In den letzten Tagen sind so einige Ostereier durch meine Hände gegangen. Auspusten, ausspülen, aufspießen, anmalen, verzieren, aufhängen…. Die Familie hat sich über “Rührei” satt gefreut und mir ist einmal mehr aufgefallen, wie perfekt und wunderschön so ein Ei ist.
Design, Funktion, Statik: Danke liebe Natur!
Die Form und die matte Oberfläche des Eis sind von einer bestechenden Harmonie. Und wenn man bedenkt, wie stabil die Schale ist, obwohl sie nur etwa 0,4 Millimeter dick ist, kann man schon von einem kleinen Wunder sprechen.
Die Stabilität ist durch die Biegung der Oberfläche bedingt. Ein auf die Schale ausgeübter Druck verteilt sich gleichmäßig über das ganze Ei und so kann das liebenswerte Oval so einiges aushalten. Nicht umsonst haben sich Architekten und Ingenieure auch bei der Konstruktion vieler Gebäude von der Form des Eis inspirieren lassen, wenn wir nur an Kuppeln denken.
An Ostern steht das Ei für Neuanfang, Wachstum, den Ursprung des Lebens.
Wie mögen Sie Ihr Ei?
Bei uns kommen die Ostereier in diesem Jahr an die Kette. Inspiriert von der matten Schale, habe ich sie mit ebenso matten, pudrigen Wandfarben angemalt (ich greife gerne auf meine kleine Sammlung Farbprobentöpfchen zurück, aber natürlich funktionieren matte Acrylfarben auch). Für ein gleichmäßiges Ergebnis sind zwei Anstriche notwendig. Die ausgepusteten Eier sollten oben und unten ein Loch haben. Aufgespießt auf Schaschlik-Spießen, lassen sich die Eier gut bemalen. In ein Gefäß mit Sand gesteckt, können sie in Ruhe trocknen.
Einige Eier sind einfarbig geblieben, andere haben ein zartes Muster aus Punkten bekommen. Mit der Spitze eines Spießes lassen sich die Punkte fein auftupfen.
Anderen Ostereiern wiederum hat meine Tochter mit einem etwas struppigen Pinsel eine ganz einfache Verzierung in einer Kontrastfarbe verpasst.
Aufhängung:
Die Aufhängung besteht aus gebogenem Golddraht. Mit einer Rundzange lassen sich die Drähte jeweils zu einer 8 formen, die dann ineinander gehakt werden. So entstehen hübsche Goldkettchen, an denen die Ostereier baumeln können. Um die Kette am Ei zu befestigen, habe ich ein Stück Golddraht durch das Ei gefädelt und oben und unten mit der Rundzange eine Öse geformt. An der oberen Öse wird nun die Kette eingehakt.
Einige Eier habe ich noch mit dem Golddraht umwickelt. Für die richtige Länge des Drahtes das Ei dreimal längs umwickeln. Das lange Drahtstück nun durch die Löcher des Eis fädeln und unten mit der Rundzange eine Öse formen. Den Draht nun von oben über das Ei nach unten führen, durch die Öse ziehen, wieder nach oben führen, unter dem dortigen Draht hindurchstecken und nochmals nach unten führen, durch die Öse und wieder hoch. Das Ende dann unter dem gespannten Draht durchführen und zu einer Öse biegen. An der Öse die Kette befestigen.
Die untere Öse habe ich mit zarten, kleinen Federn oder mit Troddeln aus Stickgarn/Perlgarn geschmückt.
Troddeln/Ouasten:
Je nach gewünschter Größe, kann man das Garn einige Male über zwei leicht gespreizte Finger wickeln. Zum Abschluss den Faden einmal mittig zwischen den Fingern hindurch führen und die Mitte so kennzeichnen. Das Garn von den Fingern nehmen, in der Mitte zusammenfalten und mit dem Faden, der die Mitte beschreibt, einige Male um den oberen Quastenbereich wickeln, verknoten. Die unteren Schlaufen aufschneiden. Eine Öse aus Golddraht formen und oben durch die Quaste stecken. Mit der Öse an der unteren Öse des Eis einhaken und die Öse zudrücken.
Und da der Frühling so eine schöpferische Zeit ist, haben meine drei Kinder noch ein niedliches Frühlingsgedicht gedichtet:
Frühling
Ei, ei, ei, was seh’ ich da
ein verliebtes Gimpelpaar.
Beide singen, tirilieren
schnäbeln sich und musizieren.
Einer hat den Schnabel voll
baut ein Nest, das wird ganz toll.
Um sodann darin zu brüten
und die Eier zu behüten.
Knackt die Schale, springt das Ei
und schon ist das Küken frei.
Jetzt gehts mit dem Füttern los,
denn der Hunger ist schon groß.
Alle lieben diese Zeit,
denn nun blüht es weit und breit.
Futter ist genügend da
und das Küken piepst: “Hurra!”
Tipp/Produktempfehlung (unvergütet):
Meine Farbprobentöpfchen sind von Farrow & Ball (100ml) und Little Greene (60 ml). Ich benutze die Wandfarben gerne für meine Projekte, da sie eine wunderbare Optik garantieren. Wer Interesse hat, kann hier schauen, oder hier.