Was bedeutet Ihnen die Adventszeit? Stress, Hektik und viel Arbeit? Oder finden Sie die Ruhe, den Dezember zu genießen?
Für mich ist es immer auch eine Erinnerung an die eigene Kindheit. Dieses kribbelige Gefühl, dass bald etwas Besonderes kommt. Kerzenschein und Lichterglanz überall, gemütliche Adventsnachmittage mit Lebkuchen, die süßen Düfte aus der Küche, das heimliche Werkeln der Eltern hinter verschlossenen Türen. Vor der Haustür Kälte und Schnee. Schlittschuhlaufen bis einem die kalten Nasen und Füße fast abfielen und dann abends glücklich und müde mit einer Wärmflasche ins Bett sinken…
Als Kinder haben wir uns um volle Kaufhäuser, Anfahrtsstaus vor Parkhäusern und Schlangen an den Kassen nicht geschert. Dankbar haben wir gebastelt, gebacken, Geschichten gelauscht und die Vorfreude genossen.
Wenn ich durch die Weihnachtsabteilung der Kaufhäuser mit Kitsch und Kram laufe, wird es mir schnell zu viel. Reden wir nicht über eine besinnliche Zeit? Dann besinnen wir uns doch mal! Auf das Wenige, was wir brauchen, um in festliche Stimmung zu kommen. Und auf das Wichtigste überhaupt… gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden! Zeit zum Basteln, Backen, Dekorieren. So entsteht dieses herrliche, unvergleichliche Gefühl von Geborgenheit.
Für unsere Adventsdekoration streife ich mit meiner Tochter durch den Wald. Wir genießen die herrlich kühle Luft, den Geruch des Waldbodens und die Bäume, die in bizarrer, karger Schönheit dastehen. Der Waldboden ist ein unerschöpflicher Quell für kreative Winter-Ideen. Zapfen, Moos, Steine, knorrige kleine Hölzer, Rinde, mit Flechten bedeckt. Wir packen von allem ein wenig ein und stapfen zurück nach Hause. Aus all diesen Schätzen zaubern wir uns unsere Miniatur-Waldweihnacht.
Unsere Adventsdekoration rankt sich um den kleinen Wichtel “Wuseli”, der einst aus dem Harz vom Wurmberg zu uns in die Familie kam. Übers Jahr schläft er in einer kleinen Kiste und zur Weihnachtszeit zaubern wir ihm einen adventlichen Winterwald. Statt Adventskranz steht unser Winterwald auf dem Tisch. Natürlich mit vier Kerzen – versteht sich.
So wird’s ein Winterwald
Das Moos aus dem Wald legen wir erst einmal vor die Tür, damit die klitzekleinen Tiere raus krabbeln.
Als Unterlage dient uns ein altes, rundes Brotbrett (eine Baumscheibe wäre auch sehr hübsch). Eine Schicht Frischhaltefolie, in passender Größe zugeschnitten, schützt das Holz. Darauf verteilen wir die vier Kerzen, das Moos, zwei oder drei Minitannen aus der Gärtnerei, einen großen Stein und ein paar Zapfen (manchen haben wir eine kleine Schneeschicht verpasst). Wir haben auch noch eine Holztanne und einige Pilze hinzugestellt. Jetzt noch den Wichtel und seine Freunde, das Glitzer-Reh und die drei Wildschweinchen. Ach ja… und ein kleiner Schneehase versteckt sich noch hinter einer Tanne. Solche und ähnliche Figuren findet man in Gärtnereien oder Interieur- und Dekorationsläden.
Einen bemoosten Zweig aus dem Wald hängen wir mit zwei Hanfbändern vor unser Fenster. Fünf dicke Deko-Vögel haben hier einen neuen Platz gefunden (weitere Weihnachtsideen mit Vögeln gibts hier).
Für den Küchentisch basteln wir jetzt noch vier Apfellichter aus leeren Teelicht-Hülsen.
So gehts:
In den Rand einiger leerer Aluhülsen von Teelichtern (am geeignetsten sind die Hülsen, in denen die Wachskerzen nur locker sitzen) schneiden wir Zacken, um eine Sternform zu bekommen. Die Zacken biegen wir dann zur Seite und plätten den Stern mit dem Nudelholz. Jetzt kann man beginnen, die Zacken mit Mustern zu versehen. Dazu einfach den Stern auf eine weiche Unterlage legen und beispielsweise mit einer Stricknadel Punkte, Linien und Kreise in das Aluminium drücken.
Für ein Apfellicht haben wir zwei Sterne gestaltet und mit versetzten Zacken übereinandergelegt. Nun das Innenleben eines weiteren Teelichtes herausnehmen und einen feinen, langen Nagel durch alle Schichten stechen. Das Innenleben wieder einsetzen und das Apfellicht in einen gut stehenden Apfel pieksen.
Die Sterne kann man natürlich auch solo als Dekoration in Zweige hängen.