­de­rungen durch die umlie­gende Natur an. Manche Besu­cher kommen auch einfach nur, um mit den Grau­tieren ein wenig Zeit zu verbringen.
Bereits als Kind war Ricarda ganz vernarrt in Esel, hat alles rund um die Grau­tiere gesam­melt und ihre Fach­bü­cher hoch und runter studiert.
Sie stellt mir ihre Esel vor. Da ist Gaston, ein Poitou-Mix aus Frank­reich. Typisch für die Rasse ist das lange zotte­lige Fell. Ganz ruhig streckt Gaston mir seine weiche Nase entgegen. “Die Esel lieben es, gekrauelt zu werden. Beson­ders mögen sie es in den großen Ohren und am Popo”, lacht Ricarda und strei­chelt ihrem Kata­la­ni­schen-Riesen­esel-Mix Valentin die langen Lauscher. Der hübsche dunkle Esel mit der hellen Nase senkt seinen Kopf und lässt die Unter­lippe hängen – der Inbe­griff eines entspannten Tieres.

Edelwanderungen – Zeit zu endschleunigen

Gaston ist ein rich­tiges Kuschel­tier. Aufgrund der Hitze wurde sein Bauch­fell im Sommer etwas geschoren.

Esel lieben es, in den Ohren gekrauelt zu werden

Hmm… Esel Valentin liebt Ohrenmassagen.

Etwas zurück­hal­tender nähert sich ein großer weißer Esel mit freund­li­chem Blick. “Das ist Willi, ein American Mammoth Donkey”, erzählt mir Ricarda.  Ein netter Geselle mit unend­lich sanften, gütigen Augen. Doch wer knab­bert an meiner Jacke? “Das ist mein neuester Esel”, schmun­zelt Ricarda, “Hugo ist ein Haus­esel und ein biss­chen frech.” Hugo ist der klas­si­sche graue Esel mit dem typi­schen dunklen Fell-Kreuz auf dem Rücken, dem Aalstrich. “Esel brau­chen unbe­dingt sozialen Kontakt zu ihren Esel­ka­me­raden. Sie betreiben Fell­pflege, spielen, sind einfach beiein­ander”, so Ricarda weiter.

Esel – freundlich, würdevoll und klug

In Willis gütigen Augen kann man versinken…

Esel - warum sie uns helfen können, die Welt mit anderen Augen zu sehen...

Esel oder Die Sehn­sucht nach Entschleunigung

Wir stehen inmitten der Esel, strei­cheln und kraulen die großen Tiere. Es ist ein hapti­sches Vergnügen, mit den Fingern durch das dichte Fell zu fahren. Der warme Atem, der aus den Nüstern strömt, entspannt mich. Schnell spüre ich, was an diesen Tieren so beson­ders ist. Ich denke an Mr B und seine Fürsorg­lich­keit gegen­über der kleinen Eselin in meinem Buch.

Esel gelten als stur. Sind sie es? “Ich würde eher sagen, Esel haben eigene Ideen. Und sie brau­chen manchmal Zeit, um sich ihre Umge­bung anzu­schauen. Haben sie Vertrauen, sind sie sehr lauf­freudig, und es macht Spaß, mit ihnen spazieren zu gehen.” erklärt Ricarda mir.
“Eigent­lich wurden Esel als Arbeits­tiere genutzt, haben den Menschen die schwersten Arbeiten abge­nommen. In manchen Ländern werden sie nach wie vor in vielen Berei­chen einge­setzt. Wären sie dumm und stör­risch, wie so oft behauptet, wäre das wohl kaum möglich”, ergänzt sie. “Eher sind sie zu gutmütig und werden deshalb oft ausge­nutzt und zu schwer belastet.”
Jemand hat einmal gesagt: “Der Esel ist nicht stur. Er gibt dir nur die Zeit, über deine Fehler nachzudenken.”

Esel - warum sie uns helfen können, die Welt mit anderen Augen zu sehen...

Esel - warum sie uns helfen können, die Welt mit anderen Augen zu sehen...

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

Beste Freunde: Der alte Gaston und der junge Haus­esel Hugo.

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

Gegen­sei­tige Fell­pflege gehört unbe­dingt auf die Tagesordnung.

Esel sind vorsich­tige Tiere.  Sie über­legen genau, wohin sie den nächsten Schritt setzen und wann der rich­tige Zeit­punkt ist. Geduld ist gefragt und Ruhe.  Das tut doch eigent­lich ganz gut, wenn die Welt um uns herum laut ist. Einfach mal stehen­bleiben, prüfen… eine Haltung, von der wir lernen können. Manches muss erst mit Bedacht betrachtet werden, bevor man den nächsten Schritt tut – sonst könnte man sich das Genick brechen.

Hab Geduld in allen Dingen, vor allem aber mit dir selbst.”
Franz von Sales (Bischof, 1567 – 1622)

Des Esels Weg – Ricarda von Holck bietet Edelwanderungen an

Ricarda und ich gehen ein Stück mit Esel Valentin spazieren. Bei einem Spazier­gang mit Esel fällt leicht, was sonst manchmal schwer fällt: einfach im Moment zu sein. Mit all seiner Kraft und Wärme ist so ein Esel sehr präsent. Die Land­schaft umfängt uns und der Rhythmus der kleinen harten Hufe ist unser Sound­track. Genüss­lich rupft Valentin ein paar Blätter von einem Strauch. Alle Esel­rassen stammen vom Afri­ka­ni­schen Wild­esel ab und  kommen mit karger Nahrung aus. Sie nehmen nur, was sie brauchen.
Wieviel besser würde es der Umwelt gehen, würden wir es auch so halten?

Des Esels Weg – Ricarda von Holck bietet Edelwanderungen an

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

Zusammen isst man weniger allein.

ESEL – ein Tier, unzäh­lige Geschichten

Zurück im Gehege, versorgt Ricarda ihre Esel mit duftendem Heu. Die Esels­ohren signa­li­sieren Freude und die kleine Kara­wane trottet hinter Ricarda zur Futterkrippe.
So wie Hugo – der kleine Graue – sah gewiss der Esel aus, der damals im Stall zu Betlehem neben dem Jesus­kind gestanden hat. Sicher war es auch so eine Eselin mit einem Fohlen, auf dem Jesus – so steht es im Matthä­us­evan­ge­lium – in Jeru­salem einge­zogen ist. Kein feuriges Streit­ross – eine Eselin.

Es gibt so viele Märchen, Geschichten und Lieder, in denen Esel eine beson­dere Rolle spielen. Da wäre z.B. der alte Esel aus dem Märchen “Die Bremer Stadt­mu­si­kanten”, der den weisen Satz “Etwas Besseres als den Tod finden wir überall.” gesagt hat.
Und Dapple, der Esel, mit dem Sancho Panza treu seinem Herren Don Quijto in Miguel Cervantes Roman zur Seite steht.
Es ist wohl die Weis­heit der Grau­tiere, deren Freund­lich­keit, Beson­nen­heit und Beschei­den­heit, die sie zu stillen Helden der Geschichte gemacht hat.

