Googelt man Käsekuchen, stößt man auf unzählige Rezepte für den “besten Käsekuchen”, den “allerbesten”, den “weltbesten” oder gar den “weltbesten Käsekuchen ever”. Fest steht auf alle Fälle: ein guter Käsekuchen gehört in jede Rezeptsammlung. Und das gilt übrigens weltweit, denn Käsekuchen ist vielerorts beliebt. Denken wir nur an den New York Cheesecake, der mit Frischkäse auf einem Kekskrümelboden gebacken wird oder an Japanischen Käsekuchen, der eher wie ein Soufflé anmutet.
Schon die alten Römer wussten einen Käsekuchen aus Sauerrahm und Quark offenbar zu schätzen – wie man aus einem 150 Jahre v. Chr. verfassten Buch in lateinischer Schrift des Feldherrn und Schriftstellers Marcus Porcius Cato dem Älteren weiß.
Allerdings versteht bei Käsekuchen so mancher keinen Spaß. Ich übrigens auch nicht, denn ist er zu fest oder zu trocken, stellt sich eben nicht dieses besondere Glücksgefühl beim Verzehr ein.
Ich möchte Ihnen heute mein neues Lieblings-Käsekuchenrezept zeigen, an dem ich für die Kaffeetafel zur Konfirmation meiner Tochter getüftelt habe. Leicht, zart und cremig sollte er schmecken – und natürlich hübsch aussehen. Deshalb habe ich meinen Käsekuchen nach dem Backen und Abkühlen mit einem leuchtenden Mix aus frischen Beeren gekrönt und mit den zarten, essbaren Blüten der Cosmea garniert. Es sind doch oft die kleinen Details, die dafür sorgen, dass eine Speise besonders verlockend aussieht. Essbare Blüten eignen sich immer hervorragend, um einen Kuchen oder eine Torte nicht nur zum Gaumenschmaus, sondern auch zum Augenschmaus zu machen.
Beerenstark
Brombeeren, Blau- und Himbeeren werden bis in den Oktober hinein geerntet und schmecken natürlich frisch auf dem Käsekuchen am besten. Aber zu anderen Zeiten helfen natürlich auch tiefgefrorene Früchte. Und auch Cosmea erfreuen uns bis in den Oktober mit ihren wogenden Blütenköpfen. Ist auch ihre Zeit vorbei, nehme ich gerne die Blätter der Minze oder der Zitronenmelisse.
Es ist immer Zeit für Kuchen
Gerade jetzt im beginnenden Herbst gibt es doch nichts Gemütlicheres, als sich mit einem köstlichen Stück Kuchen und einer duftenden Tasse Kaffee den Nachmittag zu versüßen. Es muss nicht immer ein festlicher Anlass sein – Kuchen geht immer!
Den Käsekuchen kann man auch gut halbieren und die eine Hälfte erst einmal einfrieren. Ich finde es immer so traurig, wenn mir Leute erzählen, sie seien nur zu zweit, und da würde es sich nicht lohnen, einen Kuchen zu backen. Nein! Es lohnt sich immer, einen Kuchen zu backen. Denn so ein Kuchen ist doch ein Stück Lebensart, oder?
“Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.”
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749 – 1832)

Die handgearbeitete Tortenplatte stammt von der Keramikerin Tina Kami.
Lieblings-Käsekuchen
Zutaten für den Mürbeteig:
- 125 g Butter
- 60 g Zucker
- 1 Eigelb
- 250 g Mehl
- 1 Prise Salz
Zutaten für die Füllung:
- 500 g Magerquark
- 100 g Schmand
- 120 g Zucker
- 2 Eier
- 1 Päckchen Bourbon-Vanillepuddingpulver
- 100 ml Öl (ich verwende gerne Butteröl zum Backen)
- 200 ml Milch
Außerdem:
- ca. 500 g gemischte Beeren (z.B. Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren)
- 1 Päckchen roten Tortenguss
- 250 ml roten Saft (z.B. schwarze Johannisbeere)
- 1 EL Zucker
- einige essbare Blüten
Zubereitung:
Alle Zutaten für den Mürbeteig zu einem glatten Teig verkneten und in Folie gewickelt ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Backofen auf 175° Umluft vorheizen.
Für die Füllung den Quark, Schmand, Zucker und Eier verrühren. Das Puddingpulver mit dem Schneebesen einrühren und nach und nach das Öl und die Milch hinzufügen.
Eine Springform fetten und mit dem Mürbeteig auskleiden. Ich achte dabei immer darauf, dass der Teig in der Kante nicht so dick liegt. Sonst wird der Kuchenrand leicht zu wuchtig.
Die Quarkmasse einfüllen und den Käsekuchen für ca. 40–45 Minuten backen.
Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Die Beeren waschen, gut trocknen lassen und auf den Käsekuchen häufen, so dass ein kleiner Beerenhügel entsteht, der zum Rand hin locker ausläuft.
Den Tortenguss nach Packungsanleitung mit rotem Saft und nur einem Esslöffel Zucker anrühren und über den Beeren verteilen. Abkühlen lassen.
Abschließend den Käsekuchen mit essbaren Blüten oder Blättern verzieren.
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