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Verges­sene Schätze – Stickschablonen

Stickschablonen aus Kupferblech

Das kennt doch fast jeder: Die besten Dinge fallen einem in die Hände, wenn man nicht danach sucht. Diese kleinen Schick­sals­be­geg­nungen machen uns häufig lang­fristig am glück­lichsten. Das gilt für Ehepartner genauso wie für Lieb­lings­pullis oder beson­dere Einrichtungsaccessoires…und natür­lich für Stickschablonen!

Stickschablonen aus Kupferblech

Neulich schlen­derte ich zufällig über den Hamburger Isemarkt – einen der wohl schönsten Wochen­märkte in Deutsch­land. An einem Stand mit antikem Leinen, Spit­zen­borten und Baum­woll­bän­dern entdeckte ich eine große Kiste mit alpha­be­tisch sortierten Stick­scha­blonen aus Kupfer auf dem Tisch.Antike Stickschablonen Eine reiche Auswahl an großen und kleinen Scha­blonen (unge­fähr aus dem Jahre 1900)  mit den unter­schied­lichsten Mono­grammen, in vari­an­ten­rei­chen Designs.
Früher  haben die Frauen mithilfe dieser Scha­blonen ihre Aussteuer mit Mono­grammen versehen und die Schrift­züge dann bestickt. Im Laufe des 20. Jahr­hun­derts verlor diese Tradi­tion an Bedeu­tung. Aber eifrige Samm­le­rinnen haben viele der im Umlauf gewe­senen Stick­scha­blonen zusam­men­ge­tragen, so dass man auf Märkten oder online  immer noch hübsche Exem­plare bekommt.

Aber wozu?

Nun, erst einmal sehen die kupfernen Scha­blonen sehr deko­rativ aus. Wenn man das Glück hat und die passenden Mono­gramm-Buch­staben als Scha­blone findet, kann man mit den Scha­blonen wunderbar beson­dere Bücher kenn­zeichnen. So habe ich diese Scha­blonen als Kind bereits kennen­ge­lernt. Meine Mutter hat mein Mono­gramm – damals noch LB – mit Hilfe einer solchen Stick­scha­blone auf die erste Seite meines Poesie­al­bums und der Bibel, die ich zur Konfir­ma­tion bekommen habe, gemalt. Ich freue mich jedesmal darüber, wenn ich diese Bücher aufschlage!

Antike Stickschablonen

Natür­lich kann man auch sehr schön Brief­bögen oder ‑karten  mit den Scha­blonen verzieren. Mit einem spitzen Blei­stift lassen sich die Linien durch­zeichnen, und anschlie­ßend kann das Mono­gramm mit Farben, Gold­stiften oder Fine­li­nern nach­ge­ar­beitet werden.

Antike Stickschablonen für Monogramme

Stickschablonen

Einen guten Trick hat mir der nette Herr am Stand des Isemarktes gezeigt: Mit einem festen, kurz­ge­schnit­tenen Pinsel und Lidschatten lässt sich das Mono­gramm auf Papier bringen.

 

Antike Stickschablonen

Selbst­ver­ständ­lich lassen sich die Scha­blonen nach wie vor als Stick­vor­lage gebrau­chen, für Kissen, Plaids, Servi­etten oder Tisch­läufer – eine origi­nelle Idee als Geschenk zur Taufe oder zur Hoch­zeit. Die Scha­blonen könnte man sogar dem Geschenk beifügen, viel­leicht in einem kleinen Rahmen?
Ich habe meine neuen Scha­blonen mit dem Mono­gramm LW einge­rahmt. Als Unter­lage dient ein grober weißer Baum­woll­stoff, schön sähe auch ein dickes Bütten­pa­pier aus.

Stickschablonen

Stick­scha­blonen in däni­schen Metall-Bilder­rahmen aus den 20er Jahren

Stickschablonen gerahmt

Stickschablonen gerahmt

Hand­let­te­ring” ist ja nach wie vor ein beliebter Trend, und ich finde, die kupfernen Scha­blonen passen doch eigent­lich noch ganz gut in unsere Zeit – auch wenn wir nicht unsere Aussteuer damit verzieren….

Hier findet man z.B. online sehr schöne Stickschablonen:

leinenklammer.de

knopfparade.de

 

 

12 Kommentare

  1. Wolfram Uibe sagt

    Ein sehr inter­es­santes Thema.
    Meine aufge­fun­denen Scha­blonen (auch ca. 1890–1930) sind leider etwas knittrig. Wie kann man da Abhilfe schaffen? Pressen alleine wird wohl nicht reichen.
    Über entspre­chende Tips wäre ich sehr dankbar.
    Grüße
    Wolfram

    • Larissa sagt

      Lieber Wolfram, wie schön, dass Sie auch noch so schöne alte Stick­scha­blonen gefunden haben. In der Tat sollte man sie am besten zwischen Pappen lagern, damit sie nicht knicken. Was man nun gegen die Knicke tun kann, weiß ich leider nicht. Ich habe aber eine Idee, wen ich einmal fragen könnte. Ich werde versu­chen etwas heraus­zu­finden und Ihnen dann wieder schreiben, es kann aber etwas dauern. Ich würde viel­leicht einmal vorsichtig auspro­bieren, ob man mit einem Baum­woll­tuch die Scha­blonen unter dem Bügel­eisen wieder etwas glatter bekommt. Ich erkun­dige mich und verbleibe bis dahin mit herz­li­chen Grüßen! Larissa