Der typische Aalstrich auf dem Rücken eines Hausesels

Der für den Haus­esel typi­sche Aalstrich, bei dem sich ein Rück­grat­strich mit einem Schul­ter­strich kreuzt.

Des Esels Weg – die kleine Farm von Ricarda Holck

Die großen Ohren sind des Esels wich­tigstes Sinnes­organ, denn er muss Gefahren recht­zeitig hören. Alle Esel­rassen stammen vom Wild­esel ab, der in den Stein­wüsten Nord­afrikas zu Hause war. Auf dem stei­nigen Geröll­boden wären über­eilte Flucht­ma­növer lebens­ge­fähr­lich gewesen.

Der Umgang mit Tieren erdet uns

Während die Esel­herde zufrieden ihr Heu vertilgt, statten wir Ricardas Hühnern noch einen Besuch ab. Wunder­schöne Rassen tummeln sich bei ihr, und jedes Huhn hat einen Namen. Ein kleiner Jung­hahn hüpft auf Ricardas Hand und macht es sich dort bequem. “Ich liebe es, meine Hühner­schar zu beob­achten. Es ist für mich so entspan­nend, wie übers Meer zu schauen”, schwärmt Ricarda. Mir fallen die Worte von Hermann Hesse ein:

Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.”

Ich glaube, Ricardas Herz ist voller Liebe für ihre Tiere. Deren Wohl­be­finden ist ihr das Wich­tigste, und sie freut sich über Menschen, die sie besu­chen und ein ernst­haftes Inter­esse an ihren Tieren haben. Gerne lässt sie Gäste teil­haben an dem Glück, mit Eseln Zeit zu verbringen. Ein Spazier­gang mit Eseln ist ein beson­deres Erlebnis und die einzig­ar­tige Atmo­sphäre klingt lange nach.

(…) Inmitten von Eseln vergeht die Zeit lang­samer. In ihrer Gesell­schaft geschieht alles ruhig und metho­disch. Es fällt schwer, ihren arglosen Blick zu vergessen, dem die Hektik der Welt fremd ist. Er strahlt Stille aus, verbreitet Stille. Die Gedanken nehmen ihren Lauf, man träumt, versetzt sich an einen anderen Ort und gleich­zeitig bleibt man unge­heuer präsent. (…)”
(aus “Die Weis­heit der Esel” von Andy Merrifield)

Des Esels Weg – die kleine Farm von Ricarda Holck

Des Esels Weg – die kleine Farm von Ricarda Holck

Ricardas bunte Hühner­schar: Hahn Dodo (Rasse: Deut­sches Lachs­huhn) ist ein lustiger, toll­pat­schiger Char­meur und der Chef im Gehege. Henne Waltraud ist ein “wild­far­benes, großes Seiden­huhn mit Bart”.

Des Esels Weg – die kleine Farm von Ricarda Holck

Des Esels Weg – die kleine Farm von Ricarda Holck

Barn­evelder Henne Auguste und Henne Masha, ein Pawlows­kaja-Huhn in gold-schwarzgetupft

Des Esels Weg – die kleine Farm von Ricarda Holck

Oswald ist ein Petit Baset Griffon Vendéen, ein fran­zö­si­scher Jagd­hund mit herr­li­chen Schlappohren.

Kontakt:

Wer Ricarda und ihre Esel besu­chen möchte, kann über ihre Home­page eine Mail schreiben und einen Termin mit ihr verein­baren. Ihr Angebot finden Sie eben­falls auf ihrer Homepage.

Des Esels Weg
Ricarda von Holck
Doven­mühlen 5
25358 Horst (Holstein)
www.eselweg.de

Eselwanderungen – Zeit zu endschleunigen

Über ganz Deutsch­land und Europa verteilt gibt es ähnliche Ange­bote für Esel­wan­de­rungen, so dass Sie sicher auch in Ihrer Nähe ein Angebot finden können. Ange­bote für Wander­reisen mit Eseln finden Sie eben­falls im Internet.
Hier nur einige Beispiele:

Ein inter­es­santes Video zur Geschichte der Esel finden Sie hier.

Esel – Buchtipps für Eselfreunde und die, die es werden wollen

Buch-Empfeh­lungen:

 

Pawlowa oder Wie man eine Eselin um die halbe Welt schmug­gelt von Brian Sewell, Insel Verlag.

Esel – Buchtipps für Eselfreunde und die, die es werden wollenWie zu Beginn meines Textes bereits beschrieben, ist dieses Buch für mich eine echte Entdeckung!
Die Reise von Mr B und seiner Eselin steckt voller wunder­barer Augen­blicke und Begeg­nungen. Die beiden reisen durch Länder des Mitt­leren Ostens und Mr B, ein Experte für antike Geschichte, lässt uns – und Pawlowa – an seinem Wissen teilhaben.
Intel­li­gent und mit viel Witz und Ironie beschreibt Sewell die Reise des unge­wöhn­li­chen Paares von Paki­stan nach England. Was wären sie ohne hilfs­be­reite Menschen – mögen sie auch noch so schräg sein? Das Buch spornt an, auch einmal beherzt zu handeln, so wie alle Charak­tere Sewells.
Bezau­bernd sind auch die Illus­tra­tionen von Sally Ann Lassen (siehe unten), die mir während der Lektüre immer wieder ein Schmun­zeln ins Gesicht gezau­bert haben.

Esel – Buchtipps für Eselfreunde und die, die es werden wollen

 

Die Weis­heiten der Esel – Ruhe finden in einer chao­ti­schen Welt von Andy Merri­field, Nymphen­burger Verlag.

Andy Merri­fields Reise­be­richt ist laut The Times “ein Klas­siker der Entschleunigungsliteratur”.
Wochen­lang wandert Merrie­field mit Esel Gribouille durch die Auvergne, einer bergigen Land­schaft im Zentrum Frank­reichs. Wunder­schöne Natur, Einsam­keit, Begeg­nungen und Erin­ne­rungen begleiten die beiden Wanderer. Sie führen sich gegen­seitig durch unweg­sames Gelände und ihre Bezie­hung basiert auf Vertrauen und Geduld zwischen Mensch und Tier.

Es ist eine Expe­di­tion ins Innerste. Der sanft­mü­tige Esel Gribouille entlockt Merrie­field einfach nur durch seine Präsenz tiefe Einsichten, philo­so­phi­sche Gedanken und Reflek­tionen. Gespickt ist die Erzäh­lung mit Passagen der Welt­li­te­ratur, in der Esel oft eine beson­dere Rolle spielen.
Ich habe mich gerne mit auf die Reise voll kost­barer Augen­blicke nehmen lassen. Sind es doch die kleinen Momente, die unser Leben so wert­voll machen. Das Buch ist eine Anre­gung, genau hinzuschauen.

