Winterzeit – ich mag diese Jahreszeit, wenn an manchen Tagen die Stille sichtbar wird. Die Natur ruht und zeigt uns Bilder, die auch uns, unsere Augen und unseren Geist, entspannen. Die Bäume, die im Winterschlaf ihre kahlen Äste in den Himmel recken. Die Wiesen, die unter Schnee oder Frost schlafen. Der Nebel, der über dem See und dem Waldboden aufsteigt und alles zu einem Geheimnis macht.
Winterzeit, du bist voller Wunder! Und dann gibt es da die Immergrünen, die Tannen, Fichten und Kiefern, die ihr grünes Kleid behalten und schützend über dem Waldboden ausbreiten. Zuhause für allerlei Getier, Geborgenheit in kalten Zeiten. Wer braucht das nicht? Der Wald ist ein wunderbarer Ort, um die Gedanken schweifen zu lassen und Ruhe und Inspiration zu finden. Die Natur buhlt nicht um unsere Aufmerksamkeit – sie ist einfach. Ich atme tief ein. Der Duft der Nadelbäume ist betörend. Winterzeit – Zeit zum Spazierengehen, Lesen, Teetrinken, Backen, Malen. Kommen Sie mit mir zur Ruhe und lassen sie sich inspirieren von der winterlichen Natur.
Lesen in der Winterzeit
Ich möchte Ihnen eines meiner Lieblingsbücher ans Herz legen. Eine kleine Novelle, die Sie auch wunderbar verschenken können. Eine zarte Liebesgeschichte, die das Herz berührt. Ein Buch über eine Zuneigung, die ganz behutsam wächst. Eine Geschichte, in der der Begriff Zuhause greifbar wird – und das, während sich die Schlinge des 2. Weltkrieges mehr und mehr zuzieht…
“(…)Der Duft der Kräuter, der wärmende Ofen, die Petroleumlampe. Auf dem Boden ein grauhaariger Hund. Ein Ort aus den Geschichten der Großmutter. (…)”
Protektorat Böhmen und Mähren 1942/43. In der Novelle “Der Mann aus Želary” von Kvĕta Legátová, gerät die junge Ärztin Eliška durch ihren Einsatz für eine Widerstandsgruppe in Lebensgefahr. Ein rascher Identitäts- und Ortswechsel, durch die Heirat eines ihr nahezu unbekannten Mannes, soll die junge Frau retten. Gemeinsam ziehen Eliška und ihr Mann Joza in das einsame, archaische Bergdorf Želary. Eine neue Welt für die moderne junge Ärztin.
“(…)Ich war eine glückliche Ärztin. Nun war ich die glückliche Hausfrau eines Dorftrottels.(…)”
Gemeinsam mit Eliška entdecken wir den Wert der Menschlichkeit, des Einfachen, des Ehrlichen und der kleinen Dinge, die in unseren Herzen ein Zuhause wachsen lassen.
“(…) Bevor ich morgens in die Küche ging, schüttelte ich das Bettzeug auf, öffnete die Fenster weit und ließ den Wind bei uns spielen. (…).”
Ich finde, das Buch steckt voller kostbarer Momente. Lesen Sie es einmal! Und verschenken Sie es weiter! Es ist ein wunderbares Buch für die Winterzeit.
“Der Mann aus Želary” von Kvĕta Legátová ist aus dem aus dem Tschechischen von Sophia Marzolff übersetzt. 160 Seiten, dtv.
Alle in diesem Beitrag verwendeten Zitate stammen aus diesem Buch.
Winterzeit – all überall auf den Tannenspitzen…
Nadelbäume haben im Winter Hauptsaison. Mich haben die malerischen Bäume zu winterlichen Geschenkanhängern oder Lesezeichen inspiriert.
Aus handgeschöpftem Aquarellpapier können wir kleine Anhänger oder längliche Lesezeichen “reißen”. Hierzu werden die “Schnittstellen” gefaltet, gefalzt und anschließend an einem Metalllineal entlang gerissen. So entstehen die typischen, unregelmäßigen Kanten.
Nun können wir mit Aquarellfarbe schichtweise Tannenbäume aufs Papier bringen. Mit einem Pinsel Tannenbäume zu malen ist wirklich sehr einfach. Wenn wir eine Reihe Bäume gemalt haben, lassen wir sie trocknen und setzten die nächste Reihe davor. So entsteht ein dichter Tannenwald.
Durch ein Loch an der oberen Kante können wir eine Kordel oder ein Satinband ziehen. Wer mag, verziert das Loch mit ein wenig Gold (Acryl oder Goldstift).
Wenn wir das Lesezeichen zu einem Buch verschenken, können wir ein kleines Zitat aus dem Buch über die Wipfelkante schreiben.
“Die Bäume bogen sich und knackten unter der weihnachtlichen Schneebescherung. (…)”
Handgeschöpftes Aquarellpapier gibt es z.B. im gutsortierten Papierwarenladen, bei boesner.de oder bei gaerstecker.de.