  2. Wolfram Uibe sagt

    Liebe Larissa,
    Vielen Dank, dass Sìe sich meines Prob­lemes annehmen.
    Bügeln ist vermut­lich eine gute Idee, vor allen wegen des Wärme­ein­trages in das Cuprum. Mögli­cher­weise bleibt die Glät­tung auf diese Weise erhalten. Das werde ich schon mal erproben.
    Aber da habe ich gleich eine weitere Frage.
    Haben Sie eine Idee, wo ich eine Scha­blone mit meinen Initialen finden könnte, auf der die Buch­staben verschlungen sind? (Evtl. in altengl. Schreibschrift?)
    Liebe Grüße aus Leipzig
    Wolfram

    • Larissa sagt

      Lieber Wolfram,
      ich erkun­dige mich sehr gerne, bin aber auch gespannt, ob es mit dem Bügel­eisen funk­tio­niert. Ich versinke Ihnen einmal eine Adresse, bei der Sie even­tuell fündig werden könnten (ich habe sogar im Angebot Ihre Initialen gefunden, verschlungen und sehr hübsch!): 

      oder:

      Schauen Sie doch mal in Ruhe oder rufen Sie dort einfach einmal an. Ansonsten hat man manchmal auch über eBay oder eBay-Klein­an­zeigen Glück. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Suche, viele Grüße! Larissa

  3. Wolfram Uibe sagt

    Liebe Larissa,
    nach zahl­losen Clicks im Netz habe ich endlich ein schönes Mono­gramm gefunden und geor­dert. Mal sehen wie der Zustand ist.
    Am Wochen­ende werde ich mich mit meinen “Knitt­rigen” beschäf­tigen. Ich hoffe, mir gelingt die Wieder­her­stel­lung – ich werde berichten.

    Sie betreiben einen außer­or­dent­lich guten Blog, der sehr inter­es­sant und viel­seitig ist.
    Da habe ich noch viele Anre­gungen vor mir. Danke dafür.
    Liebe Grüße
    Wolfram

    • Larissa sagt

      Lieber Wolfram,
      wie schön, dass sich die Suche gelohnt hat und Sie ein schönes Mono­gramm gefunden haben. Ich habe eben mit Frau Sper­ling vom Knopf­pa­ra­dies in Fried­richs­dorf gespro­chen. Sie hat eine sehr große Menge an Wäsche­scha­blonen im Angebot und sammelt seit vielen Jahren. Leider hat sie mir gesagt, dass die zerknit­terten Scha­blonen nicht mehr zu retten sind. Wie schade um Ihre Scha­blonen. Oder haben Sie mit dem Bügel­eisen Erfolge erzielt? Ich hätte Ihnen gerne ein gutes Rezept genannt. 

      Ich freue mich sehr, dass Ihnen mein Blog gefällt, herz­li­chen Dank!
      Viele Grüße!
      Larissa

  4. Jürgen sagt

    Hallo zusammen.
    Ich habe dieser Tage Hunderte (!) davon in einer uralten Schachtel bekommen.
    Auf Silberblech…
    Weiss jemand was das für einen Wert hat?
    Danke für die Infos.

    • Larissa sagt

      Hallo, das ist ja toll! klingt nach einem echten Schatz. Ich kann nicht einschätzen, wie groß die Nach­frage zur Zeit nach diesen Scha­blonen ist. Schaut man nach einzelnen Scha­blonen, werden sie oft für ca. 2–7 Euro (je nach Größe) ange­boten. Die Scha­blonen aus Kupfer und die sehr verzierten Buch­staben sind häufig etwas teurer. Fragen Sie doch mal bei http://www.knopfparade.de oder http://www.leinenkammer.de nach. So eine große Menge ist natür­lich besonders…
      Viele Grüße! Larissa Wasserziehr

  5. Juan Sandoval sagt

    Hallo Larissa
    Ich bin Kolum­bianer und bin seit zwei Jahren nach Deutsch­land umge­zogen, ich liebe Deutsch­land und eine deut­sche Familie hat mich adop­tiert und mir eine Kiste mit diesen schönen Objekten geschenkt,
    Ich habe gesucht, was diese Objekte bedeuten, und ich habe Ihr Profil gefunden. Ich würde gerne ein wenig darüber wissen, was solche es im kultu­rellen oder Geschichte Teil bedeuten? oder senti­mental was es bedeutet?
    LG
    Juan

    • Larissa sagt

      Hallo Juan,
      ich finde es wunder­voll, dass Sie sich für das beson­dere Geschenk Ihrer deut­schen Familie so interessieren.
      Mit Hilfe der hübschen Scha­blonen für Wäsche­sti­ckerei haben Frauen im 19. und begin­nenden 20. Jahr­hun­dert alle Wäsche­stücke ihrer Aussteuer (Mitgift) mit ihren Initialen versehen. Heute noch gibt es aus dieser Zeit viele Kissen, Tisch­de­cken, Laken, Geschirr­tü­cher – meist aus Leinen – die mit einem Mono­gramm, manchmal auch mit Bordüren oder gar Nummern versehen sind.
      Ich habe Ihnen dazu einmal folgende Links heraus­ge­sucht: https://www.industriemuseum-elmshorn.de/objekt-des-monats-mai-2018/

      Wenn Sie diesem Link folgen und bis zu dem Punkt “Die Aussteuer – eine histo­ri­sche Betrach­tung” scrollen, werden Sie auch noch inter­es­sante Infor­ma­tionen finden: https://www.leinenkammer.de/ueber-uns

      Und hier noch ein Link zu einem Text, der die emotio­nelle Bedeu­tung verdeut­licht: https://seniorenlotse.bremen.de/2016/01/es-begann-mit-drei-handtuechern/

      Ich hoffe, die Texte helfen Ihnen ein wenig, Ihr schönes Geschenk besser zu verstehen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und alles Liebe! 

      Larissa

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