” (…) Die Hektik des modernen Lebens über­wäl­tigt uns und lähmt unsere Fähig­keit, zu beob­achten, zu lauschen, einen Schritt zurück­zu­treten, zu staunen, den Blick nach innen zu richten. (…)”

Esel – Buchtipps für Eselfreunde und die, die es werden wollen

Esel – Ein Portrait von Jutta Person, Matthes & Seitz Berlin.

Das hübsche Büch­lein aus der Natur­kunden-Reihe von Matthes & Seitz erzählt die Kultur- und Natur­ge­schichte des Esels. Über die Rolle des Esels im Chris­tentum, in der Lite­ratur, in der Kunst und der Geschichte gibt es tatsäch­lich viel zu berichten. Jutta Person tut dies auf unter­halt­same Weise. Zahl­reiche Abbil­dungen illus­trieren die Rollen, die der Esel im Laufe der Zeit einge­nommen hat. Am Ende des Buches porträ­tiert Jutta Person noch die wich­tigsten Eselrassen.

Ein nettes Buch für alle, die mehr über Esel wissen möchten – und ein wunder­schönes zugleich. Das Buch ist hoch­wertig gedruckt, faden­ge­heftet und mit Fron­ti­spiz (Verzie­rung eines Buch­ti­tel­blattes) sowie farbigem Kopf­schnitt versehen. Ein kleines Schmuck­stück also, das durch weitere span­nenden Titel ergänzt werden kann (z.B. über Hirsche, Elefanten, Käfer, Schne­cken, Krähen, etc.)

Esel – Buchtipps für Eselfreunde und die, die es werden wollen

Mein Esel Benjamin von Hans Zimmer mit Foto­gra­fien von Lennart Osbeck, Fischer Sauer­länder Verlag.

Esel: Buchtipp "Mein Esel Benjamin"Ein echter Kinder­buch­klas­siker von 1968! Ich habe das Bilder­buch, in dem die kleine Susi eine wunder­bare Zeit auf einer kleinen Mittel­meer­insel mit dem knuf­figen Esel Benjamin verbringt, geliebt. Wie bestimmt viele von Ihnen, oder?
Ein wunder­schönes Kinder­buch über Freund­schaft und die respekt­volle Liebe zu einem Tier mit atmo­sphä­ri­schen Schwarz-Weiß-Fotografien.
Wer ein Geschenk oder Mitbringsel für ein Kind (ab 4 Jahre) sucht, sollte unbe­dingt mal einen Blick in dieses Buch werfen (Weih­nachten rückt ja näher…).

Esel - von Charakterköpfen mit Charme, Eselwanderungen und gutem Lesestoff

Ricarda von Holck liebt die Arbeit mit ihren Eseln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Käsekuchen mit Beeren und Blüten

Käse­ku­chen mit Beeren und Blüten

Googelt man Käse­ku­chen, stößt man auf unzäh­lige Rezepte für den “besten Käse­ku­chen”, den “aller­besten”, den “welt­besten” oder gar den “weltbesten Käse­ku­chen ever”. Fest steht auf alle Fälle: ein guter Käse­ku­chen gehört in jede Rezept­samm­lung. Und das gilt übri­gens welt­weit, denn Käse­ku­chen ist vieler­orts beliebt. Denken wir nur an den New York Cheesecake, der mit Frisch­käse auf einem Keks­krü­mel­boden geba­cken wird oder an Japani­schen Käse­ku­chen, der eher wie ein Soufflé anmutet.
Schon die alten Römer wussten einen Käse­ku­chen aus Sauer­rahm und Quark offenbar zu schätzen – wie man aus einem 150 Jahre v. Chr. verfassten Buch in latei­ni­scher Schrift  des Feld­herrn und Schrift­stel­lers  Marcus Porcius Cato dem Älteren weiß.
Aller­dings versteht bei Käse­ku­chen so mancher keinen Spaß. Ich übri­gens auch nicht, denn ist er zu fest oder zu trocken, stellt sich eben nicht dieses beson­dere Glücks­ge­fühl beim Verzehr ein.

Ich möchte Ihnen heute mein neues Lieb­lings-Käse­ku­chen­re­zept zeigen, an dem ich für die Kaffee­tafel zur Konfir­ma­tion meiner Tochter getüf­telt habe. Leicht, zart und cremig sollte er schme­cken – und natür­lich hübsch aussehen. Deshalb habe ich meinen Käse­ku­chen nach dem Backen und Abkühlen mit einem leuch­tenden Mix aus frischen Beeren gekrönt und mit den zarten, essbaren Blüten der Cosmea garniert. Es sind doch oft die kleinen Details, die dafür sorgen, dass eine Speise beson­ders verlo­ckend aussieht. Essbare Blüten eignen sich immer hervor­ra­gend, um einen Kuchen oder eine Torte nicht nur zum Gaumen­schmaus, sondern auch zum Augen­schmaus zu machen.

Beeren­stark

Brom­beeren, Blau- und Himbeeren werden bis in den Oktober hinein geerntet und schme­cken natür­lich frisch auf dem Käse­ku­chen am besten. Aber zu anderen Zeiten helfen natür­lich auch tief­ge­fro­rene Früchte. Und auch Cosmea erfreuen uns bis in den Oktober mit ihren wogenden Blüten­köpfen. Ist auch ihre Zeit vorbei, nehme ich gerne die Blätter der Minze oder der Zitronenmelisse.

Käsekuchen mit Beeren und Blüten – ein Lieblingsrezept

Es ist immer Zeit für Kuchen

Gerade jetzt im begin­nenden Herbst gibt es doch nichts Gemüt­li­cheres, als sich mit einem köst­li­chen Stück Kuchen und einer duftenden Tasse Kaffee den Nach­mittag zu versüßen. Es muss nicht immer ein fest­li­cher Anlass sein – Kuchen geht immer!
Den Käse­ku­chen kann man auch gut halbieren und die eine Hälfte erst einmal einfrieren. Ich finde es immer so traurig, wenn mir Leute erzählen, sie seien nur zu zweit, und da würde es sich nicht lohnen, einen Kuchen zu backen. Nein! Es lohnt sich immer, einen Kuchen zu backen. Denn so ein Kuchen ist doch ein Stück Lebensart, oder?

Kein Genuss ist vorüber­ge­hend; denn der Eindruck, den er zurück­lässt, ist bleibend.”
                     (Johann Wolf­gang von Goethe, 1749 – 1832)

Käsekuchen mit Beeren und Blüten – ein Lieblingsrezept

Die hand­ge­ar­bei­tete Torten­platte stammt von der Kera­mi­kerin Tina Kami.

