Wenn uns die dunkle Jahreszeit manchmal zu trübe und trist erscheint, ist der klügste Weg, ihr mit einem Lächeln und Augenzwinkern zu begegnen. Mein Tipp:
“Steck Dir eine Blüte ans Revers und mach das Beste draus!”
Flora und Fauna spielen in der Mode immer wieder eine große Rolle. Ob jetzt im Herbst (sehr schön übrigens bei Designer Elie Saab – Fall-Winter 2018/19) oder im kommenden Frühjahr. Große und kleine Blüten tummeln sich auf Kleidern, Röcken und Mänteln.
Mein nachhaltiger Beitrag zu diesem sehr schönen Modetrend: Opulente Ansteckblüten mit Fransen zum Selbermachen.
Aus Leder‑, Woll- und Stoffresten (z.B. Jeans) sowie hübschen Kordeln und Bändern kann man jeder der Ansteckblüten ein individuelles Fransenkleid verpassen. Die Reste kommen so zu neuen Ehren, und den Blüten stehen sie ausgezeichnet.
Das Spiel mit Materialien, das Nebeneinander von Leder, Stoff, Wolle und Kunstfell in opulenten Farbwelten macht riesigen Spaß.
Jeansstoff eignet sich hervorragend und erdet Goldkordel & Co.
Lederreste gibt es in Bastelläden, auf Wochenmärkten (ich habe schöne kleine Lederstücke auf dem Hamburger Isemarkt gefunden) oder im Internet. Es sollten allerdings dünne Leder sein, die geschmeidig fallen. Ich würde darauf achten, dass die Materialien im Mix hochwertig wirken.
Schöne Kunstblumen findet man in Blumencentern, Einrichtungsläden oder auch online. Wer das Glück hat, Vintage-Blüten im Secondhandshop oder auf dem Flohmarkt zu finden, kann sich glücklich schätzen. Oft sind sie besonders hübsch gearbeitet.
Der Aufwand hält sich – verglichen mit der Wirkung – in Grenzen. Nadel, Faden, ein Fingerhut und eine Sicherheitsnadel, mehr Handwerkszeug ist nicht nötig. Genäht wird mit der Hand, aber wer eine gute Nähmaschine besitzt, die auch durch kräftige Materialien näht, kann natürlich auch mit der Maschine arbeiten.
Ich arbeite hin und wieder aber gerne mit der Hand, und hier bietet es sich an.
Die Ansteckblüten individualisieren jedes Outfit. Auch an Taschen oder Hüten machen die anhänglichen Blüten eine tolle Figur. Einmal angefangen, könnte man ständig neue, tolle Materialien und Farbzusammenstellungen kreieren. Frei nach dem Motto der Schriftstellerin Lydia Maria Child (1802–1880):
“Warum sollen wir uns alle nach der selben Mode kleiden? Der Frost malt mir nie dieselben Eisblumen zweimal an mein Fenster”
Material:
- Kunstblume
- passende Stoff- und Lederreste, in schmale Streifen geschnitten
- ein rechteckiges Stoffstück, z.B. Jeans oder breites Schleifenband (siehe Bilder), ca. 10 x 17 cm
- Bänder, Kordeln, Kunstfell-Garn, Wollreste (ich habe z.B. einen alten Schal aufgelöst…)
- passendes Nähgarn + Nadel + Schere
- Fingerhut
- Sicherheitsnadel (oder Anstecknadel zum Aufnähen oder Klemm-Clip)
Anleitung:
Das rechteckige Stoffstück dient als Grundlage. Auf eine Kantenversäuberung habe ich verzichtet. Franst der Stoff unschön aus, könnte man eine feine Zickzacknaht an die Kante setzen. Auch ein breites, festes Schleifenband funktioniert gut. Mit Nadel und Faden das Stoffstück mittig ein wenig zusammenfassen, so dass eine leichte Schleifenform entsteht.
Nun kann man beginnen, die zugeschnittenen Fransen mittig auf der Grundlage festzunähen. Ein Fingerhut hilft, die Nadel durch dickeren Stoff oder Leder zu stechen.
Sind alle Fransen fixiert, können die Blätter befestigt werden. Bei einigen kann man durch die Stängel stechen, andere näht man durch die Blätter fest.
Abschließend wird die Blüte fixiert. Ich habe sie ganz vom Stängel gelöst und durch die unteren Blütenblätter mit einigen festen Stichen angenäht.
Eine Broschennadel, Klemme oder Sicherheitsnadel kann man am besten auf einem Stück Schleifenband festnähen. Dieses dann, mit eingeschlagenen Seiten, von hinten mit unsichtbaren Stichen fest aufnähen – so wird auch das Stich-Wirrwarr verborgen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!