Winterzeit – Honigzeit
Auf dem Wochenmarkt habe ich ein Glas Tannenhonig gekauft. Welcher Honig könnte besser in diese Zeit passen? Mit seinem herben, würzigen Geschmack und seinen harzigen Aromen ist er etwas ganz Besonderes. Tannenhonig wird aus Honigtau gewonnen, der nur unter ganz bestimmten klimatischen Bedingungen an den Spitzen der Tannennadeln entsteht. Der gute Duft der Tannen entsteht durch den hohen Anteil ätherischer Öle in den Nadeln. Diese Öle finden sich auch im Honigtau wieder. Daher hat der Tannenhonig wohl auch seine besonders heilsame Wirkung. Ob als Brotaufstrich, zu Scones, zu Joghurt oder im Tee – der köstliche Tannenhonig darf im Winter nicht fehlen.
In diesem Jahr habe ich Mürbeteigplätzchen mit Tannenhonigfüllung gebacken.
Tannenhonig-Plätzchen
Zutaten:
- 300 g Mehl
- 100 g feiner Zucker (oder halb Puderzucker, halb feiner Zucker)
- Mark einer Vanilleschote
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 150 g kalte Butter
- für die Füllung: 50 g Tannenhonig + 20 g weiche Butter
Zubereitung:
Für den Mürbeteig die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten und in Frischhaltefolie gewickelt für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
Den Ofen auf 150°C (Umluft) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig auf einer Backmatte oder einer bemehlten Fläche dünn ausrollen (ca. 2 mm dick) und kleine Tannenbäume ausstechen. Die Bäumchen auf das Blech legen und auf der mittleren Schiene ca. 15 Minuten backen. Wenn sie hellbraun sind, sind sie fertig. Abkühlen lassen.
Für die Füllung den Honig und die weiche Butter verrühren. Die Hälfte der Kekse damit bestreichen und die restlichen Kekse auflegen. Die fertigen Kekse in den Kühlschrank stellen, damit die Butter-Honig-Mischung fest wird. Wer mag, glasiert die Kekse noch dünn mit zartgrünem Zuckerguss. Kühl aufbewahren.
Die Tannenhonig-Kekse passen so herrlich in die Winterzeit, zum Beispiel zu einem heißen Tee mit Tannenhonig.
Hier gibts das Rezept zum Ausdrucken
Der Geschmack der Natur
Eine köstliche vegane Alternative zu Honig ist der Tannenspitzensirup aus der Manufaktur Sonnenkiefer. Aus frischen, handverlesenen Maiwipfeln wird der Sirup nach einem alten Schwarzwälder Hausrezept von der kleinen Manufaktur nachhaltig produziert. Geerntet wird in einem biozertifizierten Mischwald in der Nähe von Lübeck. Den Gründern der Manufaktur, Andreas Kiefer und Jan Solle, ist es sehr wichtig, dass ihre Tannenspitzen aus einem gesunden Wald kommen und dass die Bäume, von denen sie ernten, in ihrer Entwicklung nicht gestört werden.
Mit seinem fruchtigen Aroma und dem Geschmack nach Tanne passt der Tannenspitzensirup nicht nur zu frischem Weißbrot oder Brötchen. Er eignet sich zum Süßen von Tee, Pfannkuchen, Joghurt mit Früchten oder gar zum Verfeinern herzhafter Speisen.
Und natürlich eignet sich der Tannenspitzensirup sehr gut als winterliches Mitbringsel.
219 ml Tannenspitzensirup von Sonnenkiefer, ca. 7 Euro, erhältlich z.B. bei Leni & Hans oder bei Mutterland.
Winterzeit – Tannengrün & Kerzenlicht
Machen wir es uns gemütlich! Tanken wir neue Kraft im Wald, und entspannen wir am knisternden Ofen oder mit dem Blick in eine flackernde Kerze. Am besten mit Menschen, die wir lieben! Ich wünsche Ihnen eine besinnliche, geheimnisvolle Weihnachts- und Winterzeit!
“(…) „Soll ich dir sagen, was mir aufgefallen ist?” fragte Joza verlegen.
„Natürlich.”
„Mir ist aufgefallen, dass es immer da, wo ich mit dir bin, drum herum schön ist.(…)”
Weitere weihnachtliche und winterliche Themen auf dem Blog:
- Winterküche: Vogelfutter selber machen
- Wintervögel: Geschenke & Grußkarten
- Kreative Geschenke: Färben mit Avocado
- Weihnachten – Wilkommen zu Hause!
”
Danke für diesen wunderschönen Winterartikel und den Buchtipp.
Eine entspannte Adventszeit und frohe Weihnachten!
Herzliche Grüße aus München.
Herzlichen Dank und ganz liebe Grüße aus Hamburg nach München!
Was für ein wundervolle Blog!
Bitte nicht ruhen lassen, sondern weiter mit Beiträgen füllen. In dieser Zeit lechzen wir doch alle nach Schönheit und Inspiration.
Vielen Dank für diesen und alle älteren Beiträge.
Liebe Judith,
ich danke Ihnen herzlich für diese lieben, motivierenden Worte! Ich freue mich sehr, dass Ihnen mein Blog gefällt.
Viele Grüße!
Larissa Wasserziehr