Lieb­lings-Käse­ku­chen

Zutaten für den Mürbeteig:
  • 125 g Butter
  • 60 g Zucker
  • 1 Eigelb
  • 250 g Mehl
  • 1 Prise Salz
Zutaten für die Füllung:
  • 500 g Magerquark
  • 100 g Schmand
  • 120 g Zucker
  • 2 Eier
  • 1 Päck­chen Bourbon-Vanillepuddingpulver
  • 100 ml Öl (ich verwende gerne Butteröl zum Backen)
  • 200 ml Milch
Außerdem:
  • ca. 500 g gemischte Beeren (z.B. Brom­beeren, Himbeeren, Heidel­beeren, Johannisbeeren)
  • 1 Päck­chen roten Tortenguss
  • 250 ml roten Saft (z.B. schwarze Johannisbeere)
  • 1 EL Zucker
  • einige essbare Blüten 
Zube­rei­tung:

Alle Zutaten für den Mürbe­teig zu einem glatten Teig verkneten und in Folie gewi­ckelt ca. 1 Stunde im Kühl­schrank ruhen lassen.
Den Back­ofen auf 175° Umluft vorheizen. 
Für die Füllung den Quark,  Schmand, Zucker und Eier verrühren. Das Pudding­pulver mit dem Schnee­besen einrühren und nach und nach das Öl und die Milch hinzufügen.
Eine Spring­form fetten und mit dem Mürbe­teig auskleiden. Ich achte dabei immer darauf, dass der Teig in der Kante nicht so dick liegt. Sonst wird der Kuchen­rand leicht zu wuchtig.
Die Quark­masse einfüllen und den Käse­ku­chen für ca. 40–45 Minuten backen.
Auf einem Kuchen­gitter auskühlen lassen.

Die Beeren waschen, gut trocknen lassen und auf den Käse­ku­chen häufen, so dass ein kleiner Beeren­hügel entsteht, der zum Rand hin locker ausläuft. 
Den Torten­guss nach Packungs­an­lei­tung mit rotem Saft und nur einem Esslöffel Zucker anrühren und über den Beeren verteilen. Abkühlen lassen.

Abschlie­ßend den Käse­ku­chen mit essbaren Blüten oder Blät­tern verzieren. 

Lieblingsrezept: Käsekuchen mit Beeren

Käsekuchen mit Beeren und Blüten

Lieblingsrezept: Käsekuchen mit Beeren

Cosmeen – zarte Garnitur für Käsekuchen mit Beeren

Mehr süße Klas­siker für die Rezeptsammlung:

 

 

 

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Septem­ber­leuchten: Blumen­kränze selbst binden

Septem­ber­morgen

Im Nebel ruhet noch die Welt.
Noch träumen Wald und Wiesen.
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbst­kräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.

Eduard Mörike (1804 – 1875)

Lassen Sie uns einmal schwärmen! Von diesem Monat mit seinen pracht­vollen Farben. Wie herr­lich alles leuchtet unter den Strahlen der Herbst­sonne. Der Duft von Früchten, Kräu­tern und feuchter Erde würzt die Luft. Auf den Gemü­se­beeten glühen Tomaten, Mangold und Kürbisse zwischen den Blät­tern. Der Blick schweift über üppig behängte Apfel- und Pflau­men­bäume. Über Blumen, leicht vom Wind gewiegt. Über ein Farben­meer aus Grün und Gelb, Dunkelrot und Violett…
Es ist das melan­cho­lisch wunder­schöne Licht der tiefer stehenden Sonne, das die Welt um uns herum mit einem goldenen Schein übergießt.
Dieses inten­sive Spiel von Licht und Farben ist so inspi­rie­rend. Ich wollte es einfangen und habe Blumen­kränze gebunden. Blumen­kränze, so bunt wie das Leben. Und wie ein exoti­scher Vogel seinen Feder­schweif, tragen manche Kränze flat­ternde, feder­leichte Seidenschleifen.

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Trockenblumen – zum Kranz gebunden

Blumen für die Seele

Die Blüten für meine Blumen­kränze habe ich fast alle auf dem Wochen­markt gekauft. Gräser und Brom­beer­zweige wachsen am Wegesrand.
Stroh­blumen, Skabiose, Distel, Klee, Jungfer im Grünen und Arti­scho­cken­blüten lassen sich wunderbar trocknen und zum Kranz binden. Ich habe alles zum Trocknen im dunklen Keller aufge­hängt. Sogar einige Korn­blumen haben dabei ihre Farbe behalten. Die kuge­lige gelbe Craspedia, die Erika mit ihren kleinen Blüten­glöck­chen und das fedrige Miscan­thus (China­schilf) kann man direkt verar­beiten. All diese Blumen sind getrocknet ebenso schön wie frisch.

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Trockenblumen für Septemberkränze

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Rund­herum kleine Schönheiten

Ich habe dünne, goldene Metall­reifen in verschie­denen Größen und Gold­draht (gibt es z.B. im Garten­center oder beim Floristen) für meine Kränze gewählt. Beschich­tete Metall­reifen ermög­li­chen das Binden von asym­me­tri­schen Kränzen, bei denen ein Teil des Reifs noch sichtbar ist. Die Stiele der Blumen und Gräser werden auf ca. 2 – 3 cm gekürzt, dann Stück für Stück an den Ring gelegt und mit Draht fest­ge­wi­ckelt, sodass die Blüten den Draht stets überdecken.
Es macht Spaß, die Blumen und Gräser rund um den Reif in eine hübsche Anord­nung zu bringen und so fanta­sie­volle Blumen­kränze zu kreieren.

Blumenkränze binden – eine Inspiration

Anleitung zum Binden leuchtender Herbstkränze

Anleitung zum Binden leuchtender Herbstkränze

Anleitung zum Binden leuchtender Herbstkränze

Auch Zier­äpfel und unreife Brom­beeren fügen sich hübsch in einen Kranz aus Trockenblumen.

Trockenblumen für Septemberkränze

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Blumenkränze mit Seidenschleifen – ein DIY

Flat­ter­hafte Akzente

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachenDie langen zarten Seiden­schleifen setzen ganz beson­dere Akzente bei Kränzen, die im Innen­raum hängen. Hübsch ist z.B. ein Haken an der Wand, an dem stets ein jahres­zeit­li­cher Kranz hängt.
Die Seide habe ich selber mit Textil­farbe (gibt es in der Drogerie, im Krea­tiv­markt)  im Topf gefärbt und bin begeis­tert von dem bril­lanten Ergebnis. Meine Wahl: Mais-Gelb und Efeu-Grün (Textil­farbe expert von Simplicol). Beide Farben habe ich mit etwas weniger Wasser als ange­geben  angerührt.
Seide bekommen Sie im Stoff­ge­schäft vom Meter oder im Krea­tiv­markt z.B. als Schal für Seiden­ma­lerei (z.B. hier). Ich habe mich für Schals (45 x 140 cm) entschieden.

