Bilderstative selberbauen
Der kleine dicke Kritzelbär, Kopffüßler, Bunt auf Hintergrund – so könnte man die Bilder nennen, die uns manchmal von Kindern stolz überreicht werden. Mit den Jahren werden die kleinen Kunstwerke dann immer ausgefeilter. Ein Familien-Zuhause ist ein kreativer Ort, der sich ständig entwickelt, und ich finde es wunderbar, wenn alle – Eltern und Kinder – am Gestaltungsprozess teilhaben. Dabei entstehen oft originelle Ideen, Plätze und Dekorationen, die mit Fantasie und Witz gestaltet werden.
Umso besser, wenn wir den großartigen kleinen Kunstwerken unserer Kinder zuhause Platz einräumen. Ich glaube, eine Wertschätzung ihrer Arbeiten fördert die Kreativität und das Selbstbewusstsein, mit dem sich die kleinen Nachwuchskünstler auf kreativem Territorium bewegen.
Und: Eine Umgebung, in der Kreativität einen hohen Stellenwert hat, wirkt nicht nur auf Kinder anregend.
Hier ist auch bei Eltern Einfallsreichtum gefragt. Eine Idee, wie man Bilder, Gemaltes oder Gedrucktes in den Wohnräumen schön präsentieren kann, kam mir kürzlich, als ich an einer Kleinanzeige hängen blieb:
Konvolut alter Vorhangklammern aus Messing zu verkaufen.
Mit diesen wunderschönen Vintage-Klammern könnte man doch zwei, drei Bilder an hölzernen Stativen befestigen und auf Anrichten, Kommoden, Simsen oder z.B. dem Klavier in hübsche Stillleben integrieren…
Mit passenden Blumen oder Planzen und einigen Sammelobjekten wird schnell ein Gesamtkunstwerk aus dem kleinen Arrangement.
Auch knallbunte Kinderbilder kann man so ausstellen…
Oder ausdrucksstarke Gemälde schöner Damen…
Hübsche Klammern gibt es in vielen Variationen. Alte Vorhangklammern sind herrlich nostalgisch und kosten nicht viel. Immer wieder entdecke ich sie in den Kleinanzeigen oder auf Flohmärkten. Aber auch neue, moderne Klammern sehen gut aus.
Oder so:
Natürlich eignen sich die Bilderstative nicht nur für Kinderkunst, sondern auch für andere Liebhaberstücke, wie z.B. Briefe, alte Notenblätter, kleine Plakate, Magazinseiten oder anderes ungerahmtes Bildmaterial. Auch hier gilt wieder: der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und sobald die Bilderstative vor einem stehen, kommen die Ideen von ganz alleine.
So kann man Plakate oder Fotografien aufhängen…
Oder auf dem Klavier antike Notenblätter ausstellen…
Und so einfach geht es:
Material:
Rundstab (z. B. Buche), ca. 6 – 7 mm x 100mm
Kantholz (z.B. Kiefer) 30 x 60 x 1000 mm, zugeschnitten auf 10 cm breite Stücke, die dann als Sockel dienen (bekommt man alles super im Baumarkt)
Handbohrer zum Vorbohren einer Vertiefung mit dem Durchmesser des Rundstabes (in das weiche Kiefernholz lässt sich sogar mit einem Schlitzschraubenzieher eine Vertiefung drehen, falls kein Bohrer zur Hand)
Schmirgelpapier
Holzleim
Farbe oder Lack, Pinsel, Säge oder Cutter zum Zuschneiden des Rundholzes
Anleitung:
Die Holzklötze, die als Sockel dienen, kann man im Baumarkt zuschneiden lassen. In die Mitte des Sockels wird nun mit einem Bohrer eine kleine Vertiefung gebohrt (ca. 5 mm tief). Mit Hilfe eines Schlitzschraubenziehers lässt sich das Loch säubern und gegebenenfalls für den Rundstab noch passender verbreitern.
Den Rundstab nun in der gewünschten Länge abschneiden (ich habe für drei Stative z. B. die Längen 31, 40 und 47 cm gewählt). Für das kleine, obere T‑Stück ein 2 cm langes Stück Rundstab zuschneiden. Jetzt werden alle Holzteile abgeschmirgelt.
In das Loch im Sockel etwas Leim geben und den Rundstab hineindrücken, gut trocknen lassen. Das obere T‑Stück ebenfalls mit Leim am Rundstab befestigen und trocknen lassen.
Das Stativ dann anmalen. Ich hatte noch das Probedöschen einer Wandfarbe, es gehen aber auch Lackreste oder Acrylfarben. Zwei Anstriche sind für ein schönes Ergebnis nötig.
Die Stative sind einfach und zügig gebaut und natürlich können die Kinder dabei helfen.
Mit den Klammern können nun die kleinen Kunstwerke am T‑Stück des Stativs festgeklammert werden.
Die Kinderkunstwerke auf meinen Fotos hat übrigens meine Tochter im Laufe der letzten 9 Jahre angefertigt.
Viel Spaß!
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