Die Roll­säume der langen Seiten des Schals habe ich nach dem Trocknen und Bügeln mit einer Zick­zack­schere, die kurzen Seiten mit einer Stoff­schere gerade abge­schnitten – so fällt die Seide schöner.
Die lange Schleife kann an verschie­denen Stellen des Kranzes gebunden werden – einfach mal auspro­bieren, was am schönsten aussieht. Viel­leicht haben Sie auch noch einen hübschen Deko­vogel, den Sie an den Blumen­kranz klemmen könnten?

Blumenkränze mit Seidenschleifen – ein DIY

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Gräser vom Weges­rand, Brom­beeren und Zier­äpfel muten herbst­lich an.

Blumen­kränze – endlos schön

Es ist so inspi­rie­rend, mit den Schätzen der Natur zu arbeiten, sie zu etwas Neuem zusam­men­zu­fügen. Ich kann die Zeit dabei vergessen und die Gedanken streifen einfach so dahin… Ich habe jetzt mit Blumen gear­beitet, die man recht einfach und schnell trocknen oder sogar direkt verar­beiten kann.
Aber ich habe Lust bekommen, mich auch mal an Blumen zu wagen, die viel­leicht einen ganz anderen eigenen Charme entwi­ckeln, wenn sie getrocknet sind. Jede Phase der Blüte hat etwas Beson­deres. Jedes Stadium in der Entwick­lung hat seinen Sinn – eine kleine Lebens­weis­heit, die beim Beob­achten von Blumen sichtbar wird.  Manche Blüten sind gerade in ihrer viel­leicht morbiden Schön­heit faszi­nie­rend.  Dazu erscheint jetzt im September ein sehr schönes Buch (siehe unten).

Und ich merke: alles Krea­tive ist immer auch der Einstieg in etwas Neues, neue Felder eröffnen sich, der Blick weitet sich und Inter­esse wird geweckt… Ich hoffe, ich kann Sie mit meiner Lust am krea­tiven Schaffen ein wenig anstecken!

Blumenkranz aus Erika, Klee und Papmpasgras

Blumenkranz aus Erika, Klee und Papmpasgras

Ein Kranz aus Erika, Klee, Distel und Miscan­thus (China­schilf).

Septemberleuchten – Blumenkränze selbermachen

Meine Buch-Tipps:

Frisch erscheint jetzt im September das Buch “Trocken­blumen” von Blumen­künst­lerin Bex Partridge.Blumenkränze – ein Buchtipp Viele Tipps zur Ernte und zum Trocknen der Pflanzen regen uns an, wunder­schöne Arran­ge­ments zu erstellen, die uns lange erfreuen können – viel­leicht eine kleine Ewigkeit.
Ihre Liebe zur Natur und zu Blumen hat die Autorin zu krea­tiven Ideen und Anlei­tungen inspi­riert, mit denen wir uns die Natur als Blüten-Mobilé, Gesteck oder Kranz ins Haus holen können. Manchmal ein biss­chen wild, manchmal ganz zart – immer wundervoll.
Es ist ein Buch für alle, die Blumen lieben, die die Schön­heit getrock­neter Blüten entde­cken  und damit ihre Geschichte weiter erzählen möchten.

Trocken­blumen” von Bex Partridge, Haupt Verlag, 160 Seiten, gebunden, ca. 26 Euro.

Auch ein Besuch auf der Home­page der Blumen­künst­lerin lohnt sich: www.botanicaltales.com

 

Stoffe färben mit Natur­ma­te­ria­lien? Tolle Eindrücke, Tipps und Anlei­tungen bekommen wir von der Englän­derin Babs Behan. Stoffe färben mit Naturfarben - ein BuchtippIn ihrem Buch “Natur­farben” zeigt sie uns, wie wir mit Blät­tern, Blüten, Wurzeln, Früchten und Samen, aus Holz und Rinde, Pilzen und Flechten  Stoffe ganz natür­lich färben und bedru­cken können.
Babs Behan ist Grün­derin der kunst­hand­werk­li­chen Manu­faktur Bota­nical Inks in Bristol, in der sie Stoffe, Garne und Papier auf natür­liche Weise färbt. Es ist span­nend zu sehen, wie man ohne aufwän­dige Hilfs­mittel auch selber zu Hause mit Natur­ma­te­ria­lien Texti­lien färben kann. Eine wunder­bare  Möglich­keit der krea­tiven Gestal­tung und eine schöne Art, Schleifen – z.B.. für Blumen­kränze – zu gestalten, finde ich.

Natur­farben” von Babs Behan, AT Verlag, 192 Seiten, broschiertes Buch, ca. 25 Euro.

Home­page der Autorin: www.botanicalinks.com

Trockenblumen – zum Kranz gebunden

Septem­ber­re­zepte:

Feiern wir doch den September mit

 

 

 

 

 

Streifen- frisch aufgetragen

Streifen – frisch aufgetragen

Wer kennt das nicht: ein Haus oder eine Wohnung  ist nie fertig. Immer wieder hat man Ideen für Verän­de­rungen. Immer wieder fallen einem kleine Acces­soires ein, mit denen man seine Umge­bung noch schöner oder einfach mal anders gestalten könnte. Wand­farben ändern sich, Möbel werden ausge­tauscht, ein neues Bild kommt hinzu. Viel­leicht wagt man sich an eine beson­dere Tapete… Expe­ri­men­tier­freude und auch Fehler gehören dazu. Unser Inte­rieur wandelt sich mit uns, und genau das ist doch eigent­lich gerade so spannend.

Die besten Inspi­ra­tionen finde ich, wenn ich einfach so herum­streife, beob­achte, den Blick flanieren lasse, Bücher wälze. So wird Begeis­te­rung geweckt, Ideen entstehen und nehmen Gestalt an.
Zuletzt bin ich immer wieder an einem der wohl belieb­testen Muster hängen geblieben: Streifen! 

Altes Leinen mit Streifen bemalt. Ein DIY.

Kleine Streif­züge

Überall tauchen sie auf. In der Natur, in der Mode, als Schatten an der Wand. Meine Blicke sammeln Streifen. Ein frisch gepflügter Acker, der Schatten eines Garten­tores, das Gefieder eines Vogels, die Blätter einer Pflanze, der wunder­schöne Rock meiner Schwä­gerin, der in schwarzen und weißen Streifen um ihre Beine schwingt.
Streifen sind so beson­ders – wir können uns ihrer Wirkung nicht entziehen. Das Auge wandert die Linien entlang – sie ziehen das Inter­esse auf sich.

Kissen aus antikem Leinen.

Streifen im Interieur 

Streifen können einem Raum Charakter verleihen. Schon ein Kissen, ein Tisch­läufer, ein Teppich oder gar ein gestreifter Krug mit Blumen können einen span­nenden Akzent setzen.  Streifen – mit einer gewissen Unbe­küm­mert­heit einge­setzt – sind sehr anpas­sungs­fähig. Sie können klas­sisch, formell, sympa­thisch verspielt oder nost­al­gisch anmuten. Lässig gezogen wirken Streifen rustikal und eigen­sinnig. Auch das mag ich sehr.

Interior: Streifenwand selber machen

Interior: Streifenwand selber machen

Lini­en­füh­rung

Ich möchte Ihnen zwei Möglich­keiten zeigen, wie Sie mit Streifen ganz einfach gestalten können.
Zum einen habe ich exakte Streifen an die Wände eines kleinen Gäste-WCs gemalt und so aus diesem winzigen Raum einen zwar immer noch winzigen, aber beson­deren Raum geschaffen. Gerade für  einen solchen kleinen Raum eignen sich aufge­malte Streifen sehr gut, da der Aufwand  über­schaubar, aber die Wirkung umso eindrucks­voller ist.

Streifen - frisch aufgetragen

Zum anderen habe ich alte fran­zö­si­sche Getrei­de­säcke aus grobem hand­ge­webtem Natur­leinen mit schwarzer Textil­farbe in gestreifte Tisch­läufer und Kissen verwan­delt. Die grafi­sche Wirkung des Musters harmo­niert ganz wunderbar mit der Patina des geal­terten Leinens.

Streifen - frisch aufgetragen. Ein DIY.

Streifen – handgemalt

Das Strei­fen­muster haucht dem alten Leinen neues Leben ein, respek­tiert aber gleich­zeitig seine Geschichte. Flicken, Verfär­bungen und gestopfte Stellen im Stoff, die ich sehr char­mant finde, bleiben sichtbar.

Antikes französisches Leinen

Bevor man das Leinen bemalt, muss es unbe­dingt gewa­schen werden.
DIY: Antikes französisches Leinen bekommt ein Streifenkleid Ich habe mit dicken alten Pinseln und mit einem feinen Pinsel gear­beitet. Die Streifen auf dem Tisch­läufer sind frei Hand gemalt. Hierbei ist wichtig, dass man sich vorher eine grobe Anord­nung der Streifen auf dem Stoff­stück überlegt.
Ich habe die Farbe nicht immer deckend aufge­tragen, was ein schön rusti­kales Design ergibt.
Klebt man die Kanten der Streifen auf dem Stoff mit Maler­krepp ab, werden die Kanten der Streifen klarer. So habe ich es mit einer Kissen­hülle gemacht, die ich ganz einfach aus einem kleinen Leinen­sack genäht habe. Ist die Kissen­hülle bereits genäht, sollte man eine Pappe oder Ähnli­ches zwischen die beiden Stoff­schichten legen, da die Textil­farbe sonst durchdrückt.

Streifen - frisch aufgetragen

Wenn die Farbe getrocknet ist, muss sie, je nach Packungs­an­wei­sung, fixiert werden. Die meisten Farben lassen sich durch Bügeln fixieren. Danach ist der Stoff (je nach Textil­farbe) bei 40° oder sogar bei 60° waschbar.

Streifen - frisch aufgetragen. Ein DIY.

Ich habe auch Textil­farbe zum Sprühen auspro­biert. Mir liegen Pinsel aber mehr.

Licht­zauber

Ich finde den Kontrast der schwarzen Streifen auf dem Natur­leinen sehr schön. Schwarz und Weiß – Gegen­sätze , die im Mitein­ander schöner nicht sein könnten! Beson­ders mag ich das Licht­spiel, wenn die Sonnen­strahlen durchs Fenster auf den Tisch fallen und die Streifen mit tanzenden Licht- und Schat­ten­punkten auflösen.

Mate­rial:

Altes Leinen oder ähnliche Getrei­de­säcke, wie ich sie gefunden habe, bekommt man sehr gut auf Antik­märkten oder über eBay und etsy.
Textil­farbe gibt es im Bastel­ge­schäft oder in unter­schied­lich großen Mengen z.B. hier.

DIY: Streifen - frisch aufgetragen

Streifen - frisch aufgetragen

Streifen - frisch aufgetragen

Strei­fen­wand als Blickfang

Es muss nicht immer gleich eine Tapete sein. Ist die Wand­fläche nicht allzu groß, kann man ein Strei­fen­muster sehr schön mit Farbe auf die Wand bringen. Es ist leichter, als Sie viel­leicht denken.
In meinem Fall ist der Grundton der Wand und der Holz­ele­mente Weiß. Im unteren Drittel der Wand bis zu einer Zier­leiste sollen Block­streifen in einer Kontrast­farbe aufge­malt werden.
Ich habe mich für ein Blau mit einem hohen Schwarz­an­teil entschieden (“Oval Room Blue” von Farrow & Ball). Ich mag die tradi­tio­nelle Patina dieser Farbe. Sie passt ganz wunderbar zu unserem alten Haus und zu den honig­braunen Holzdielen.

Lebendig und nie langweilig 

Nachdem die Wand im Grundton gestri­chen und getrocknet ist, kann man beginnen, die Wand­fläche zu vermessen und mithilfe einer Wasser­waage in gleich­mä­ßige Block­streifen einzu­teilen. Einige Markie­rungs­punkte zur Orien­tie­rung helfen,  die Streifen  mit spezi­ellem “Maler-Gold­band” für exakte Linien abzu­ge­kleben. Anders als bei Maler­krepp unter­läuft die Farbe das Maler-Gold­band nicht. Bei sehr unebenen Wänden würde ich aller­dings empfehlen, die Kanten des Maler-Gold­bandes mit der Grund­farbe einmal über­zu­malen. So werden mögliche Lücken zwischen Wand und Klebe­band durch die Farbe geschlossen und die Farb­streifen werden schön gleichmäßig.
Man kann die Streifen je nach Breite mit der Rolle oder einem Pinsel strei­chen. Sofort nach dem zweiten Farb­auf­trag, wenn die Farbe noch feucht ist, wird das Maler-Gold­band wieder abge­löst. Sollten doch kleine Unre­gel­mä­ßig­keiten entstanden sein, können diese mit einem feinen Pinsel retu­schiert werden.
Abschlie­ßend habe ich die Zier­leiste und die Fußleiste noch in der Grund­farbe gestrichen.

Interior: Streifenwand selber machen

So schön und einfach

Das Expe­ri­ment hat mir viel Freude bereitet und ich finde das Ergebnis zauberhaft.
Ober­halb der Zier­leiste hängt nun eine kleine Spiegel-Samm­lung. Ein netter Effekt entsteht durch die vielen Spiegelungen..

Streifen in "Oval Room Blue" für ein Gäste-WC

Streifen in "Oval Room Blue" für ein Gäste-WC

Noch mehr Streifen:

Wunder­schöne Strei­fen­ta­peten, die in tradi­tio­nellen Druck­ver­fahren herge­stellt werden, sind natür­lich auch eine fantas­ti­sche Möglich­keit, Räumen, einzelnen Wänden, Nischen oder viel­leicht auch dem Inneren eines Vitri­nen­schrankes Flair zu verleihen. Hier dürfen wir natür­lich auch mal querdenken…

Streifentapete von Farrow & Ball

© Farrow & Ball “Block Print Stripe”.

Cromatic Stripes von Farrow & Ball

© Farrow & Ball “Chro­matic Stripe”. Die Streifen werden in einem tradi­tio­nellen Druck­ver­fahren mit Farrow & Ball-Farben aufge­bracht. Das sorgt für eine wunder­bare Haptik.

Streifentapeten von Little Greene

Strei­fen­ta­peten kann man längs und quer an die Wand bringen – ein span­nender Effekt. © Little Greene “Caven­dish Stripe – Brush Blue”.

 

Streifen: Wunderschöne Keramik von Tina Kami.Übri­gens: 

Zu den gestreiften Leinen­de­cken passt ganz wunderbar die hand­ge­ar­bei­tete Keramik von Tina Kami. Hier habe ich über sie berichtet…

Was man noch mit altem hand­ge­webtem Leinen fertigen kann? Hier kommen Sie zur “Leinen­schürze – in Blau gebadet”

 

 

Inspi­ra­tions-Tipp:

Desi­gner Jasper Conran hat das Thema “Streifen” in seiner Früh­jahr-Sommer-Kollek­tion 2020 so wunderbar inter­pre­tiert. Die Kleider aus dieser Kollek­tion sind außer­ge­wöhn­lich. Wer einmal schauen mag, bitte hier entlang… 

 

Hinweis: Alle Fotos (mit Ausnahme der gekenn­zeich­neten Bilder von Farrow & Ball und Little Greene) sind wie immer von mir aufgenommen.

 

 

 

 

 

 

 

Buchbinden – Seiten für Gedankenfischer

Buch­binden: Seiten für Gedankenfischer

Wo können die Gedanken besser schweifen als am Meer? Zu meinem neuen Blog­bei­trag haben mich die Sommer­tage inspi­riert, die ich gerade mit meiner Familie an der Nordsee auf der Insel Föhr verbracht habe. Schon lange wollte ich mich mal dem Thema “Buch­binden” widmen. Beson­ders im Urlaub schätze ich kleine Notiz­bü­cher, die Platz für Gedanken, Erlebtes und Entdecktes bieten.

Die Nordsee

Nirgendwo vari­iert die Stim­mung so schnell wie dort. Gegen­sätze treffen unmit­telbar aufein­ander. Lieb­lich schwel­ge­ri­sche Szene­rien wech­seln sich mit gnaden­losem Grau ab, das alles skiz­zen­haft erscheinen lässt. Unbarm­herzig pfeift der Wind sein wildes Forte, manchmal sein noch wilderes Fortis­simo. Die thea­tra­lisch wilden Gesten der Natur berühren mich immer wieder. Das Murmeln und Gurgeln des Meeres, als sängen all seine Bewohner einen drama­ti­schen Choral.  Und von oben beob­achten die zeternden Möwen das furiose Schauspiel.

Und dann kommt die Sonne und der Wind lässt nach. Ein Wunder­mo­ment. Piano… Mut zur Stille, zur Fläche, zur Leere ist gefragt. Die Natur ist von ange­nehmer Schlicht­heit. Hier ist nichts über­tüncht. Das Relief des Watten­meeres glit­zert und funkelt in der Sonne. Die Luft ist glas­klar. Was eben noch sche­men­haft im Unge­fähren blieb, zeigt sich nun gesto­chen scharf. Die Zeit scheint still zu stehen und die Fried­lich­keit ist greifbar.

Wenn ich abends aus der Idylle des Dorfes mit all seinen reet­be­dachten Häusern und üppigen Rosen­sträu­chern ans Meer spaziere und dann durch die Dünen trete, bin ich faszi­niert. Denn plötz­lich wird es einsam und weit – das ist für mich ein unglaub­lich inspi­rie­render Moment. Das rötliche Licht der Abend­sonne färbt die Watt­land­schaft rosa. Wind umspielt meine Gedanken und hinter­lässt eine Melodie in meinem Herzen, die weiterklingt.

DIY Buchbinden. Notizhefte aus handgeschöpftem Papier

Buch­binden ganz einfach

Solche Eindrücke lassen sich nicht mate­ria­li­sieren, es ist einfach das, was du fühlst. Solche Eindrücke sind das Schwungrad für die Fantasie.
Mich haben sie inspi­riert, Notiz­bü­cher zu gestalten. Um genau solche Gedanken zu notieren und Eindrücke fest­halten zu können. Und Fische sollen die stummen Hüter meiner Worte werden…
Zum Buch­binden habe ich mir das Buch­binde-Kit der tradi­ti­ons­rei­chen Buch­bin­derei Merge­meier aus Düssel­dorf bestellt, ein Set, in dem alle Mate­ria­lien enthalten sind, die man braucht und natür­lich eine einfache Anlei­tung. Das Set zum Buch­binden wird ab 9 Jahren empfohlen. Wie toll, dass ich auch gleich  meinen Kindern zeigen kann, wie sie sich ein hübsches Notiz­buch selbst machen können.

Buchbinde-Kit zum Bestellen

Buchbinde-Kit zum Bestellen

Buch­binde-Kit

Das Set für das Notiz­buch (Format 14 x 14 cm) beinhaltet Schmuck­pa­pier und Pappe für den Einband, Bütten­pa­pier, eine Buch­bin­denadel und Faden, Gewe­be­streifen, Pinsel und ein Döschen Leim sowie ein Namens­schild für das Cover. Ich habe das im Sieb­druck­ver­fahren herge­stellte Schmuck­pa­pier noch mit selbst­ge­stal­teten Fisch-Stem­peln (Anlei­tung weiter unten) und Linol­farbe  bedruckt. Und so habe ich nun mein erstes echtes Buch gebunden! Es macht wirk­lich Spaß, und das Set zum Buch­binden ist übri­gens auch ein tolles Geschenk.

Notizbuch-DIY mit Buchbinde-Kit zum Bestellen

Buchbinde-Kit zum Bestellen

Zu bestellen ist das Buch­binde-Kit (ca. 24 Euro) über:

Buch­bin­derei Merge­meier GmbH
Luisen­straße 7
40215 Düssel­dorf

www.mergemeier.net
Telefon +49 (0) 2 11.37 43 96

Buchbinden: Heftbindung für Notizhefte aus handgeschöpftem Papier. Ein DIY

Notiz­hefte aus hand­ge­schöpftem Papier

Aus hand­ge­schöpftem Papier und Leinen­faden habe ich zusätz­lich noch weitere Notiz­bü­cher in einfa­cher Heft­bin­dung gefer­tigt und die Heft­de­ckel mit Fisch-Stem­peln bedruckt. Von der beson­deren Haptik hand­ge­schöpften Papiers habe ich ja hier bereits geschwärmt.
Die Formen verschie­dener Fische können einfach sein. Nur keine Angst vor kompli­zierten Formen – das gilt nicht! Die beson­dere Wirkung der Hefte entsteht durch das Zusam­men­spiel von Mate­rial und Druck­technik. Ich habe mich am Linol­druck orien­tiert. Es ist einfach und macht großen Spaß! Und die entstan­denen Stempel kann man immer wieder benutzen. Für Gruß­karten, zum Bedru­cken von Geschenk­pa­pier oder sogar zum Bedru­cken von Stoff mit Stoffmalfarbe.

DIY-Buchbinden: Seiten für Gedankenfischer

DIY-Buchbinden: Seiten für Gedankenfischer

Mate­rial für ein Notiz­heft (ca. 15 x 22 cm):
  • 10 Bögen hand­ge­schöpftes Zeichen­pa­pier, 110 g/m², A4
  • 1 Blatt Aqua­rell­pa­pier in passender Größe (ich habe Blätter in 25 x 35 cm bekommen, die ich dann auf die passende Heft­co­ver­größe an einem Metall­li­neal entlang zuge­rissen habe, damit die Kante den Bütten­charme behält). Es sollte rund­herum ein, zwei Milli­meter überstehen.
  • 1 spitze, kräf­tige Buch­binde- oder Nähnadel
  • Zwirn, am schönsten ist Leinenzwirn
Zum Bedru­cken:
  • Linol­druck­farbe
  • Vinyl-Print­block (gibt es in verschie­denen Größen, z.B. 9 x 7 cm oder 15,2 x 9 cm, sie lassen sich gut teilen)
  • Linol­schnitt-Wegzeug
  • Farb­walze
  • feinen Pinsel
  • even­tuell Gold­farbe (z.B. Acryl) für kleine Akzente
  • Aqua­rell­farbe (ich habe Indigo benutzt)
  • dicker Aqua­rell­pinsel zum Einfärben des Heftdeckels

An den Mate­ria­lien und Größen können Sie sich orien­tieren, natür­lich lässt sich so ein Notiz­heft auch sehr schön aus anderem Papier und in jeder belie­bigen Größe herstellen. Gedruckt werden kann auch mit Kartof­feln oder fertigen Stem­peln. Hier ist wieder Fantasie und Expe­ri­men­tier­freude gefragt! Alle Mate­ria­lien bekommt man im Geschäft für Künstlerbedarf.

DIY-Buchbinden: Seiten für Gedankenfischer

Linoldruck

Notizhefte aus handgeschöpftem Papier mit Fischen bedruckt.

Anlei­tung:

Stempel: Mit Blei­stift das Motiv auf dem Vinyl-Print­block vorzeichnen. Nun mit dem Linol­werk­zeug alle Flächen ausheben, die nicht farbig werden sollen. Es gibt grobe und feine Schnitt­auf­sätze, mit denen sich feine Linien und kleine Flächen ausschneiden lassen sowie grobe Aufsätze.

Heft­de­ckel: Den Aqua­rell­bogen mit dem Pinsel und der Aqua­rell­farbe einfärben. Da sich das Bütten­pa­pier leicht ange­feuchtet besser bedru­cken lässt, kann man sofort mit dem Bedru­cken beginnen.
Etwas Linol­druck­farbe z.B. auf einen alten Teller geben und mit der Farb­walze verteilen. Nun die Farbe auf den Stempel auftragen und die Motive auf das Bütten­pa­pier drucken. Mit etwas Druck dafür sorgen, dass alle Stellen auf dem Papier abge­druckt werden.
Ich habe einigen Fischen mit etwas Gold­farbe noch Augen verpasst.
Die Linol­druck­farbe muss gut trocknen – am besten über Nacht.

Stempeln mit Linoldruckfarbe. Ein Buchbinde-DIY

Stempeln mit Linoldruckfarbe. Ein Buchbinde-DIY

Heft: Die Bütten­pa­pier­bögen quer mittig falzen und inein­ander legen. Den Heft­de­ckel eben­falls mittig falzen und um die Bütten­pa­pier­bögen herum­legen. Das Heft aufklappen und den Heft­de­ckel so ausrichten, dass rund­herum ein gleich­mä­ßiger Abstand entsteht.
Im Falz mittig sowie jeweils 1 cm von der Außen­kante entfernt einen Durch­stech­punkt markieren.

Heftbindung
Den Zwirn in die Nadel einfä­deln und innen begin­nend durch den mittigen Punkt nach außen durch­ste­chen (hier kann ein Fingerhut helfen!). Die Nadel von einem der äußeren Punkte wieder nach innen stechen. Durch den zweiten äußeren Punkt die Nadel wieder nach außen und abschlie­ßend durch das mitt­lere Loch wieder ins Innere führen. Hier nun die beiden Fäden gut mitein­ander verknoten und abschneiden.

Buchbinden: Heftbindung für Notizhefte aus handgeschöpftem Papier. Ein DIY

Buchbinden: Ein Notizheft aus handgeschöpftem Papier.

Buchbinden – Seiten für Gedankenfischer

Dann hält man es in den Händen, das selbst­ge­stal­tete Büch­lein oder Heft mit den wunder­schönen leeren Seiten und der einzig­ar­tigen Haptik. Und wieder ist sie da, die Fläche, die Stille. Wie ein Gefäß, das gefüllt werden möchte. Aber die Worte werden kommen… viel­leicht so wie einst bei Hein­rich Heine:

Die Nordsee

Gar beson­ders wunderbar wird mir zumute, wenn ich allein in der Dämme­rung am Strande wandle – hinter mir flache Dünen, vor mir das wogende Meer, über mir der Himmel wie eine riesige Kris­tall­kuppel – ich erscheine mir dann selbst sehr amei­sen­klein, und dennoch dehnt sich meine Seele so weltenweit.
Die hohe Einfach­heit der Natur, wie sie mich hier umgibt, zähmt und erhebt mich zu glei­cher Zeit, und zwar in stär­kerem Grade als jemals eine andere erha­bene Umgebung.

(Aus: Die Nordsee, Reisebilder)

Buchbinden – Seiten für Gedankenfischer

Tipp:

Das Buch­binde-Hand­werk ist, wie ich finde, eines der inter­es­san­testen Hand­werke mit großer Tradi­tion. Bücher richtig zu binden oder gar zu restau­rieren ist eine beson­dere Kunst. Ich habe einen sehr schönen Film gefunden, der wunderbar zeigt, wie ein Buch­binder arbeitet. Wer Lust hat, bitte hier entlang…